Schafgafall Nord (2393 m) + Schafgafall Süd (2414, direkte Überschreitung von Nord nach Süd


Publiziert von erico , 4. Juli 2019 um 18:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:30 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 559 m
Abstieg: 562 m
Strecke:7 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) auf der Autobahn bis nach Oberriet, über die Grenze nach Feldkirch (A) und Bludenz und über die Bergstrasse hinauf nach Brand-Talstation-Lünerseebahn.
Kartennummer:http://vogis.cnv.at/atlas/init.aspx?karte=sport_u_freizeit

Heute am 30. Juni 2019 sind im Flachland wieder bis zu 35 Grad angesagt, da ist es das Beste, die Wanderrouten in die Höhe zu verlegen. Für heute habe ich mich entschieden, eine Tour in den Vorarlberger Bergen zu machen.

Was geht schneller, als der Hitze mit einer Luftseilbahn zu entfliehen, ich fuhr deshalb mit der Lünersee-Seilbahn hinauf bis auf knapp 2000 Meter, bis zur Douglass Hütte,  wo auch der «kühle» Start zu meiner Wandertour war. Heute möchte ich die direkte Überschreitung der Berge Nord und Süd Schafgafall angehen. Der Schwierigkeitsgrad war an der schwierigsten Stelle, (4+ / KS I), diese Stelle erreichte ich beim direkten Nordanstieg auf den Süd Schafgafall.

 

Vom Lünersee (Douglass Hütte) über das Saulajoch weglos auf den Nord Schafgafall: Zeit ca. 3 Std. (T4 (KS I)

 

Der Weg vom Lünersee bis hinauf zum Saulajoch ist blau markiert, auf diesem, teilweise mit Stahlseilen gesichertem Weg, bewegt sich meiner Schätzung nach, die Schwierigkeit von T3 bis höchstens T3+. Auf dieser Strecke ist mir aufgefallen, dass die Sicherungsseile an mehreren Stellen nicht mehr ordnungsgemäss befestigt waren, woran sehr wahrscheinlich der viele Schnee von diesem Winter schuld war. Auf dem Saulajoch angekommen überblickte und analysierte ich zuerst den recht Steilen Nordanstieg zum Nord Schafgafall. Nach einer kurzen Pause habe ich mir meine Route ausgedacht und bin in den Hang gestiegen. Zuerst stieg ich etwa bis zur Hälfte vom Wiesenhang auf und wechselte danach nach rechts zum breiten Grat hinüber, der sich bis unter die Felsen vom Nord Schafgafall hinaufzieht, Weghinweise, wie Steinmännchen, Spuren etc., habe ich keine gesehen. Oben bei den ersten Felsen angekommen, wanderte ich unter den Felsen etwas nach links, bis zu einer Fels- und Schotterrinne, die ich hinaufkletterte. Weiter oben angekommen wurde das Gelände für ein paar Meter wieder etwas weniger schwierig bevor ich vor dem Felsen vom Schlussanstieg stand. Wie auf den Fotos festgehalten, quere ich den Felsen auf einer kleinen Rinne von rechts nach links und steige danach, recht einfach, hinauf bis zum Gipfel Nord Schafgafall. Auf dem Gipfel erwartet mich eine Traumhafte Aussicht hinunter zum Lünersee und hinüber zur Drusen- und Sulzfluh, einfach «bombastisch»

 

Vom Nord Schafgafall hinüber im direkten Anstieg zum Süd Schafgafall und zurück über das Grätchen der «Gipslöcher zurück zum Lünersee: Zeit ca. 1.5 Std. (T 4 + (KS I)

 

In einem Bericht habe ich gelesen, das vom Nord Schafgafall der direkte Nordanstieg zum Süd Schafgafall möglich sei, ein Routenbeschrieb habe ich aber auf Hikr oder sonst wo im Internet nicht gefunden, also machte ich mich auf die Suche von diesem direkten Anstieg, und ich habe ihn auch tatsächlich gefunden. Zuerst geht man auf dem Grat bis zum ersten Felsaufschwung, wechselt dort hinunter in eine Rinne und klettert über diese Rinne hinauf, am Ende der Rinne angekommen wechsle ich nach links (Osten) und wandere sehr ausgesetzt am Fusse vom Felsaufbau östlich um diesen Felsaufbau herum nach oben zum Süd Schafgafall, siehe auch die Routenbeschreibung auf den Bildern. Auch auf dem Süd Schafgafall erwartet mich eine Traumaussicht zum Lünersee und in die umliegenden Berge. Nach einer längeren Pause wandere ich über den Grat der «Gipslöcher» bis zur Lünerkrinne, - wer konsequent zuoberst auf dem Grätchen der «Gipslöcher» wandert, wird einige Schwierigkeiten meistern müssen, wie ich ja selber erfahren habe. Von der Lünerkrinne geht es auf einem breiten, sehr gut ausgebauten Wanderweg, zurück zur Douglas Hütte.

 

Schlussbemerkungen: 

 

Die Gegend und die Berge rund um den Lünersee faszinieren mich immer wieder aufs Neue, obwohl diese Gegend an schönen Wochenenden von Wanderer überlaufen ist, findet man bei richtiger Routenwahl, einige, recht einsame Wanderziele, wie z.B. die Kirchlispitze Nr. 3, die Kanzelköpfe und der Alpilakopf und wer gerne in den «Massen» wandert könnte auf die Schesaplana gehen.

Der Nord Anstieg zum Nord und Süd Schafgafall war für mich ein schönes Abenteuer, die Anstiege sind nicht markiert und Wanderspuren sieht man praktisch auch keine und die Routenwahl ist einem freigestellt, je nach Lust und Laune kann sich jeder seinen besten und attraktivsten Weg, selber suchen. 

  

Viele Grüsse

erico

 

 


Tourengänger: erico


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 5. Juli 2019 um 06:06
Hallo Erich,

jetzt ist das Rätsel ja gelöst, wo Du der Hitze entflohen bist.

Die interessante Nord-Route auf den südlichen Schafgafall ist nun auch beschrieben. Danke!

Gruß
Hanspeter

erico hat gesagt: RE:
Gesendet am 6. Juli 2019 um 18:23
Du hast ja geahnt wohin ich gehe, gut geraten, Hanspeter.
Die Nord-Route auf den Süd Schafgafall ist tatsächlich eine sehr interessante "Zugabe" auf dieser Rund-Tour.

Gruss
Erich


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