Schafgafall (2414 m) - Doppelpack über dem Lünersee
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Es kann eigentlich niemanden überraschen, dass am Lünersee viel Betrieb ist. Zu verlockend ist für viele die mautfreie Straße bis auf fast 1600 Meter Seehöhe hinauf und die Seilbahn, die die Anstrengungen eines Besuchs in hochalpiner Landschaft auf Null sinken lässt. Zudem bietet die Douglasshütte Speis und Trank und bei der harmlosen Umrundung des Sees kann die ganze Familie die Seele baumeln lassen. Aber sobald man sich etwas vom überlaufenen Rundweg entfernt, wird es auch schnell wieder beschaulich. Der Schafgafall bietet sich hierbei als Ziel besonders an - unschwierig, sehr aussichtsreich und ohne großen Aufwand erreichbar, erweist er sich schnell als Volltreffer. Und wem das noch nicht reicht, der kann weiter zum Nordgipfel - je nach Routenwahl durchaus mit etwas alpiner Würze garniert.
Am Parkplatz der Lünerseebahn geht es los. Man wandert an der Talstation vorbei und folgt dem Steig über den Bösen Tritt hinauf zum Lünersee: Er gewinnt zunächst in der Krummholzzone an Höhe, quert dann unter den steilen Wänden des Seekopfs hinüber zu einer Rinne, in der es teilweise versichert über Felsen bergauf geht. Die Rinne wird schließlich wieder nach links verlassen und im Zick-Zack führt der Steig durch Latschen hinauf zum Lünersee, wo man bei entsprechendem Wetter auf all diejenigen trifft, die eine rappelvolle Seilbahnkabine dem Aufstieg aus eigener Kraft vorgezogen haben. Und das sind viele...
In guter Gesellschaft hält man sich links und wandert am Kinderspielplatz vorbei hinüber zur Douglasshütte. Die Blicke über den türkisfarbenen See nach Süden sind aller Ehren wert. Wer sich von der Einkehroption nicht von seinem Ziel abhalten lässt, der folgt der Kolonne im Uhrzeigersinn weiter um den See. Zunächst wandert man eben auf der Staumauer zum nordostseitigen Ufer, dort steigt der Weg deutlich an und quert anschließend hinüber zu einer Verzweigung. Hier verlässt man wieder den Trubel um den Lünersee und zweigt links ab.
Man folgt dem Steig in Richtung Lüner Krinne nur ein kurzes Stück, bis an einem Steinmann deutliche Steigspuren nach links abzweigen (unbeschildert). Auf ihnen geht es zunächst durch freies Gelände recht steil bergauf, dann legt sich die Steigung zurück und - vorbei an den seltsamen Gipslöchern - wird der gütmütige Südrücken des Schafgafalls erreicht. Hier öffnet sich ein sehenswerter Tiefblick zum Lünersee.
Gleichmäßig schraubt sich der Steig über die freie Südseite hinauf zum Südgipfel des Schafgafalls, die Aussicht wird mit jedem Meter besser. Am Gipfelkreuz bietet sich ein beeindruckender Rundblick, in dem sich Zimba, Sulzfluh, Drei Türme, Drusenfluh und Seekopf besonders hervortun. Der wunderschön gefärbte Lünersee mit seiner Staumauer tief drunten bildet aber natürlich den Hauptblickfang.
Wer noch nicht genug hat, der kann noch hinüber zum Nordgipfel steigen. Hierzu bieten sich drei Möglichkeiten an:
1. Den direkten Übergang hat
erico hier beschrieben (T4+, I).
2. Wer es möglichst einfach mag, steigt am Aufstiegsweg bis kurz vor die Gipslöcher ab und umgeht den Südlichen Schafgafall auf deutlichen Spuren ostseitig.
3. Man wählt die Rinne, die vom Südgipfel nach Osten hinunterzieht: Durch steiles Gras gelangt man hinunter zu einer Rippe zwischen einer Felsrinne (links) und einer Schlucht. Zunächst auf der Rippe abwärts, dann wechselt man nach links in die Rinne (bis I). Kurz bevor man das Trümmerkar zu Füßen der Rinne erreicht, quert man nach rechts über die Rippe hinüber in die Schlucht (II) und erreicht sodann das Kar, wo man auf die Trittspuren zum Gipfel stößt. Ihnen folgt man ohne Schwierigkeiten nach links zuerst durch Schutt, dann durch die gutmütige Gipfelwiese hinauf zum Nordgipfel (kleines Gipfelkreuz). Der Besuch des Nordgipfels lohnt insofern, als dass man von hier direkt über Staumauer zum Lünersee schaut und sich der Kamm zwischen Saulakopf und Zimba freier zeigt.
Günstigerweise geht es unter Umgehung des Südgipfels zurück zu den Gipslöchern, von wo aus man am Aufstiegsweg wieder hinunter zum See wandert. Via Douglasshütte und Bösen Tritt gelangt man zurück zum Parkplatz, ohne an Einsamkeit leiden zu müssen.
Schwierigkeiten:
Über Bösen Tritt zum Lünersee: T3 (vereinzelte Stellen).
Aufstieg zum Schafgafall-Südgipfel: T3 (Schlüsselstelle an den Gipslöchern).
Via Ostrinne zum Nordgipfel: T5+, II (beim Abstieg durch die Rinne, danach T2).
Fazit:
Eine 4*-Unternehmung hoch über dem schmucken Lünersee. Obwohl im Umkreis des Sees wegen der Seilbahn ähnlich viel los ist wie am Münchner Stachus, ist es am Schafgafall verhältnismäßig ruhig geblieben. Der hier beschriebene Übergang zum Nordgipfel ist ungewöhnlich und setzt Erfahrung in brüchigem Schrofengelände voraus, ein Helm ist sehr empfehlenswert; am besten entscheidet man sich für eine der anderen Varianten. Weder vom Nord-, noch vom Südgipfel kann man die Schesaplana erkennen, aber eine Vielzahl anderer markanter Berge versüßt den Gipfelbesuch.
Mit auf Tour:
maxl (Südgipfel).
Kategorien: Rätikon, 4*-Tour, 2400er, T5.
Am Parkplatz der Lünerseebahn geht es los. Man wandert an der Talstation vorbei und folgt dem Steig über den Bösen Tritt hinauf zum Lünersee: Er gewinnt zunächst in der Krummholzzone an Höhe, quert dann unter den steilen Wänden des Seekopfs hinüber zu einer Rinne, in der es teilweise versichert über Felsen bergauf geht. Die Rinne wird schließlich wieder nach links verlassen und im Zick-Zack führt der Steig durch Latschen hinauf zum Lünersee, wo man bei entsprechendem Wetter auf all diejenigen trifft, die eine rappelvolle Seilbahnkabine dem Aufstieg aus eigener Kraft vorgezogen haben. Und das sind viele...
In guter Gesellschaft hält man sich links und wandert am Kinderspielplatz vorbei hinüber zur Douglasshütte. Die Blicke über den türkisfarbenen See nach Süden sind aller Ehren wert. Wer sich von der Einkehroption nicht von seinem Ziel abhalten lässt, der folgt der Kolonne im Uhrzeigersinn weiter um den See. Zunächst wandert man eben auf der Staumauer zum nordostseitigen Ufer, dort steigt der Weg deutlich an und quert anschließend hinüber zu einer Verzweigung. Hier verlässt man wieder den Trubel um den Lünersee und zweigt links ab.
Man folgt dem Steig in Richtung Lüner Krinne nur ein kurzes Stück, bis an einem Steinmann deutliche Steigspuren nach links abzweigen (unbeschildert). Auf ihnen geht es zunächst durch freies Gelände recht steil bergauf, dann legt sich die Steigung zurück und - vorbei an den seltsamen Gipslöchern - wird der gütmütige Südrücken des Schafgafalls erreicht. Hier öffnet sich ein sehenswerter Tiefblick zum Lünersee.
Gleichmäßig schraubt sich der Steig über die freie Südseite hinauf zum Südgipfel des Schafgafalls, die Aussicht wird mit jedem Meter besser. Am Gipfelkreuz bietet sich ein beeindruckender Rundblick, in dem sich Zimba, Sulzfluh, Drei Türme, Drusenfluh und Seekopf besonders hervortun. Der wunderschön gefärbte Lünersee mit seiner Staumauer tief drunten bildet aber natürlich den Hauptblickfang.
Wer noch nicht genug hat, der kann noch hinüber zum Nordgipfel steigen. Hierzu bieten sich drei Möglichkeiten an:
1. Den direkten Übergang hat

2. Wer es möglichst einfach mag, steigt am Aufstiegsweg bis kurz vor die Gipslöcher ab und umgeht den Südlichen Schafgafall auf deutlichen Spuren ostseitig.
3. Man wählt die Rinne, die vom Südgipfel nach Osten hinunterzieht: Durch steiles Gras gelangt man hinunter zu einer Rippe zwischen einer Felsrinne (links) und einer Schlucht. Zunächst auf der Rippe abwärts, dann wechselt man nach links in die Rinne (bis I). Kurz bevor man das Trümmerkar zu Füßen der Rinne erreicht, quert man nach rechts über die Rippe hinüber in die Schlucht (II) und erreicht sodann das Kar, wo man auf die Trittspuren zum Gipfel stößt. Ihnen folgt man ohne Schwierigkeiten nach links zuerst durch Schutt, dann durch die gutmütige Gipfelwiese hinauf zum Nordgipfel (kleines Gipfelkreuz). Der Besuch des Nordgipfels lohnt insofern, als dass man von hier direkt über Staumauer zum Lünersee schaut und sich der Kamm zwischen Saulakopf und Zimba freier zeigt.
Günstigerweise geht es unter Umgehung des Südgipfels zurück zu den Gipslöchern, von wo aus man am Aufstiegsweg wieder hinunter zum See wandert. Via Douglasshütte und Bösen Tritt gelangt man zurück zum Parkplatz, ohne an Einsamkeit leiden zu müssen.
Schwierigkeiten:
Über Bösen Tritt zum Lünersee: T3 (vereinzelte Stellen).
Aufstieg zum Schafgafall-Südgipfel: T3 (Schlüsselstelle an den Gipslöchern).
Via Ostrinne zum Nordgipfel: T5+, II (beim Abstieg durch die Rinne, danach T2).
Fazit:
Eine 4*-Unternehmung hoch über dem schmucken Lünersee. Obwohl im Umkreis des Sees wegen der Seilbahn ähnlich viel los ist wie am Münchner Stachus, ist es am Schafgafall verhältnismäßig ruhig geblieben. Der hier beschriebene Übergang zum Nordgipfel ist ungewöhnlich und setzt Erfahrung in brüchigem Schrofengelände voraus, ein Helm ist sehr empfehlenswert; am besten entscheidet man sich für eine der anderen Varianten. Weder vom Nord-, noch vom Südgipfel kann man die Schesaplana erkennen, aber eine Vielzahl anderer markanter Berge versüßt den Gipfelbesuch.
Mit auf Tour:

Kategorien: Rätikon, 4*-Tour, 2400er, T5.
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