Bären stechen


Publiziert von Polder , 24. Mai 2019 um 17:50.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:24 Mai 2019
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Oberseegruppe 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m

Bären habe ich natürlich keine (ab) gestochen, aber eine kleine, aber feine und wilde Pendenz für die Übergangszeit "erledigt" - das Furggeli und die Bärenstiche (Pt. 1653 und der richtige). Allerdings nicht via Direktüberschreitung (T6), sondern mit einem Riesenumweg runter bis zum Durchschlupf und alles wieder rauf (und dann wieder runter). Trotzdem die Gegend sehr wild und einsam ist: Bären (oder Wölfe) habe ich auch keine gesehen - und zum Glück auch noch keine Herdenschutzhunde auf Wiggis.

Trotz dem unterdessen horrenden Verladepreis bei den SBB gönne ich mir das Radl, um zum Rank 586 zu fahren, wo die lange Querung durch grünste Wälder mit einigen Waldvögelein (faunischen und floristischen) beginnt. Austritt aus dem Wald beim Stäfeli, wo der Weg deutlich schlechter wird - insbesondere bei der Scheidrus, die zudem noch eine Querung in Lawinenschnee bietet. Erste Rast bei der prächtigen Kanzel des Wiggisalpeli, wo auch der Aufstieg zum Furggeli beginnt - sehr sporadisch als Bergweg markiert!! Die Route fand ich problemlos zu finden - es finden sich nebst den sporadischen Markierungen auch immer wieder deutliche Tritt- oder alte Schnittspuren. Zudem quert man NIE gegen Süden, sondern immer gegen Norden; die Route schien mir auch ziemlich logisch - insbesondere, wenn man Justus' Foto kennt. Trotzdem: einige steile, kraxelige Stellen, bei denen man nicht ausrutschen sollte, sind dabei, so etwas zwischen T4+ und T5-. Einzig beim Schlussausstieg ist auf Anhieb nicht so klar, welche steile Kraxel-Rinne zu wählen ist, aber es finden sich dann wieder verblichene Markierungen. Zu dieser Jahreszeit - Buchengrün und Aurikelgelb - ein wirklich schöner Aufstieg!

Pt. 1653, ein herrlicher Aussichtspunkt, lässt sich auf schwachen Pfadspuren problemlos gewinnen; zuerst etwas in der SE-Flanke queren bis in einen Sattel und dann über den Grat leicht kraxelig empor. Leider vergesse ich dort oben Speis und Trank (und Taschenmesser und Flasche), sodass ich für den Rest des Tages leiden muss - sollte Justus oder jemand anderes demnächst dort hoch steigen, danke ich für die Bergung - was Justus zwei 2 Tage später verdankenswerterweise bereits getan hat.

Da ich bei der Überschreitung zum richtigen Bärenstich definitiv keinen Stich hätte, steige ich vom Sattel zwischen den Bärenstichen über offenes und überraschenderweise sehr angenehm zu begehendes Gelände hinunter, der Durchschlupf durch's Felsband will und will aber nicht kommen. Grad als ich mich schon damit anfreunde, zum Furggeliweg abzusteigen, taucht er doch noch auf (ca. 1320m), und zwar sogar mit Drahtseilen ausgerüstet und oben deutlich markiert! Also doch noch hinauf, in kurzweiligem leicht kraxeligem Aufstieg, den reichlichen Markierungen folgend und zuoberst noch teilweise im Schnee. Die Aussicht ist ähnlich wie auf Pt. 1653; es fehlt aber der packende Blick auf den Bärenstich selbst, dafür hat's ein kleines neues Gipfelbüchlein (mit letztem Eintrag Oktober 2018).

Die Gipfelrast fällt aus, als ich beim Griff nach der Flasche ins Leere greife, und der Abstieg ist bis zum Wisswandboden kurzweilig und hübsch, (v.a. auch der Abstecher auf Pt. 1520), man bleibt immer grosso modo auf dem Grat und Markierungen hat's noch in regelmässigen Abständen. Auch nach dem Boden bleibt man noch auf dem Grat, ein deutlicher Pfeil zeigt an, wann's nach links geht. Danach aber fehlen die Markierungen plötzlich, und ich steige leicht rechts haltend steil und rutschig hinab und gehe irgendwann wieder zurück auf den Grat, wo's wieder eine verblichene Markierung hat. Danach bleibt man am besten auf dem Rücken bis zum Brandhüttli, weiterhin mühsam mit umgestürzten Bäumen und so. Insgesamt finde ich diese Route mässig lohnend, ich würde eher die Route vom Obersee (Furggeliweg) empfehlen, also im oberen Teil meine Aufstiegsroute.

Vom Brandhüttli (wo's keinen Brunnen hat - grrr!) ist's nicht mehr weit zum Göppel, der mich zum Glück rasch zum ersten Brunnen in Näfels bringt. Keine Bären gesehen (und gestochen), dafür aber Adler und Mauerläufer!

Tourengänger: Polder


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Kommentare (4)


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Flylu hat gesagt:
Gesendet am 26. Mai 2019 um 09:32
... Tageskarte für Bike der SBB Fr. 11.-- !!

Das gleiche für Hunde, halber Fahrpreis und haben nicht einmal anrecht auf einen Sitzplatz !

Polder hat gesagt: RE:CHF 14.-....
Gesendet am 26. Mai 2019 um 10:28
..... sind es unterdessen...
Lg

Primi59 hat gesagt:
Gesendet am 27. Mai 2019 um 17:34
übers Furggeli-Obersee waren wir vor über 30 Jahren unterwegs, hatten damals auch Mühe mit Weg suchen, wollten eigentlich zum Obersee und sind dann Weglos im Äschen gelandet.
Nehme an, dass der Weg nicht besser geworden ist :-( und war der Brunnen beim Brandhüttli noch nicht in Betrieb ?

Lg
Priska

DonMiguel hat gesagt: Verirrt
Gesendet am 28. Mai 2019 um 12:22
War letztes Jahr auch einige male auf dem Bärenstich, hatte dann ebenfalls meine Mühe den Weg vom Bärenstich zum Brandhüttli zu finden, irgendwann habe ich die Suche nach Zeichen aufgegeben und bin querfeldein. Gruss Micha


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