Rundtour Safiental Südwest (Grisch, Tomül etc.)


Publiziert von Delta Pro , 25. August 2019 um 13:20.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:23 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 2350 m
Strecke:26 km

Sehr lohnende Rundtour am frühen Morgen durch die weissen Flecken meiner Safiental-Karte

Die LK 1:50'000 "Safiental" war im Alter von rund 12 Jahren eine der ersten Landeskarten, die ich genau studierte und in mich aufsog. So viele Gipfel, die meisten leicht zu erreichen! Ich plante und plante und wollte sie alle mal besteigen. Mittlerweile, ein paar Jahrzehnte später, verstauben die Landeskarten im Gestell (Digitalisierung), und ich habe mehr oder weniger alle Berge um das Safiental des Winters oder des Sommers einmal besucht. Doch im Südwesten gibt's noch einen weissen Fleck mit der Kette zwischen dem Camaner Grat bis vor das Bärenhorn. Diesen zu füllen zog ich an diesem frühen Morgen Ende August los und fand wunderschöne Stimmungen, lange Grate, und viel Einsamkeit - eine recht strenge und schnelle, aber wunderschöne Tour.   

Um halb fünf geht's etwas vor Thalkirch los. Es ist stockdunkel - vergangen ist der Juni wo zu dieser Zeit schon die Dämmerung einsetzte. Das Safiental ist sonst schon einsam, aber im Stirnlampenlicht auf den Alpweiden fühlt es sich schon fast absurd an zu dieser Tageszeit unterwegs zu sein. Ich folge dem schwach ansteigenden Wanderweg zur Bächer Hütte und dann weiter gegen die Camaner Hütten. Etwas bevor ich diese erreiche, wechsle ich auf die Direttissima durch die Wiesen und versuche in der Dunkelheit den Pt 2454 des Camaner Grates anzusteuern. Obwohl der Camaner Grat fast ein Dutzend "Gipfel" hat, die meisten höher, erachte ich Pt 2454 als den markantesten davon, da er relativ prominent dasteht. Auf dem Gipfel ist es noch dunkel, aber im Osten kommt das Licht näher. Weiter geht es mit etwas Auf und Ab entlang des Kammes. Die Passage streckt sich ziemlich in die Länge, bevor das Gelände schliesslich steiler gegen den Crap Grisch ansteigt. Es folgt eine erstaunlich schmale, schiefrige Gratpassage. Diese ist zwar unschwierig, aber dennoch etwas exponiert und erreicht meiner Ansicht nach fast T5. Anschliessend einfach zum höchsten Punkt, wo ich eine wunderschöne Morgenstimmung geniessen kann - Wow! Zu dieser Tageszeit natürlich komplett einsam - erstaunlicherweise besucht Mit-Hikr Polder nur wenige Stunden später denselben Gipfel.

Auf Wegspuren quere ich gegen das Tällihorn. Vor dem Gipfel sind einige felsige Stufen zu überwinden, welche aber relativ einfach etwas rechts der Schneide passiert werden (ebenfalls knapp T5). In der Morgensonne runter zum Rinderpirglückli. Die Stufe zu Pt 2638 sieht mühsam aus (wäre wohl machbar), die Umgehung nach Osten ist aber offensichtlich und günstig. Anschliessend auf dem breiten Kamm über Pt 2707 und landschaftlich sehr schön gegen den Piz Tomül. Kurz vor dem Gipfel kann eine Felsstufe auf einem kurzen Band einfach passiert werden. Nach einer längeren Pause auf dem aussichtsreichen und recht prominenten Gipfel renne ich zum Tomülpass hinab (Wegspuren) und nehme den letzten Abschnitt in Angriff. Direkt entlang des Grates steige ich, am Schluss über ein paar einfache Felsstufen, zum Nordgipfel des Tomülgrats. Die Länge des kommenden Grates hatte ich unterschätzt. Obwohl ich zügig unterwegs bin, brauche ich einige Zeit um die unzähligen Erhebungen bis zum Südgipfel (Pt 2764) zu überschreiten. Dies ist nirgends schwierig (Stellen T4), aber oft kurzweilig, da es immer wieder kurz felsig ist. Den grössten Teil werde ich von einer Geissen-Herde begleitet, welcher es sichtlich Spass macht, mit mir Wettrennen zu laufen (ich habe keine Chance gegen sie...). Sichtlicht enttäuscht konstatieren sie, dass ich vom Gipfel nach Osten absteige. Ich hatte mir 9 Uhr als Endpunkt der Tour gesetzt (da ich rechtzeitig zu Hause sein musste). Das ist exakt aufgegangen. Logisch wäre natürlich, die Rundtour noch übers Bärenhorn und den Safierberg zu verlängern. Ich renne aber über weite Ebenen, die nach schottischem Hochland anmuten, zum Strätscherhorn und steige von diesem direkt nach Nordosten ab. Zwischendurch wird das recht steil, besser wäre es etwas weiter rechts auszuholen. Schliesslich auf dem breiten Tomülweg hinab nach Turrahus und auf der Strasse zum Ausgangspunkt zurück.

Durchgangszeiten: 
Thalkirch: 4.31
Camaner Grat: 5.35
Crap Grisch: 6.29
Piz Tomül: 7.48
Tomülgrat (Süd): 8.59
Thalkirch (via Strätscherhorn): 10.08

Tourengänger: Delta


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