Seekopf (2698m), Südl. Schafgafall (2414m) und Nördl. Schafgafall (2393m)
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Da es noch keine Tourenbeschreibung auf den Seekopf gibt, sehe ich mich mal genötigt (Gleiches gilt für den direkten Weg zwischen den Schafgafalls). Da ich noch nicht viel Erfahrung in dem Bereich habe, habe ich der Gesamttour mal eine T6- gegeben. Real, dank des vielen Schnees würde ich eher Richtung T5 auf den Seekopf tendieren, mal abgesehen von der/den Kletterstelle/n. Alles andere ist wohl eher max. T3. Den direkten Weg zwischen den Schafgafalls würde ich mit T4 bewerten. Der Gratweg vom Südl. zum Nördl. Schafgfall ist im ersten Teil nicht zu erkennen, aber mit ein wenig Geländebeurteilung eigentlich gut logisch abzuleiten. Das Aufwärmprogramm unserer Tour besteht aus dem Bösen Tritt. Danach geht es Richtung Westen am Lünersee entlang bis wir die Halbinsel erreichen, welche in den See ragt. Wir wenden unseren Blick gen Norden und haben schon eine Ahnung wo uns der weitere Weg entlang führt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es von Vorteil ist, dass wir früh im Sommer unterwegs sind und Schneefelder uns den Weg erleichtern werden. Neben und Teils auf einem Geröllfeld bewegen wir uns auf eine Schnee gefüllte relativ breite Rinne zu, die in eine Linkskurve am Berg hochgeht. Die Schneebedingungen sind gut, er ist nicht zu weich, als das man ständig einsinkt, noch zu hart, als das man Steigeisen bräuchte. Dennoch entscheiden wir uns bei sich bietender Gelegenheit für den Aufstieg das Schneefeld zu verlassen und daneben weiter aufzusteigen. Nach kurzer Zeit eröffnet sich nach rechts der Blick auf die Rinne (Bild 3), die bis hoch zum Grat führen wird. Im Wanderführer steht, dass eine Kletterstelle bis zum III Grad passiert werden muss, oder Alternativ über die Schulter östlich der Rinne aufgestiegen werden kann. Wir entscheiden uns für einem Mix aus beiden. Besagte Kletterstelle ist nicht ersichtlich, das Gelände aber insgesamt recht Steil und viel loses Gestein. An einem Punkt muss das Schneefeld sogar verlassen werden, da deutliche Risse zu sehen sind. Bei näherer Betrachtung sieht man auch eine deutliche Unterhöhlung an diesen Stellen. Für den Abstieg wird diese Stelle vorgemerkt, um sie über das Gestein zu umgehen. Ein einbrechen würde sicherlich keinen Spaß machen. Der Rest des Aufstiegs erfolgt über die Schnee freie Schulter bis wir den Grat erreichen. Dort biegen wir dann nach Westen Richtung Gipfel ab. Der Grat selber ist leicht zu begehen bis wir an einer Felsstufe stehen. Das Gipfelkreuz ist von hier schon fast zum greifen nahe. Der Wanderführer weist 2 Alternativen aus, eine kleine Kletterei eine kleine Rinne hinauf (III Grad) oder das Nordseitige umgehen. Meine beiden Wanderpartner entscheiden sich für die Kletterei. Ich teste den Einstieg und klettere die ersten 2 Meter, merke aber schon, dass meine nicht vorhandene Klettererfahrung, möchte ich mich weiter als halbwegs vernünftigen Menschen bezeichnen, hier an ihre Grenzen stößt. Den Aufstieg traue ich mir zu, nur das Abklettern macht mir sorgen. Daher teste ich bevor ich weiter mache lieber den Rückweg. Wie erwartet habe ich so meine Mühe aber schaffe es dann doch ohne Herz-flattern auf vertrautes Terrain. Die erwähnte Nordseitige Umgehung dieser Kletterstelle ist zu erahnen, aber Schneereste, direkt am Fels, im steilen brüchigen Gelände, lassen mich einen Versuch diese über das Geröll zu umgehen, schnell aufgeben. Daher suche ich mir ein sonniges Plätzchen und warte bis meine Wanderpartner wieder vorsichtig durch die Rinne zurück geklettert sind. Der Abstieg erfolgt dann relativ zügig. Die oben erwähnte Stelle im Schneefeld wird umgangen, zwei kleineren Rissen ergeht es genauso. Dennoch verschwindet einer der Wanderpartner mit einem Bein fast bis zur Hüfte. Eine weitere Gefährlichkeit dieser Rinne ist Steinschlag. Nahe am Fels sind eine Vielzahl kleiner Steine im Schnee zu sehen. Danke des Schnees ist der Abstieg aber insgesamt sehr angenehm. Nur die nassen Füße trüben ein wenig das Glücksgefühl. Aber wer den Rucksack zurück lässt und zu faul ist, die Gamaschen vorher raus zu nehmen, weiß auch, auf was er sich einlässt und hat keinen Grund zu klagen. Nach kurzer Rast, kurz oberhalb des Lünerseerundweges geht es dann weiter Richtung Lünerkrinne. Kurz vor erreichen dieser, wenn der Weg nochmal kurz abfällt, zweigt ein nicht markierter, aber weiter oben deutlich sichtbarer Weg Richtung Schafgafall ab. (Der Einstieg in den Weg ist nicht so gut zu erkennen und man kann ihn leicht übersehen.) Diesen nehmen wir und besteigen den Südl. der beiden Gipfel. Der Wanderführer sagt, dass eine Überschreitung gen Nördl Schafgafall und weiter zum Saulajoch möglich ist. Ein Weg ist nicht zu erkennen, aber wir versuchen unser Glück. Vom Gipfel steigen wir zuerst Richtung Nord/Ost Steil über Gras ab. Wenn das Gelände noch steiler und steiniger zu werden droht gehen wir direkt nach Norden, auf Höhe bleibend, weiter (und umgehen damit eine nun Links von uns liegende Felsformation die "nicht" überschritten werden kann (Bild 8, das letzte)). Der Tritt ist schmal aber gut begehbar. Nach einer scharfen Linkskurve wechseln wir für einige Meter auf die Westseite des Grades bevor es dann nun direkt auf dem Grad weiter geht, bis wir einen kleinen Sattel erreichen. Ab diesem geht es auf einer Wiese wieder hoch zum Nördl. Schafgafall. Auch hier ist der Gipfel mit einem improvisierten Gipfelkreuz markiert. Den Abstieg Richtung Saulajoch markiert ein Steinmännchen. Der Weg sieht spannend und nicht ganz anspruchslos aus. Eine deutliche Wegspur ist aber nicht zu erkennen. Für eine Überschreitung wäre es sicherlich angenehmer hier aufzusteigen. Meine Wanderpartner haben ihre Rucksäcke zurück gelassen und werden den Rückweg über den südl. Gipfel antreten und auch meine Motivation mich dem schwierigen Gelände zu stellen, ist eher mäßig. Daher entscheide ich mich, lieber den alternativen Aufstieg auf den nördl. Schafgafall zu tracken, welcher von Süden kommt, aber die südl. Spitze umgeht. Dazu steige ich ab dem Sattel zwischen den Gipfeln über ein leicht geneigtes Schneefeld ab und erkenne im Schnee freien Gelände auch eine Wegspur. Ich passiere einen großen Stein, an dem ein Pickel, zusammen mit ein paar Gebetsfahnen, auf gehangen ist. Nun geht es relativ Eben, einer deutlich sichtbaren Wegspur folgend, auf einem Plateau um den südl. Gipfel herum. Kurz bevor ich wieder auf den Aufstiegsweg treffe, biege ich nach links ab und steige über die steile Wiese direkt ab und spare mir den Abstecher zur Lünerkrinne, denn das nächste Ziel heißt Heinrich-Huetter-Hütte. Dabei sehe ich noch ein paar Murmeltiere, welche die Nachmittagssonne genießen. An der Hütte angekommen, erkenne ich, dass ich einen Fehler gemacht habe. Verlasse dich niemals auf die DAV Seite sondern überprüfe nochmal alles auf den einzelnen Hütten Seiten. Der Winterraum ist aus irgend welchen obskuren Gründen geschlossen. Nachdem dann eine halbe Stunde später meine Wanderpartner ankommen, entscheiden wir uns aufgrund des schlechten Wetterberichts für die nächsten Tage für einen direkten Abstieg ins Tal. Die Bahnhaltestelle Vandans erreichen wir gegen 19:05, 5 Minuten vor der Abfahrt des nächsten Zuges. Wenigstens hier ein wenig Glück gehabt, genauso wie mit dem für Abends angekündigten Regen, der vor und hinter uns nieder geht, uns aber in Ruhe lässt.Durchstiegszeiten:
Start Lünerseebahn Talstation: 8:50
Böser Tritt: 9:30
Seekopf: 11:20 + 1h Pause
Lünersee: 13:00 + 40min Pause
Südl. Schafgafall: 14:45 + 30min Pause
Nördl. Schafgafall: 15:26 + 5min Pause
Heinrich-Huetter-Hütte: 16:30 + 1h Pause
Vandans Bahnhaltestelle: 19:07
Tourengänger:
TFTD

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