Grenzwandern Schweiz * Monte Brè - Cimadera

Der Monte Brè ist der Hausberg von Lugano, was einerseits an seiner tollen Sonnenlage direkt am See liegt, andererseits an seiner konischen, ja fast perfekten Form eines Modellberges. An seinen Ausläufern befinden sich die teuersten und exklusivsten Wohnlagen der Tessiner Stadt. Wir fahren heute als erstes mit der 1912 erbauten Standseilbahn auf den Gipfel um uns die Aussicht über Lugano zu gönnen. Heute sind Abbey, Christoph und Kathy mit mir unterwegs. Auf dem Gipfel steht eine kleine Kapelle mit einer Marienstatue. Der Weg hinab ins Dörfchen Brè ist kurz, jedoch mit ziemlich unbequemen Treppenstufen ausgestattet.

In Brè trinken wir einen Startkaffee in einem schönen Grotti am Dorfrand. Der kleine Ort ist heute ein Quartier von Lugano hat aber seinen typischen Tessiner Charme bewahren können. In den alten Steinhäusern leben viele Künstler seit Brè ab 1960 ein Zentrum für Kunst- und Kulturschaffende wurde. Es gibt auch einen Kunstpfad durchs Dorf, welchem wir ein wenig folgen bis wir in lichte Kastanienhaine gelangen. Weiter oben verliert sich unser Pfad im steilen Eichenwald und kurz vor dem Sasso Rosso durchschreiten wir einen wunderbaren Hohlweg. 

Der Sasso Rosso ist sozusagen der Vorbote von den Hügeln und Felsen welche wir auf dieser Tour durchschreiten werden. Es öffnen sich immer wieder faszinierende Tiefblicke auf das östliche Ende des Luganersee. Das letzte Stück des Aufstiegs auf den Monte Boglia ist steil und ohne Schatten. Wir rasten ein erstes Mal auf dem Vorgipfel und bestaunen die Sicht über den ganzen Luganersee und das Südtessin. Ein paar Schritte weiter stehen wir auf dem Hauptgipfel des Monte Boglia und der Ausblick öffnet sich auf das Luganese und bis zum Lago Maggiore. Wir machen hier auf dem höchsten Punkt unsere Mittagsrast.

Der Abstieg führt durch eine Grasslandschaft wie in der argentinischen Pampa und später durch einen dunklen Wald bis wir auf der Ebene von Pian di Scagn stehen. Hier unter uns liegt die Alphütte der Alpe Bolla welche im Sommer geöffnet hat und Tessiner Spezialitäten serviert. Wir jedoch gehen weiter der Landesgrenze entlang, den der Wanderweg führt hier direkt über den Kamm der Denti della Vecchia welcher die Grenze zu Italien bildet. Die "die Zähne der Alten" sind eine wilde Felsformation und zum Teil stark verwittert. Meist führt der Weg rund um die Felszacken herum und ermöglich Tiefblicke durch die Spalten. Nur am Ende der Strecke führt ein schmaler, unmarkierter Pfad auf den Sasso Palazzo hinauf. Hier öffnet sich der Blick noch einmal auf das Val Colla und die umliegenden Gipfel. Die Dolomitnadeln der Denti della Vecchia sind das südlichste Klettergebiet der Schweiz.

Am Ende des Grats kommt man auf eine schöne Alpwiese mit schottischen Hochlandrindern und gleich darauf zur Hütte Pairolo, welche vorallem den Kletterern als Ausgangspunkt dient. Nun führt der Weg etwas hoch auf eine Anhöhe und danach durch dichten Wald hinunter ins Dörfchen Cimadera welches zur Gemeinde Valcolla gehört. In diesem schönen Tessiner Dorf fährt ein Bus nach Lugano.

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