Wildhuser Schafberg - Sandi in the moon


Publiziert von MarcelL , 14. Juni 2019 um 21:20.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:13 Juni 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: VII (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 700 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Wildhaus. Seilbahnparkplatz kostet 5 sfr. Gemeideparkplatz 50 m entfernt ist bisher noch umsonst.

Für Juni noch viel Schnee und nicht recht warm. Daher Schafbergwand mit Südexpositon gerade recht. Von der Nacht vorher rann noch ziemlich Wasser über die Wand, aber die Hoffnung stirbt nie...
Langstrasse schrieben wir denn auch wegen Nässe ab und konzentrierten uns auf unser Hauptziel: Sandi in the moon. Letzte Woche war die von der Hoi Du aus zu bewundern und reizte jetzt schon sehr. Einstieg war schnell an der alten Sanduhrschlinge gefunden (ca. 5 m vor rechtem Ende des Einstiegbandes, von dem Sandührli, XL, Hoi Du usw losgehen. Jetzt wurde es spannend. Alles über 6 auf Kalkplatten ist für mich nicht geschenkt, und die richtige Lösung immer spannend.

1. SL (7-, 50 m): Ein Prachtanfang. Guter Fels von Anfang an. Für mich kam die crux gleich am Anfang (3. BH) mit ziemlich geschlossener Platte. Erst links probiert, dann rechts rum mit einem Ausfsteher auf kleiner Leiste erfolgreich. Immer schön, relativ homogen dahin bis zu einem Aufrichter an Wulst (8. BH). Da lässt sich noch ein guter Rock in einen Schlitz schieben und dann löst sich das recht glatt. Ausstieg bis aufs Band schön. Dort guter und bequemer Stand. Mittlerer Friend an mehreren Stellen im Mittelteil unterbringbar.
2. SL (1, 15 m): Die Rampe links hoch zu grüner Bandschlinge. Etwas schotterig, und ein Rosenbusch, aber vorbei an tollem Fels mit Riesensanduhren.
3. SL (7-, 35 m): Wieder sehr schön. Wasserrinne war nass, muss aber nicht benutzt werden. Schwierigkeiten gleich die ersten 10 m, dann leichter. Hauptanstrengung ist die Vermeidung der Graspolster, um Schuhe trocken zu halten. Geht aber. In dem Bereich viele Friendmöglichkeiten, wenig Haken. Danach nochmal schön geschlossen zum Stand.
4. SL (7- 30 m): Sieht spektakulär aus. Aufgewühltes Plattenmeer, sogar mit kleinem Wulst und einer Wasserrille (eher links davon klettern). Am Schluss sehr geschlossener kompakter Fels bei Querung nach rechts zum Stand. Jeder Meter phantastisch gut, anspruchsvoll bis zum letzten Schritt hin. Stand ist gemeinsam mit Hoi Du. Die kommt von rechts unten und quert dann waagrecht nach links weiter (1. BH von Hoi Du ist 2 m waagrecht neben Stand).
5. SL (7/7+, 25 m): Vom Stand direkt schräg links hoch. 1. BH lässt sich gut und leicht klippen und dann kommt einer der schwierigsten Moves, um links daran vorbeizukommen. Bei uns lief das über ein sehr scharfes Felsnädelchen/Tropfloch für den rechten Zeigefinger, um den Körper stark nach links, leicht aufwärts zu schieben (Trittmulde weit links). Dann gings wieder nach rechts (auf dem Griff stehend, und fast reichte es zum zweiten Haken). Leider fehlten mir 3 cm, um den Haken einhängen zu können. Ich musste den also sauber anklettern und war dann froh und stolz ihn einhängen zu können. Leider zu früh gefreut. Für mich kam das Schwerste zum 3. BH, und das muss man zwingend klettern. Bei mir wars ein sehr hoher Aufrichter auf dem linken Fuß als Lösung, aber vielleicht gibts da was besseres. Danach geniale Kletterei, Superfels, deutlich leichter.
6. SL (7-, 25 m): kein gemütliches Auslaufen. Aber auch kein Abfall der Felsqualität, wenn nicht das Gegenteil. Sehr homogene Kletterei, immer wieder mit interessanten Lösungen, einmal mit Monodoigt, aber gleich so, dass man ihn bis über den Knöchel drin versenken und klemmen kann - viel Spass... Und die Schwierigkeiten hören auf, wenn man den Standkarabiner in der hand hat, nicht vorher :-). in der SL sind relativ viele Haken (früher war das die Expohölle), trotzdem kann man auch zusätzlich 1-2 Friends in Löchern unterbringen.
Abseilen: vom Stand (gut) zwei SL nach unten (Hoi Du Kreuzung). Von dort mit 60 m Seil bis aufs Band. Dann zu Fuss die Rampe runter, und von dort nochmal abseilen an den Wandfuss. Sehr schnell. Fels macht wenig Probleme mit verhängern (Kaum Schuppen nach aussen).
Fazit: die Tour soll eine der schönsten im Alpstein sein. Spricht nichts dagegen, dass das stimmt. Absicherung ist gut, aber nicht ganz Plaisir. In Crux muss man zumindest teilweise zwingend zwischen den Haken klettern. Ich würde bezweifeln, dass das mit 6a+ hinhaut, wenn man die Haken benutzt. Beim ersten hilft es schon deutlich, von BH2 nach BH3 aber nicht.
Wetter: Bewölkt, so dass die Churfirsten nie frei sichtbar waren. Zum Teil kühler Wind, so dass wir Jacken anziehen mussten. Dafür sind die Füsse nicht geschwollen..... Toller Tag, tolles Erlebnis

Tourengänger: MarcelL


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