Bergeller Höhenweg


Publiziert von saebu , 22. Juli 2009 um 12:53.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Bregaglia
Tour Datum:28 Juni 2009
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   I 
Zeitbedarf: 5 Tage
Strecke:Bondo - Cap.Sasc Furä - Viäl - Cap.Sciora - Cacciabellapass - Cap.Albigna - Casnile Pass - Cap.Forno - Monte Frono - Maloja
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Promontogno
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Maloja
Unterkunftmöglichkeiten:Cap. Sasc Furä Cap. Sciora Cap. Albigna Cap. del Forno
Kartennummer:1296 Sciora, 1276 Val Bregeglia

1.Tag Bondo – Cap.Sasc Furä   T3 ca. 3 – 3 ½ Std.
Dem Wanderweg entlang steigen wir von Bondo 823m durch steilen Wald ins Val Bondasca hinauf. Bald schon stossen wir auf die Fahrstrasse, welche uns bis zur Alp Laret 1’377m hinauf führt. Bis hier könnte man mit einer Fahrbewilligung (kann im Negozio in Bondo gelöst werden) mit dem Auto fahren. Hier überqueren wir den Bach und folgen dem Bergweg durch steilen Lärchenwald im Zickzack bis zur Cap. Sasc Furä 1’904m. Diese Hütte ist sehr sonnig und aussichtsreich am Fusse des Pizzo Badile gelegen und somit auch Ausgangspunkt für die Besteigung des Badile.

 
2. Tag Cap.Sasc Furä – Viäl – Cap.Sciora T4 ca. 3 – 4 Std.
Von der Hütte geht’s gleich steil hinauf über mossige Plätzchen und Granitplatten Richtung Nordkante des Pizzo Badile. Schon bald stossen wir auf Schnee und müssen uns recht konzentrieren damit mit wir den Übergang bei Punkt 2’280m zum Viäl nicht verpassen. Hier erhalten wir einen imposanten Einblick in die Nordostwand des Badile. Und weil die Tour ziemlich kurz ist lassen wir uns hier nieder und suchen die 4er Gruppe, welche am Morgen mit der Besteigung der Nordkante begonnen hat. Mit dem Feldstecher können wir sie gut erkennen. Und plötzlich entdecken wir 4 weitere Personen in der steilen Nordostwand der so genannten Cassinroute. Für uns ist’s sehr eindrücklich ihnen mit dem Feldstecher zu folgen. Nach einer sehr langen Rast machen wir uns dann mit steifen Nacken an den ausgesetzten Abstieg über das schmale Grasband Viäl hinunter auf die Schneefelder. Der Weg führt nun ohne grossen Höhenverlust am Fusse des Pizzo Cengalo und Pizzo Gemelli vorbei. Nur die hohen Moränen müssen immer wieder erklommen werden bis wir dann in der Cap. Sciora 2’118m  gerade noch vor dem Regen eintreffen.
 
3. Tag Cap. Sciora – Pass Cacciabella Süd – Cap. Albigna T5 ca. 6 Std.
„Eine alpintechnisch höchst anspruchsvolle Etappe! Sie bietet alles was das Herz des hochalpinen Wanderers begehrt!“ wird in den Führern geschrieben. Diese Route bietet auch eine wunderbare Aussicht auf die Granitkolosse Badile und Cengalo im Sciorakessel und zugleich auf die Gletscherberge im Albignakessel.
Von der Cap. Sciora 2’118m folgen wir dem Weg über Gras- und Geröllfelder und bald einmal stossen wir auf ausgedehnte und immer steiler werdende Schneefelder. In der Früh ist alles hart gefroren und so montieren wir unsere Steigeisen. Auch das steile Couloir, welches uns zum Cacciabellapass Süd hinauf führt ist noch mit Schnee gefüllt und die Leitern und Ketten am Linken Rand sind unter dem Schnee begraben. Somit erwartet uns für kurze Zeit ein Nordwandfeeling: mit Steigeisen und Pickel bewaffnet geht’s senkrecht, Schritt für Schritt hinauf bis zum felsigen Übergang im Cacciabellapass Süd 2’897m. Hier geniessen wir die wunderschöne Aussicht, bevor wir uns dann an den Absteig machen. Über ausgedehnte Schneefelder geht’s in flottem Tempo in NE Richtung Albignastausee. Es folgt noch eine heikle Schneepassage, welche uns durch einen schluchtartigen Einschnitt führt. Über steile Grasshänge führt der Weg oberhalb des Sees zur Albignastaumauer 2’165m hinunter. Nach dem Überqueren der Mauer folgt noch der Gegenanstieg hinauf zur Cap. Albigna 2’336m, wo wir hervorragend bewirtet werden. Das feine, vitaminreiche Nachtessen lässt uns fast vergessen, dass wir uns hier in einer SAC Hütte befinden!
 
4.Tag Cap. Albigna – Pass Casnil Sud – Cap. del Forno T4 ca. 5 Std. (Normalroute)
Von der Hütte geht’s angenehm steigend unterhalb des Piz dal Päl hinauf zu den Seelein bei Punkt.2’652m. Der Bergweg geht nun rechts weg und führt Richtung Casnilepass hinauf. Wir steigen und klettern jedoch weiter dem Westblockgrat entlang auf den namenlosen Gipfel 3’039m hinauf, welcher sich zwischen den zwei Casnilepässen Süd und Nord befindet. Eigentlich wären beide Casnilepässe begehbar, doch der Nordpass ist mit Geröll und Schutt gefüllt und auch steinschlägig. Über den Südgrat steigen wir nun also in den Südpass 2’941m. hinunter. Über einen aufgeweichten Schneehang geht’s rassig in den Talkessel hinunter. Auf einem grasigen Rücken geht’s in steilem Zickzack hinunter. Bei der engsten Stelle wird der Bach überquert und nun geht’s rechts vom Bach über eine Schuttrinne durch das Seinchaos hinunter. Vereinzelte Markeierungen helfen den besten Weg hinunter zum Fornogletscher 2’453m zu finden. Nach dem Überqueren des Gletschers muss man unbedingt den orangen Punkten und der rot-weissen Markierung folgen. Der Hüttenweg führt über eine Leiter in die Felsen und über einen in den Fels gehauenen Weg hinauf zur Cap. del Forno 2’574m. Der alte Hüttenweg, welcher blau-weiss markiert rechts den Hängen oberhalb des Geltschers durchführt ist abgerutscht und steinschlägig!
 
5.Tag Cap. del Forno – Monte del Forno – Maloja T4/WS/II ca. 7 Std.
Eigentlich war für heute nur noch der Abstieg von der Fornohütte nach Maloja geplant. Doch der einheimische „Malermeister“, welcher Bänke und Fellläden der Fornohütte strich, uns einen Floh ins Ohr gesetzt. Und so geht’s heute Morgen von der Hütte hinauf in den Pass Sella del Forno 2’768m. Die immer steiler werdenden Firnfelder bewältigen wir mit den Steigeisen problemlos. Von hier geht’s ziemlich dem Grat folgend über Firn hinauf zum Felsfuss des Monte del Forno. Hier sind dann Seile zur Sicherung montiert. Über teils abwärts geschichtete Felsen klettern wir hinauf. Das erneut folgende Schneefeld können wir zum Glück ganz rechts am Grat umgehen und erreichen so schnell den Gipfel des Monte del Forno 3’214m, wo uns eine geniale Rundsicht erwartet. Leider bilden sich immer mehr Quellwolken und wir machen uns an den Abstieg über denselben weg. Bis hinunter zu Punkt 2’944m, wo wir die Markierung zum Passo del Muretto sehen können. Nordöstlich haltend führt uns der Weg durch den Felsenkessel oberhalb des Val Muretto. Wir müssen eine Felsigen Grat hinaufsteigen und auf der anderen Seite erwartet uns ein steinschlägiges Schuttcouloir, welches wir begehen müssen. Die Wanderweg-markierungen sind fast alle abgerutscht und wir müssen uns mühsam einen Weg suchen. Zum Glück haben wir’s bald einmal geschafft und erreichen den Einschnitt auf 2’581m links vom Passo di Muretto. Hier müssen wir einen Weg über den verwechteten Schneegrat finden. Danach geht’s rassig….runterrutschen ins Val Muretto ist angesagt! Auch die nächste Steilstufe hinunter nach Plan Canin 1’976m ist noch bis weit hinunter mit Schnee gefüllt. Hier stossen wir dann auf den Fornohüttenweg und marschieren Talauswärts via Alp und Lägh Cavloc 1’911m hinunter nach Maloja 1’810m.

Tourengänger: saebu, Steimandli


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