Wilde Gocht - Alp Sigel - Jägersteig - Bogarten - Bollenwees


Publiziert von pboehi , 20. Juli 2019 um 21:22.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:18 Juli 2019
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1255 m
Abstieg: 728 m
Strecke:10km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Brülisau mit ÖV oder Auto
Unterkunftmöglichkeiten:Blaue Krone - das "Life Balance" Hotel u.a.

Die Wilde Gocht ist die wilde Alternative zur Zahmen Gocht an der Alp Sigel, wiederentdeckt von Rhenus Alpinus auf einer Siegfriedkarte von 1952, möchte sie wieder begangen werden. Alte Wege im Alpstein sind immer reizvoll, und auf den Wegen unserer furchtlosen Altväter zu wandeln ist oft eine Herausforderung, wie auch dieses Unterfangen zeigt.
 
Die Wilde Gocht liegt etwa 400m östlich der Zahmen Gocht, es handelt sich um einen Einschnitt in der Nordwand der Alp Sigel, durch den früher ein Weg führte. Dieser ist heute allerdings nicht mehr sichtbar und wird auch nicht mehr begangen.
 
Abmarsch in Brülisau nach einem kurzen Besuch in der “Blauen Krone”, das Traditionslokal ist dank ausländischen Investoren wieder in Betrieb, aktuell wird dort Dirndl getragen.
 
Aufstieg via Rossweid und Chehr zur Alp Bärstein, etwa 20-30m Höhenmeter oberhalb des Gebäudes verlasse ich den Wanderweg nach Osten und bewege mich wohl grösstenteils auf Schafpfaden auf die Wilde Gocht zu, gerate kurz etwas zu hoch und steige wieder etwas tiefer, um einen grossen Felsvorsprung zum umgehen. Dann stehe ich vor der Wilden Gocht, welche von unten ganz machbar aussieht.
 
Der Einstieg ist klar, der Felsriegel ganz unten kann von rechts hereintraversierend am besten überwunden werden, deutliche Wildwechselspuren weisen den Weg, dann folgt steiles Grasgelände, welches dem erfahrenen T6-Gänger vertraut ist. Im oberen Teil kommt etwas unerwartet die Schlüsselstelle, ein felsiger Abschnitt, welcher vom regen Wildverkehr dreckig und etwas abgespeckt ist, ich steige ein und muss feststellen, dass so ziemlich alles wackelt und sehr heikel ist, eine echte “Augen-zu-und-durch” Passage. Mit der nötigen Konzentration, gutem Stehen und minimalem Belasten der Griffe geht es ganz passabel, oben Ausweichen nach rechts ins Gras, geschafft! Der Rest ist dann nicht mehr besonders fordernd, kurz nach dieser Schlüsselstelle kommt eine senkrechte Wand im Verlauf der Hauptrinne, weshalb man sich auf dem Band nach rechts weiter bewegen muss. Ich folge diesem bis zum Ende, um einen Blick um die Ecke zu machen, dort stehe ich vor einem steilen Felskamin, also umkehren zur Rinne an der ich vorbei gekommen bin, dort geht es über reichlich Botanik nach oben zur Alp Sigel. Insgesamt kann man sich hier nicht verirren, der Weg ist dort wo es geht: Zuerst nach links oben, dann nach rechts, dann Ausstieg nach links. Ich hatte den Pickel dabei, und auch immer wieder den Impuls, ihn heraus zu nehmen, es ging dann aber trotzdem ohne - weshalb ich die Schwierigkeit mit T5+ bewerten möchte.
 
Auf der Alp Sigel angekommen wandere ich an einer schönen Feuerstelle vorbei dem Grat entlang zu den Steinmännern, verewige mich im Gipfelbuch, gehe zum zweiten Steinmann und bewege mich dann durch die Legföhren dem Grat entlang, entdecke einen Ausstieg zum Frosler und wandere dem Wandfuss entlang nach Süden, schlage mich dann kurz in den Wald, um wieder zum Wanderweg bzw. Abzweiger zum Jägersteig abzusteigen.
 
Via Jägersteig zur Alp Bogarten, dort beschliesse ich - endlich einmal - die Erhebung südlich der Alp Bogarten (Kote 1658m) zu besuchen, dieser Punkt lässt sich leicht über gemischtes Gelände erreichen, deutliche Wegspuren führen zum Gipfel, welcher sogar eine Feuerstelle hat. Zurück über den gleichen Weg, dann etwas mühsamer Abstieg auf dem steilen Wanderweg zur Chalberweid und via Stiefel zur Bollenwees, wo ich eine ausgiebige Pause mache.
 
Rückweg via Furgglenalp, Rainhütten und Hüttenbüel zum Ruhesitz, mit dem Trottinett rasch ins Tal zum Ausgangspunkt. Auf diese Weise lässt sich der Abstieg über das Brüeltobel nicht nur vermeiden, sondern durch eine lustige Aktivität ersetzen - sehr empfohlen!

PS: Zeit- und Höhenangaben beziehen sich auf die Tour Brülisau bis Bollenwees.

GPS Track mit Garmin Forerunner 935 aufgezeichnet, Bilder mit Canon Powershot G1x Mk3, RAW und Lightroom

Tourengänger: pboehi


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