Der alte Pfad von Iselle nach Prato Grande setzt uns zunächst allen Widerstand entgegen: Zuerst müssen wir leider alle Verbotstafeln missachten und durch das Gelände des Steinbruchs in Iselle marschieren. Danach müssen wir durch den (im Moment) wasserreichen Seitenbach waten, der aus dem Tobel zwischen Osone und Prato Grande hinunter kommt. Und schliesslich müssen wir uns über wacklige Blöcke hinauf mühen, bis wir zum eigentlichen Einstieg kommen.
Der Weg zieht links weg, etwa 30 Meter unter der grossen Felswand und quert, auch mit Resten von Kunstbauten, zwei Wände. Nun führt er im Wald steil aufwärts bis zu einer ersten Hütte auf etwa 1000 Meter, die vom Bahnhof Iselle aus gut zu sehen ist. An diversen Ruinen vorbei erreicht man durch dichten Wald Prato Grande. Ein schwach ausgeprägtes Weglein führt steil aufwärts bis Corgiolo, dabei werden diverse kleine Felsstufen überquert. Bis hier finden sich keinerlei Markierungen, indessen kann Corgiolo auch von Tenda oder von Varzo auf markierten Pfaden erreicht werden
Nun stösst man auf die Markierung der Via Alta Valdivedro. Sie führt leicht aufsteigend und erreicht auf etwa 1650 m die GTA-Route Varzo - Passo di Variola. Auf diesem Weg steigt man nach Lorino auf. Auf dieser schön gelegenen Alp werden wir von einer Italienischen Familie zum Mittagessen eingeladen und erhalten allerhand Infos über Pfade in dieser Zone. Der Pfad führt nun durch reizvolles Gelände bis zu einem kleinen Sattel und weiter zur grossen Alp Albiona. Hier endet die Querung (man kann allerdings, ohne Markierung, weiter über den Passo di Albiona, um dann via Casariola oder Andromia nach Preglia abzusteigen). Auf guten Pfaden steigen wir nun über Nugno und Albarina ab nach Mulino. Dieser Abstieg ist recht effizient, so bleibt uns Zeit, um den alten Dorfkern anzusehen, Ossola-Spezialitäten einzukaufen und im Ristorante Sempione Platz zu nehmen, bevor der Regen einsetzt.
Fazit: Mit der Via Alta und dem Rifugio auf Alpe di Camona ist es möglich, den ganzen Hang des Valdivedro zu queren, von Gondo bis Preglia oder umgekehrt. Einsamkeit und Südalpenfeeling sind auf dieser Route garantiert. Die Schwierigkeiten sind mässig, es ist auch eine Kombination mit einem der Pässe ins Val Bognanco möglich (markiert: Acqua Fredda und Variola, unmarkiert: Rovale, Paione und Camona).
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