Der Weiße Grat


Publiziert von McGrozy , 24. September 2019 um 12:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:22 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:Baad - Bärguntalpe - Stierlochalpe - Üntschenpass - Gamsfuß- Älpelekopf - Heiterberg - Weißer Schrofen - Höferspitze - Hochalppass - Seekopf
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf der B19 von Norden nach Oberstdorf. Im Kreisverkehr vor Oberstdorf erste Ausfahrt Richtung Kleinwalsertal. In Riezlern dann nach Links Richtung Baad.

Als den  "Weißen Grat" bezeichne ich und einige andere die Gratwanderung von Baad über den Gamsfuss, Älpelekopf, Heiterberg, Weißer Schrofen zur Höferspitze und zurück. Welcher dieser Berge der Namensgeber ist brauche ich denk ich nicht genauer erläutern. 
Nach dem ich die Tour seit längerem auf meinem Wunschzettel hatte sind Ulf und ich am Sonntagmorgen gestartet.  Nachdem er eine  recht lange Anfahrt hatte und ich am Vorabend noch auf der Schneck war sind wir etwas später los. Das stellte sich als gute Idee heraus da, dass Wetter nicht wie am Vortag gemeldet "leicht bewölkt" sondern ehr durchgehend bewölkt mit einzelnen Regentropfen war. Die paar Tropfen hatten allerdings keinerlei Auswirkung auf die Tourenbedingungen. Daher starteten wir um kurz nach halb 9.

Etappe 1 Baad zum Üntschenpass

Gestartet sind wir am Wanderparkplatz in Baad. Zu erst verläuft der Weg auf dem breiten Fahrweg zur Bärgunthütte, die wir nach 25 min. erreichten. An dieser vorbei weiter auf dem ausgeschilderten Wanderweg bis zur Materialseilbahn der Stierlochalpe. An der Seilbahn geht es dann auf der rechten Seite den Hang, auf der kleinen und nicht immer so gut erkennbaren Pfadspur, nach oben. Kurze Zeit später erreichen wir die Alpe (nicht bewirtschaftet) an der wir eine kurze Trinkpause machen. 
Nach der kleinen Pause geht es weiter in das kleine Seitental, welches vom Gamsfuss und Wannenberg eingerahmt wird. Der Weg ist in diesem Abschnitt sehr nass und teils matschig zusätzlich teils schwer zu erkennen. Zu erst halten wir uns am Bachlauf und danach gehen wir relativ direkt Richtung Pass nach oben. Natürlich treffe ich ein paar dieser zahlreichen sumpfigen Wasserlöcher und hole mir nasse Füße. Am Pass oben sind die Füße wieder trocken gelaufen. 

Etappe 2 Üntschenpass bis Heiterberg

Am Üntschenpass (1854m) angekommen läuft man in südlicher Richtung weiter und bahnt sich seinen Weg durch den Hang. An dem Pass ist zu erst noch eine Spur erkennbar die sehr bald verschwimmt und immer wieder nur leicht zu erahnen ist. Dieser folgt man und erreicht schließlich den Gamsfuß (1990m).
Am Gamsfuß geht es am Grasgrat weiter Richtung den felsigeren Gipfelaufbau des Älpelekopf. Den kleineren Felsaufbau kann man umgehen oder überklettern. Wir entscheiden uns ihn zu überklettern (II+). Danach kommt dann schließlich der "Haupfaufstieg" zum Älpelekopf (2161m). Oben angekommen genießen wir die Aussicht auf die umliegenden Berge und den Weiterweg zum Heiterberg, dem höchsten Berg der Tour.
Der Weg zum nächsten Gipfel führt zu erst auf einem Grasgrat leicht nach unten  (30 HM) bevor er wieder nach oben (60 m) führt. Der Aufstieg zum Heiterberg gestaltet sich etwas anders als die anderen Aufstiege zuvor. Das liegt an der Beschaffenheit des Heiterbergs welcher aus Flysch Gestein besteht. Die Aufstiege zum Gamsfuß waren geprägt von Gras und festen Gestein. Auch diesen Anstieg mit der Kletterei im IIten Grat meistern wir souverän und können uns am Gipfel zum höchsten Punkt (Heiterberg 2188) gratulieren. 

Etappe 3 Heiterberg bis Höferspitze

Der Abstieg vom Heiterberg zum Weißen Schrofen gestaltet sich durch den brüchigen Flysch als etwas heikler, da einiges feines Geröll rumliegt und der Hang recht abschüssig ist. Im Sattel zwischen Heiterberg und Weißen Schrofen angekommen laufen wir zuerst wieder ein Stück auf Gras bevor der Zackengrat vor dem Wießen Schrofen kommt. Wir klettern auf den ersten Zacken des Grates und sehen den etwas einfacheren Abstieg vor dem weiterem Gratverlauf. Wir entscheiden uns den Grat komplett zu überklettern, dass gelingt uns leider nicht. Das Abklettern auf dem Grat gestaltet sich schwierig und auch in der direkt daneben gelegenen Rinne ist aufgrund der kleinen Tritte kein sicherer Abstieg gewährleistet.
**Meiner Meinung nach ist das Stück im Aufstieg gut machbar (III.) nur im Abstieg etwas riskant da keine Tritte von oben erkennbar sind.**
Daher entscheiden wir uns für den einfacheren Weg und gehen diesen Runter. Weiter auf dem Weg Richtung Gipfel des Weißen Schrofen gelangen wir an die Schlüsselstelle (III), welche aus einer sehr festen Felsplatte besteht. Nach dieser Platte geht es weiter in leichterer Kletterei zum Gipfel des Weißen Schrofen (2145m).
Nach der Gipfelrast steigen wir über den ehemaligen Übungsklettersteig Richtung Grasgrat zur Höferspitze ab. Die Kletterei befindet sich im IIten Grad und ist durch festen Gestein gekennzeichnet. Im Sattel angekommen laufen wir den schmalen Grasgrat bis zur Höferspitze (2131m).

Etappe 4 Höferspitze über Seekopf nach Baad

Nach den netten Gespräch mit anderen Wanderern auf dem Gipfel der Höferspitze geht es auf dem breiteren Pfad weiter. Wir laufen den kompletten Grat bis zum Ende durch und biegen dann Richtung Hochalppass ab. An diesem biegen wir bergauf Richtung Großen Widderstein ab um den Seekopf (2039) noch mitzunehmen. Nach dem erreichen des Seekopfs und einer ausgiebigen Pause steigen wir auf dem  vielbegangenen Wanderweg nach Baad ab. Nach einem Besuch der Bärgunthütte kommen wir zügig im Tal an.


Anforderung:

Baad - Bärgunthütte T2 
Bärgunthütte - Üntschenpass T5
Üntschenpass - Gamsfuß T6 I.
Gamsfuß - Älpelekopf T6 II.
Älpelekopf - Heiterberg T6 II.
Heiterberg - Weißer Schrofen T6 III.
Weißer Schrofen - Höferspitze T6 II.
Höferspitze -Seekopf T4
Seekopf - Bärgunthütte T4
Bärgunthütte - Baad T2


Zeitbedarf:

Baad - Bärgunthütte 25 min
Bärgunthütte - Üntschenpass 50 min
Üntschenpass - Gamsfuß 15 min
Gamsfuß - Älpelekopf 25 min
Älpelekopf - Heiterberg 10 min
Heiterberg - Weißer Schrofen 30 min
Weißer Schrofen - Höferspitze 20 min
Höferspitze -Seekopf 40 min
Seekopf - Bärgunthütte  50 min
Bärgunthütte - Baad 15 min

Tourengeher:

Ulf & Stefan

Tourengänger: quacamozza, McGrozy


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Kommentare (5)


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Manu81 hat gesagt:
Gesendet am 25. September 2019 um 08:30
Tja, das Sonntagswetter war in der Realität tatsächlich deutlich anders als gemeldet. Uns hat´s am Schneck auch mit Nieselregen und starker Bewölkung "erwischt"...

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 25. September 2019 um 11:34
Ja leider bei uns waren es nur ein paar Tropfen bis halb 10. Nachmittags war es ja dann doch ganz gut.
Auf der Schneck war ich am Vortag bei schönsten Wetter und einem traumhaften Sonnenuntergang.

Nyn hat gesagt:
Gesendet am 26. September 2019 um 15:55
Gratulation!
Diese tolle und anspruchsvolle Runde steht schon ganz lange auf meiner Tourenliste. Ob es dieses Jahr noch klappt?

McGrozy hat gesagt: RE:
Gesendet am 28. September 2019 um 12:48
Erstmal Danke!
Stand bei mir auch schön länger an. Ist eine sehr schöne und anspruchsvolle Tour .
Denk schon wenn es im Oktober nochmal etwas trockener werden sollte. Ich setzte drauf da ich auch noch ein paar trockenere Tage brauche ;)

LG Stefan

F3ttmull hat gesagt: Abklettern auf dem Grat
Gesendet am 18. Juli 2022 um 11:35
Servus, ich habe das Abklettern bereits bei @Nik Brükners Berichten erwähnt, dass zwar kleine Tritte, jedoch gute Griffe vorhanden sind (II+ bzw. III-). Wenn man sich vorsichtig weiter vorantastet, passt des scho :) Nach dem Abklettern befindet man sich auf einem großen Graspolster mit Erlengebüsch. Hält man sich links, kann man entweder durch eine steile Rinne abklettern oder über einen Felsabsatz und nach links an einer bauchigen Stelle vorbei auf Schrofen (II).


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