Heiterberg-Weißer Schrofen-Höferspitze
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Die Heiterberg-Runde von Baad aus ist eine anspruchsvolle und landschaftlich wunderschöne Unternehmung für erfahrene Bergsteiger, die sich im Steilgras genauso zuhause fühlen wie im brüchigen Fels. Außerdem ist die Bergtour botanisch und geologisch ein absoluter Leckerbissen.
Die Tour steht der namhafteren Elfer-Liechelkopf-Runde in nichts nach und bietet ein unvergessliches Erlebnis. Abwechslungsreicher kann eine Bergtour nicht sein. Für uns 5 Sterne deluxe.
Zur Schwierigkeit:
Eine Stelle III (direkte Erkletterung am Weißen Schrofen; Umgehungsvariante II), einige Stellen II am Heiterberg- und Älpeleskopf-Nordgrat sowie am Weißen Schrofen und bis zu 60 Grad steiles Gras und Schrofen am Älpeleskopf. An der Schlüsselstelle fester Fels, ansonsten teilweise sehr mürbe.
Zur Ausrüstung:
Wanderstöcke und Pickel
Von den Parkplätzen in Baad (1222m) geht es auf bequemem Weg in einer halben Stunde aufwärts zur Bärgunthütte (1391m).
Noch kurz Richtung Hochalppass weiter, bis man direkt hinter einem Bachlauf bei der Materialseilbahn zur Stierlochalpe den Wanderweg verlässt. Auf einem schmalen Steig gewinnen wir recht zügig an Höhe und erreichen bald die Stierlochalpe (1562m).
Der schmale Pfad ist nun immer weniger ausgeprägt. Tendenziell hält man sich am besten in Nähe des Bachbettes, sobald man dieses erreicht hat. Eigentlich sollte es etwas links oberhalb des Baches weitergehen, doch der Pfad ist hoffnungslos zugewuchert, mühsam zu gehen und schwer zu finden. Außerdem ist unterhalb des Üntschenpasses der Hang auf voller Breite abgerutscht, so dass man ohnehin besser beraten ist, rechts ausholend die sichtbare Passhöhe anzusteuern.
Der stark bewachsene Hang ist zwar ebenfalls mühsam. Trotzdem kommt man ganz gut und ohne größeren Kraftverlust nach oben. Etwas über dem Üntschenpass (1854m) gelangen wir auf die Grathöhe. Nördlich oberhalb sehen wir ein Kreuz, das auf einer Schulter des Verbindungsgrates Güntlespitze-Wannenberg steht.
Zeitbedarf: 1 Std 30 min ab Baad
Jetzt heißt es erstmal aufpassen auf den Zaun und dessen am Boden liegenden Reste, die sich schnell in der Hose verfangen können.
Auf der anderen Seite der Scharte ließe sich nach Hopfreben absteigen.
Langsam wird das Gelände stotziger. Durch starken Erlenbewuchs gelangen wir an eine Felsstufe, die wir rechts in steilen, aber gut gangbaren Schrofen (T 5) umgehen, um sobald als möglich auf die Grathöhe zurückzukehren. Teilweise erleichtern sogar angedeutete Pfadspuren die Orientierung. Kurz vor dem Gamsfuß wartet die erste leichte Kletterstelle (I; ausgesetzt), die man aber auch links im Gras auslassen kann. So sind wir dann etwas überrascht, dass dieser Teil im AVF mit II bewertet wird. Bis hierher sollte das Gelände für routinierte Begeher keine ernsthaften Probleme bereiten.
Auf dem Gamsfuß (1990m) hat man viel Platz. Da das Gelände sehr bald ungemütlicher wird, ist die Grasschulter ein geeigneter Picknickplatz. Von links kommt die Skiroute hoch. Ein ideales Terrain für eine tolle Abfahrt. Nicht umsonst stand die Tour diesen Winter auf dem Programm, aber die Skier blieben bekanntermaßen im Keller.
Vom Gamsfuß über die flache Wiese und an den Fuß der ersten Felsstufe. Diese kann nicht direkt am Grat überklettert werden. Also müssen wir nach rechts ausweichen. Wir haben uns vom Gamsfuß zwei Möglichkeiten ausgeschaut. Ich ergreife gleich die erstbeste Chance und klettere über eine senkrechte, aber perfekt mit Griffen ausgestattete Stufe hoch (II+), während Matze noch weiter nach rechts quert und über bröselige Schrofen die Stufe überwindet (T 5). Hier sind bereits absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Trumpf. Wem es flau im Magen wird, dem legen wir die sofortige Umkehr nahe, denn es wird noch deutlich anspruchsvoller und ausgesetzter, und später am Grat ist der Rückweg selbst für erfahrene Steilgrasexperten sehr anspruchsvoll.
Doch zunächst geht es in wieder einfacherem Gelände auf einen unscheinbaren Graskopf. Nach dessen Übersteigung nähern wir uns rasch den atemberaubend steilen Abbrüchen des Älpeleskopf-Nordgrates.
Schnell steilt die Flanke auf. Die Platten werden rechts umgangen. Ein Pickel ist hier immer hilfreich. Der beste Weg durch die bis zu 60 Grad steile Gras- und Schrofenflanke will gefunden werden. Wir steigen etwas rechts der Kante auf. Unter einem kleinen Überhang queren wir zurück nach links. Das Gras ist einigermaßen gestuft und leidlich abgetrocknet. Trotzdem muss man diesen Abschnitt mit T 6 klassifizieren.
Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht von der überwältigenden Blumenpracht zu sehr ablenken lassen. Ein kurzer Rückblick in die Tiefe lässt einen den Atem anhalten. Auf dem Älpeleskopf kann man schon fast von "Wandausstieg" sprechen, so steil ist es. Unvermittelt stehen wir auf dem Gipfel des Älpeleskopfes (2161m; im neuen AVF "Steinmannl").
Der Weiterweg zum Heiterberg sieht zunächst mal gar nicht so wild aus. In die die beiden Gipfel trennenden Scharte kommt man ohne Probleme. Den scharfen Grat stellen wir uns doch etwas schmaler vor. Anschließend sehen wir den "schwarzen Gipfelaufschwung" im Detail. Wir legen Hand an den Fels...schöner Blätterkrokant, dazu ordentlich ausgesetzt, aber von der Schwierigkeit nur II. Auf jeden Fall sollte man sehr vorsichtig klettern.
Zuletzt wieder einfach (I und Grasgrat) stehen wir bald auf dem Gipfel des Heiterbergs (2188m). Es gibt weder Kreuz noch Buch, noch nicht einmal eine Möglichkeit, ein Buch zu deponieren. Nur eine schmale Grasschneide, auf der man es sich gemütlich machen kann.
Zeitbedarf: 1 Std 15 min vom Üntschenpass
Vom Heiterberg zunächst kurz auf dem Nordgrat zurück, dann über einen steilen Mergelhang. Vorsicht ist angesagt, vor allem natürlich in ausgemergeltem Zustand. Der Weiterweg führt über unschwieriges Gras hinunter, bis am Westgipfel des Weißen Schrofens die ersten Felsen überklettert werden (I). Kurz vor dem höchsten Punkt steigen wir nach links in eine brüchige Rinne und damit hinab an den Fuß der Felsen (I-II). Dann wieder leicht in die Scharte vor dem pfeilerartigen Weißen Schrofen.
Über die ersten Felsen (I-II) an die Kante. Hier zwei Möglichkeiten: Wir gehen die Kante direkt an, womit der Bereich leichter Kletterei endgültig verlassen wird (klettertechnische Schlüsselstelle, unten III, oben II; 3 ZH; oben nach 20 Metern Standhaken). Weiter rechts kann man den Aufschwung leichter erklimmen (II). Dann über den kurzen Gipfelgrat zum Weißen Schrofen (2145m). Wieder vermissen wir das GK und GB.
Zeitbedarf: 30 min vom Heiterberg
Vom Weißen Schrofen kann man sich gut an den vielen Bohrhaken orientieren. Der klotzige Gipfelaufschwung entpuppt sich als eher harmlos (knapp II), danach wird es ohnehin einfacher, bis der Grat noch vor der Scharte P.2055 grasig wird. In einfacher Wanderung über den schönen Grasgrat (bis T 4) hinüber zur Höferspitze (2131m). Neben dem GK existiert sogar ein GB, das jedoch bereits voll ist. Wir machen erstmal eine kleine Pause und genießen die weite Rundsicht.
Zeitbedarf: 30 min vom Weißen Schrofen
Der Abstieg vollzieht sich bis zur Ostgratschulter zunächst über den harmlosen, grasigen Grat. Danach steigen wir auf der Skiroute Richtung Nordwest zum Hochalppass (1938m) ab. Der Wegweiser, den man schon vom Grat aus sieht, dient als Orientierungshilfe. Wir beobachten einige Murmeltiere. Etwas oberhalb des Passes steht eine kleine Hütte. Am Pass sind wir endgültig wieder in der Zivilisation angelangt.
Auf dem Widdersteinweg geht es schließlich über mehrere Stufen talwärts zur Bärgunthütte. Zwischendurch bieten sich noch tolle Ausblicke auf die geologisch interessanten Faltungen des Weißen Schrofens.
Zeitbedarf: 1 Std 30 min von der Höferspitze
Nach der gemütlichen Einkehr sind wir nach knapp 20 Minuten wieder zurück in Baad.
Die Tour steht der namhafteren Elfer-Liechelkopf-Runde in nichts nach und bietet ein unvergessliches Erlebnis. Abwechslungsreicher kann eine Bergtour nicht sein. Für uns 5 Sterne deluxe.
Zur Schwierigkeit:
Eine Stelle III (direkte Erkletterung am Weißen Schrofen; Umgehungsvariante II), einige Stellen II am Heiterberg- und Älpeleskopf-Nordgrat sowie am Weißen Schrofen und bis zu 60 Grad steiles Gras und Schrofen am Älpeleskopf. An der Schlüsselstelle fester Fels, ansonsten teilweise sehr mürbe.
Zur Ausrüstung:
Wanderstöcke und Pickel
Von den Parkplätzen in Baad (1222m) geht es auf bequemem Weg in einer halben Stunde aufwärts zur Bärgunthütte (1391m).
Noch kurz Richtung Hochalppass weiter, bis man direkt hinter einem Bachlauf bei der Materialseilbahn zur Stierlochalpe den Wanderweg verlässt. Auf einem schmalen Steig gewinnen wir recht zügig an Höhe und erreichen bald die Stierlochalpe (1562m).
Der schmale Pfad ist nun immer weniger ausgeprägt. Tendenziell hält man sich am besten in Nähe des Bachbettes, sobald man dieses erreicht hat. Eigentlich sollte es etwas links oberhalb des Baches weitergehen, doch der Pfad ist hoffnungslos zugewuchert, mühsam zu gehen und schwer zu finden. Außerdem ist unterhalb des Üntschenpasses der Hang auf voller Breite abgerutscht, so dass man ohnehin besser beraten ist, rechts ausholend die sichtbare Passhöhe anzusteuern.
Der stark bewachsene Hang ist zwar ebenfalls mühsam. Trotzdem kommt man ganz gut und ohne größeren Kraftverlust nach oben. Etwas über dem Üntschenpass (1854m) gelangen wir auf die Grathöhe. Nördlich oberhalb sehen wir ein Kreuz, das auf einer Schulter des Verbindungsgrates Güntlespitze-Wannenberg steht.
Zeitbedarf: 1 Std 30 min ab Baad
Jetzt heißt es erstmal aufpassen auf den Zaun und dessen am Boden liegenden Reste, die sich schnell in der Hose verfangen können.
Auf der anderen Seite der Scharte ließe sich nach Hopfreben absteigen.
Langsam wird das Gelände stotziger. Durch starken Erlenbewuchs gelangen wir an eine Felsstufe, die wir rechts in steilen, aber gut gangbaren Schrofen (T 5) umgehen, um sobald als möglich auf die Grathöhe zurückzukehren. Teilweise erleichtern sogar angedeutete Pfadspuren die Orientierung. Kurz vor dem Gamsfuß wartet die erste leichte Kletterstelle (I; ausgesetzt), die man aber auch links im Gras auslassen kann. So sind wir dann etwas überrascht, dass dieser Teil im AVF mit II bewertet wird. Bis hierher sollte das Gelände für routinierte Begeher keine ernsthaften Probleme bereiten.
Auf dem Gamsfuß (1990m) hat man viel Platz. Da das Gelände sehr bald ungemütlicher wird, ist die Grasschulter ein geeigneter Picknickplatz. Von links kommt die Skiroute hoch. Ein ideales Terrain für eine tolle Abfahrt. Nicht umsonst stand die Tour diesen Winter auf dem Programm, aber die Skier blieben bekanntermaßen im Keller.
Vom Gamsfuß über die flache Wiese und an den Fuß der ersten Felsstufe. Diese kann nicht direkt am Grat überklettert werden. Also müssen wir nach rechts ausweichen. Wir haben uns vom Gamsfuß zwei Möglichkeiten ausgeschaut. Ich ergreife gleich die erstbeste Chance und klettere über eine senkrechte, aber perfekt mit Griffen ausgestattete Stufe hoch (II+), während Matze noch weiter nach rechts quert und über bröselige Schrofen die Stufe überwindet (T 5). Hier sind bereits absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Trumpf. Wem es flau im Magen wird, dem legen wir die sofortige Umkehr nahe, denn es wird noch deutlich anspruchsvoller und ausgesetzter, und später am Grat ist der Rückweg selbst für erfahrene Steilgrasexperten sehr anspruchsvoll.
Doch zunächst geht es in wieder einfacherem Gelände auf einen unscheinbaren Graskopf. Nach dessen Übersteigung nähern wir uns rasch den atemberaubend steilen Abbrüchen des Älpeleskopf-Nordgrates.
Schnell steilt die Flanke auf. Die Platten werden rechts umgangen. Ein Pickel ist hier immer hilfreich. Der beste Weg durch die bis zu 60 Grad steile Gras- und Schrofenflanke will gefunden werden. Wir steigen etwas rechts der Kante auf. Unter einem kleinen Überhang queren wir zurück nach links. Das Gras ist einigermaßen gestuft und leidlich abgetrocknet. Trotzdem muss man diesen Abschnitt mit T 6 klassifizieren.
Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht von der überwältigenden Blumenpracht zu sehr ablenken lassen. Ein kurzer Rückblick in die Tiefe lässt einen den Atem anhalten. Auf dem Älpeleskopf kann man schon fast von "Wandausstieg" sprechen, so steil ist es. Unvermittelt stehen wir auf dem Gipfel des Älpeleskopfes (2161m; im neuen AVF "Steinmannl").
Der Weiterweg zum Heiterberg sieht zunächst mal gar nicht so wild aus. In die die beiden Gipfel trennenden Scharte kommt man ohne Probleme. Den scharfen Grat stellen wir uns doch etwas schmaler vor. Anschließend sehen wir den "schwarzen Gipfelaufschwung" im Detail. Wir legen Hand an den Fels...schöner Blätterkrokant, dazu ordentlich ausgesetzt, aber von der Schwierigkeit nur II. Auf jeden Fall sollte man sehr vorsichtig klettern.
Zuletzt wieder einfach (I und Grasgrat) stehen wir bald auf dem Gipfel des Heiterbergs (2188m). Es gibt weder Kreuz noch Buch, noch nicht einmal eine Möglichkeit, ein Buch zu deponieren. Nur eine schmale Grasschneide, auf der man es sich gemütlich machen kann.
Zeitbedarf: 1 Std 15 min vom Üntschenpass
Vom Heiterberg zunächst kurz auf dem Nordgrat zurück, dann über einen steilen Mergelhang. Vorsicht ist angesagt, vor allem natürlich in ausgemergeltem Zustand. Der Weiterweg führt über unschwieriges Gras hinunter, bis am Westgipfel des Weißen Schrofens die ersten Felsen überklettert werden (I). Kurz vor dem höchsten Punkt steigen wir nach links in eine brüchige Rinne und damit hinab an den Fuß der Felsen (I-II). Dann wieder leicht in die Scharte vor dem pfeilerartigen Weißen Schrofen.
Über die ersten Felsen (I-II) an die Kante. Hier zwei Möglichkeiten: Wir gehen die Kante direkt an, womit der Bereich leichter Kletterei endgültig verlassen wird (klettertechnische Schlüsselstelle, unten III, oben II; 3 ZH; oben nach 20 Metern Standhaken). Weiter rechts kann man den Aufschwung leichter erklimmen (II). Dann über den kurzen Gipfelgrat zum Weißen Schrofen (2145m). Wieder vermissen wir das GK und GB.
Zeitbedarf: 30 min vom Heiterberg
Vom Weißen Schrofen kann man sich gut an den vielen Bohrhaken orientieren. Der klotzige Gipfelaufschwung entpuppt sich als eher harmlos (knapp II), danach wird es ohnehin einfacher, bis der Grat noch vor der Scharte P.2055 grasig wird. In einfacher Wanderung über den schönen Grasgrat (bis T 4) hinüber zur Höferspitze (2131m). Neben dem GK existiert sogar ein GB, das jedoch bereits voll ist. Wir machen erstmal eine kleine Pause und genießen die weite Rundsicht.
Zeitbedarf: 30 min vom Weißen Schrofen
Der Abstieg vollzieht sich bis zur Ostgratschulter zunächst über den harmlosen, grasigen Grat. Danach steigen wir auf der Skiroute Richtung Nordwest zum Hochalppass (1938m) ab. Der Wegweiser, den man schon vom Grat aus sieht, dient als Orientierungshilfe. Wir beobachten einige Murmeltiere. Etwas oberhalb des Passes steht eine kleine Hütte. Am Pass sind wir endgültig wieder in der Zivilisation angelangt.
Auf dem Widdersteinweg geht es schließlich über mehrere Stufen talwärts zur Bärgunthütte. Zwischendurch bieten sich noch tolle Ausblicke auf die geologisch interessanten Faltungen des Weißen Schrofens.
Zeitbedarf: 1 Std 30 min von der Höferspitze
Nach der gemütlichen Einkehr sind wir nach knapp 20 Minuten wieder zurück in Baad.
Tourengänger:
frmat,
quacamozza


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