Pizzo della Sassada 2710 m - In einer abgeschiedenen, verborgenen Welt und (fast) menschenleer


Publiziert von Ivo66 , 14. September 2019 um 20:39.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:14 September 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Poncione di Vespero 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1260 m
Strecke:Fontalba - Pianca del Larice - Nordostflanke - Pizzo della Sassada
Kartennummer:1:25'000 Ambrì-Piotta

Der Pizzo della Sassada - auch als Madone bezeichnet, wie so viele Tessiner Gipfel - ist kein prominenter Berg und wird dementsprechend selten besucht. Er thront irgendwo im Niemandsland zwischen dem Maggiatal bzw. dem Val Lavizzara und der Leventina in einer wunderbaren abgeschiedenen Bergwelt, wo von keinen Seiten unnatürlicher Lärm eindringt. Wir waren von unserer kürzlichen Tour auf den benachbarten Pizzo Meda derart begeistert, dass wir uns heute gleich noch einmal aufmachten, in dieses Kleinod aufzusteigen.

Wir wurden nicht enttäuscht, denn als wir links am Pizzo Meda vorbei weiter aufstiegen, traten wir in eine noch idyllischere Berglandschaft ein. Und dies praktisch ausschliesslich in Gehgelände; wir waren in der Routenführung völlig frei - was gibt es Schöneres? 

Als wir uns aufmachten, durch die Nordostflanke direkt zum Gipfel des Pizzo della Sassada aufzusteigen, bemerkten wir zu unserer grossen Überraschung auf dem nahe verlaufenden Nordostgrat zwei Menschen im Aufstieg zum gleichen Gipfel. Das war für sich schon eine kleine Sensation, doch auf dem Gipfel angelangt, waren wir dann noch mehr verblüfft, als sich einer der beiden Bergsteiger als KraxelDani entpuppte, mit welchem wir vor einigen Jahren auch schon das eine oder andere Mal in den Bergen unterwegs waren. 

KraxelDani und sein Bergkamerad Christian hatten eine viertägige Bergtour begonnen und sind heute - aus der Ostschweiz angereist - vom Lago di Tremorgio aufgestiegen. Es gab viel zu erzählen und dabei vergassen wir prompt, ein gemeinsames Gipfelfoto zu schiessen. Schade, aber auf der anderen Seite ein gutes Zeichen, dass wir noch nicht ganz von der digitalen Welt einverleibt wurden;-).

Wir bewunderten das wunderschöne Gipfelpanorama, welches heute mehr und mehr mit zahlreichen Quellwolken geschmückt wurde, welche noch für zusätzliche Stimmung sorgten. Rasch waren wieder kommende Gipfelziele ausgemacht - das Maggiatal und seine Seitentäler bieten ein fast unerschöpfliches Eldorado für Liebhaber einsamer Bergtouren.

Den Abstieg kürzten wir dann so gut es ging etwas ab. Glücklich erreichten wir unser Auto, im Wissen, dass dies für einige Zeit wohl die letzte Tessiner Bergtour gewesen sein wird. Vielleicht zieht uns aber der Nordföhn im Herbst doch noch einmal in den Süden.

Routenbeschreibung:

Fontalba - Pianca del Larice (T3)
Mit dem Auto fährt man zunächst von Fusio weiter hoch Richtung Lago Sambuco. Etwas oberhalb von 1400 m. ü. M. verlässt man die relativ gut ausgebaute Strasse nach einer scharfen Rechtskurve nach rechts und folgt dem sehr schmalen Strässchen etwa 100 m, wo sich ein paar Abstellmöglichkeiten für das Gefährt befinden. 

Man folgt dann dem Bergwanderweg, welcher Richtung Passo Campolungo ausgeschildert und markiert ist.  In der Folge erreicht man wieder das asphaltierte Strässchen, dem man in einigen Kehren folgt. Beim Austritt aus dem Wald, kurz nach einer Brücke zweigt der Bergwanderweg nach links ab (Wegweiser war heute am Boden) und traversiert aufsteigend den Hang, bis er ein Flachstück erreicht. 

Gleich bei dieser Ebene, auf etwa 2000 m. ü. M. verlässt man den markierten Weg und folgt auf der anderen Seite des Bachs einem unmarkierten Steig (deutlich sichtbar, zunächst in mehreren parallelen Wegspuren verlaufend). Der Pfad wird in der Folge etwas ruppig und überwindet zwei Steilstufen und erreicht schliesslich das abgeschiedene Gebiet im Bereich von Pianca del Larice. 

Pianca del Larice - Pizzo della Sassada (T4)
 Man hält sich nun weglos im Tälchen und folgt stets in der Talsohle auf offensichtlicher Route. Man steigt links an P. 2272 m vorbei, immer noch im Talboden in nördlicher Richtung. Die nun folgende Steilstufe überwindet man - teilweise etwas ausgesetzt - auf einem Pfad (Einstieg ist mit einem roten Pfeil gut signalisiert). Man folgt weiter dem Tälchen in gut begehbarem Gelände und wendet sich auf etwa 2400 m nach links und steigt dort in nordwestlicher Richtung hoch bis man ein kleines Seelein erreicht. Von dort ist man in der Routenwahl zum Gipfel völlig frei. Wir stiegen ziemlich gerade, meist über Geröll, hoch und hielten uns im oberen Bereich eher links. Das Gelände wird gegen den Gipfelbereich steiler.

Tourengänger: Ivo66, Lena


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