Helsenhorn 3272,1m


Publiziert von Sputnik Pro , 18. September 2019 um 17:59.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:14 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Zirka 23km (total)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Brig mit der Bahn nach Fiesch. Ab Fiesch Bus nach Binn zur Station Lengtal.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Analog Zufahrt zum Ausgangspunkt.
Unterkunftmöglichkeiten:Keine Unterkunft unterwegs ausser das Gasthaus Heiligkreuz, das im Sommer und Herbst geöffnet ist. Vom Ausgangspunkt der Busstation Binn-Lengtal in 40 Minuten zu Fuss erreichbar. Homepage: www.gasthaus-heiligkreuz.ch
Kartennummer:LKS 1:25000 Binntal (Nr. 1270) und Helsenhorn (Nr. 1290)

ABSEITS VON TOURISTENSTRÖMEN.

Das aussichtsreiche, isoliert stehende Helsenhorn wird mangels geeigneten Stützpunkten nicht allzu oft bestiegen. Als Tagestour mit An- und Abreise hat man zudem zu wenig Zeit und in Gasthaus Heiligkreuz zu übernachten war auch nicht optimal, da man so immer noch einen sehr langen Aufstieg hat. Da blieb nur die Variante Biwak und so fuhr ich am Freitagnachmittag vor vorletzten Haltestelle vorm Dorf Binn. Ich lief um halb fünf ziemlich zügig los um so 800 Meter weiter oben im Hochtal Chummibort bei Tageslicht nohc mein Zelt aufstellen zu können. Dies gelang mir trotz einem schweren Rucksack gut und noch vor acht Uhr war das Zelt aufgestellt und das Wasser am Abkochen. Besonders das Abkochen des Wassers schien mir an meinem Platz besonders wichtig, musste ich meinen Biwakplatz doch zuerst vor zahlreichen Kothäufchen der Schafe reinigen. Gegen neun Uhr konnte ich mich in Schlafsack verkriechen.

So war ich sogar richtig ausgeschlafen als ich fünf Uhr morgens mit dem Gipfelaufstieg begann. Ich brauchte zuerst nur dem alpinen Bergweg in Richtung Ritterpass zu laufen und machte rasch Höhenmeter da es zünftig bergauf ging. Zum Sonnenaufgang war ich bei einer Markierungsstange auf 2695m bei der man den markierten Bergweg verlässt. Das Gelände ist nun etwas Flacher aber weglos. So wanderte ich über Geröll, Gletscherschliffplatten und gut begehbare Schneerinnen in Richtung Pass P.3017m. Nordseitig der Cima delle Piodelle lag schliesslich noch etwas Neuschnee und ich traf auf eine Fussspur der ich bis unter P.3017m über die Reste vom Gelsegletscher folgte. Nun ging es weiter über Gletscherschliff, wenig Schnee und dann immer steiler auf Geröll bis in die Lücke P.3228m auf dem Südostgrat. Dort war ich erstaunt über den senkrechten Grataufschwung – dies sollte T4 sein oder war ich einfach falsch? Ich stieg auf einen Felsturm in der Lücke und studierte den Fels. „Probieren geht über Studieren“, dachte ich mir und kletterte dann die Wand im Zickzack auf Bändern horn. Der Fels war fest und gut gestuft und ich wusste nun, dass das „T4“ ziemlich sicher die Routenvariante über den obersten Geröllhang direkt zum Gipfel gewesen wäre. Dies wäre aber sicher eine mühsamere Angelegenheit gewesen als meine, etwas schwierigere Route über Grat. Der Gipfel selbst besteht aus mehreren Türmchen von denen ich die höchsten bestieg. Es gibt auch einen Holzpfosten auf einen Nebentürmchen aber ein Gipfelbuch fand ich nicht.

Der Abstieg erfolgte über die Aufstiegsroute. Das Abklettern vom Grat war überraschend leicht und so konnte ich danach stets die wunderschöne Landschaft geniessen. Das Zelt war rasch zusammen gepackt. Doch der weitere Abstieg vom Chummibort verzögerte sich auf Grund von leckeren Heidelbeeren am Wegesrand.

Genaue Route: Siehe beigelegte Karte.

Tour im Alleingang.

Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (6)


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georgb hat gesagt: Bravo
Gesendet am 18. September 2019 um 18:42
Herrliche Tour und starker Bericht! Wer da nicht Lust bekommt!? Nicht nur auf die Heidelbeeren ;-)

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2019 um 21:40
Danke Georg! Freue mich schon auf die nächste Biwaktour am kommenden Wochenede im Engadin - aber könnte wegen unmengen Geröll doch etwas mühsam werden. Dafür hats vielleicht Bären an Stelle Beeren :-)

ADI hat gesagt:
Gesendet am 19. September 2019 um 10:30
Da kann ich mich nur anschließen.....
Klasse Bilder, von einem Berg, von dem ich noch nie gehört habe.

Gratuliere!

VLG!

ADI

Sputnik Pro hat gesagt: Helsenhorn
Gesendet am 19. September 2019 um 21:11
Oh danke Adi,

Nachdeinen Touren wäre das Helsenhorn sicher nach deinem Geschmack. Vielleicht wenn du einmal im Wallis bist :-)

LG, Andi

Felix hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2019 um 07:41
super gemacht Andi - Gratulation!

lg Felix

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 20. September 2019 um 12:18
Merci Felix


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