Wildhuser Schafberg - Knecht Ruprecht

In der „Hauptwand“ des Wildhuser Schafbergs tat sich in den letzten Jahren so einiges an Modernisierung und Sanierung. So schön und heldenhaft die 30 Jahre alten Erinnerungen an miese Sanduhren und lange Run-outs sein mögen, mir gefällt es heute besser: klettern einfach der schönen Bewegung willen, spannendes ausprobieren, was so geht und hält…das beschert großartige Tage am Berg, ganz ohne Heldentum, wenn die Routen „plaisirmässig“ eingerichtet sind. Der Knecht Ruprecht fällt in diese Kategorie, und ich bin froh, dass wir den in dieser Form wiederholen konnten. Nach meiner Einschätzung ist das jetzt eine der schönsten Routen in der Wand, und die wird sicher sehr populär werden. Tausend dank den Sanierern (und bitte weiter so).

Bei der Route handelt es sich um eine der leichtesten Schafbergrouten. Sie ist nur unten mal ganz kurz 6, sonst meist 5+ bis 6-. Trotz sehr guter Sicherung (neue Bh, super Stände) sollte man den Grad einigermassen beherrschen. Die Bh sind zwar sehr gut gesetzt (da wo es schwer ist) und auch nicht sehr weit auseinander, aber man muss hin und wieder auch klar davon wegsteigen. Die Bewertung ist gebietsentsprechend (relativ streng) und auch bei Nutzung der Bh wird es nicht viel leichter. Die Schlüsselstelle in der 1. SL ist ein leicht überhängender Riss. Dort sind die Bh sehr dicht (auch A0 möglich) aber nach der Hauptschwierigkeit muss man dann wegsteigen. Dort lohnen sich eventuell 1-2 Cams, wenn man nicht über der Sache steht. SL 4 ist lang (45 m) und beinhaltet die „Plattencrux“; an die 14-15 Sicherungen bringt man da unter, wenn man noch 2-3 Cams einsetzen möchte. Die letzte SL ist begradigt, nochmals sehr lohnende Platten…

(Und nebenan scheint die "Intermezzo" ebensogut saniert und in ähnlicher Schwierigkeit zu verlaufen). Spannend wäre zu wissen, ob so Altklassiker weiter links auch saniert sind…