Großer Schafskopf / Cima delle Pecore

Heute geht es von Nauders mit der Seilbahn bergauf zum Bergkastel. Hier sind schon eine Menge Leute so habe ich den Verdacht das die heutige Tour nicht so einsam wird wie die Letzte. Dach zuerst heißt es wieder Regenzeug raus, wie so oft nieselt es. So gehe ich los zuerst zur Station eines Skilifts und dann in die Geröllhalden in Richtung Goldseen. Wobei es erwähnt werden muss das hier die Komfortzone nicht verlassen werden muss, es liegen überall Holzlattengerüste die das Queren des Gerölls sehr vereinfachen. So sehe ich auch viele Gruppen mit kleineren Kindern den Weg nehmen. Auf der anderen Seite des Feldes angekommen wende ich mich endgültig dem Talende zu. Am Anfang sind noch vereinzelt Latschenkiefern zu sehen, vorbei an einer Andachtstelle wechselt der Weg nun in Almwiese über. Auch die rötlichbraunen Gesteine der Nauderer Kletterberge werden dominater. So geht nach einem großen Block der Weg in Schlaufen über einem Höhenabsatz. Hier mache ich erstmal eine Trinkpause und werde ein paar Schichten Textil los. Am Wegweiser nehme ich den linken Weg und gehe über eine Ebene hinweg zum schuttigen Aufstieg auf den Kamm. Der Weg ist auch hier deutlichst sichtbar und führt bequem in Serpentinen nach oben. So bin ich 11.30 an der Pedrossscharte. Ich gehe nach links den Grat entlang zum Mataunkopf. Auf diesem eröffnet sich mir nun ein tolles Panorama zu den Gletscherabdachungen der italienischen Ötztaler Alpen. Auch die Ortlergruppe ist wie Piz Sesvenna und Piz Lischana zu sehen. Ganz hinten am Horizont sind noch die Spitzen der Bernina zu erahnen. Hinter mir kommt eine Gruppe herauf und so mache ich Platz und steige vom Gipfel ab. Der Weg folgt dem Kamm der abwechslungsreich mal aus Blockschutt und Schrofen besteht. Einen namenlosen Gipfel überquere ich und steige nun zum Schafskopf mit genau 3000m Seehöhe an. Ich steige dem nunmehr als leicht ausgesetzten Grat auf. Kurz vorm Gipfel umgehe ich größere Blöcke auf den Schrofen und komme so 13.30 zum Gipfelkreuz. Diese Aussichtsloge habe ich aber nicht lange für mich allein, die Gruppe kommt recht schnell nun auch auf den Gipfel. Einer mit Selfiestab scheint den ganzen Weg zu filmen. Bei etwas Smalltalk stellt sich heraus die Jungs auch aus Sachsen kommen, wie klein die Welt doch ist. Nach einer ausgiebigen Gipfelschau steige ich nun nordwärts ab, anfangs über groben Schutt führt der Steig auf einen ausgesetzten Grat. Dem folge ich aber nicht lange den der Steig wendet sich nun westwärts zum Abstieg in ein Kar. Dieser ist eine klasse Strecke zum absurfen. Weiter unten gehe ich wieder durch Schutt. Nach diesem kommt endlich wieder grünes Gras sowie eine kaum sichtbare Spur und ich gehe schnurrgerade zu einem ausgetrockneten Bachbett. Gegenüber auf einem Grasrücken ist erstmal Pause angesagt. Ich beobachte wie die Gruppe auf der Suche nach Trittspuren das Bett quert und bald ein paar Spuren findet und weiter bergab geht. Etwas später folge ich ihnen, die Spuren gehen durch eine sandige Ebene zu einer zerfallenen Zollhütte. Hier treffe ich auf die anderen Abstiegsvarianten vom Schafskopf. Dem nicht sofort sichtbaren Spuren nach Norden folge ich rechts des Bachbettes und steige so über eine Höhenstufe ab. So komme ich in den unteren Mataunboden und folge dem Weg zur Goldseehütte. Mit abnehmender Höhe wird die Luft nun auch langsam stickig, durch sehr hohes Gras geht es zum Fahrweg. Der weitere Abstieg geht entlang von einigen Almhütten zur Goldseehütte, einem Drehpunkt des Wintersports in diesem Gebiet. Und weiter auf einem breiteren Fahrweg geht es über den Heiligen Baumboden hinab zum Dorf welches ich 17.30 erreiche.