Wiggisalp-Furggeli-Obersee
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"Früher ist man jeweils über das Furggeli ins Oberseetal, aber vermutlich geht man das heute nicht mehr" -- tönte mein Schwiegervater, als ich ihm eine meiner Trainingsstrecken schilderte, von Näfels auf die Schafalp Wiggis und retour... Da hat er mir einen schönen Floh ins Ohr gesetzt, musste ich dies doch bei einer günstigen Gelegenheit selber überprüfen!
Die Wiggiswand erscheint von Norden her brutal beinahe senkrecht aus dem Talboden bis auf knapp 2'300m aufragend. Sehr bekannt und beliebt ist einerseits die (strenge) Besteigung des Wiggis von Netstal via Auerenalp oder natürlich der Rautispitz ab Oberseetal via Rautialp oder Geiss-Chappel.
Dass man sich auch als Wanderer quasi in der Wiggiswand "tummeln" kann scheint abwegig. Und doch gibt es am Wiggis eine Schafalp gleichen Namens zu der man von der Oberseestrasse her problemlos in ca. 1:30h gelangt (T3+).
Auf den alten Landeskarten ist bis spätestens 2012 ab Mittler Wiggis (1280m) ein Weg zum Furggeli (1598m) eingezeichnet -- mindestens stellenweise. Also sollte es möglich sein.
Diese Tour bewegt sich grösstenteils nicht auf markierten Wanderwegen, teilweise weglos in sehr steilem Gelände. Es gilt die Eigenverantwortung!
Hörelirangg -- Wiggisalpeli (30', T3)
Zunächst fahre ich wie üblich mit dem Velo auf der Oberseestrasse bis zum Hörelirangg (587m), das ist die dritte Kehre ab Näfels. Zu Fuss ist es wahrlich kein Vergnügen, auf der verhältnismässig viel befahrenen, engen Oberseestrasse dorthin zu gelangen. Einen anderen Zugang gibt es aus dem Tal nicht.
Dann führt der Alpweg in sehr steilem Gelände zum ersten lichten "Bödeli", dem Wiggisalpeli (900m, auf der LK mit "Stäfeli" bezeichnet). T3 aufgrund des Geländes.
Wiggisalpeli -- Mittler Wiggis (30-45', T3+)
Nach dem Wiggisalpeli hält man sich rechts/oben immer am Waldrand entlang. Der Weg wird steiler und mühsamer, stellenweise unangenehm grosses Geröll. Bald ist die Scheidruus erreicht, eine mächtige Runse, welche die Gemeindegrenze zwischen Glarus Nord und Glarus (bis 2011 Näfels und Netstal) markiert -- daher der Name.
Bald öffnet sich das Gelände etwas und über eine Alpwiese erreicht man Mittler Wiggis (1280m). Links auf der Felskante hat es ein Ferienhäuschen.
Nun beginnt das Experiment...
Mittler Wiggis -- Furggeli (1h, T5)
Am oberen Ende der Alpwiese wendet man sich nach rechts, am einem markanten Steinhaufen lässt sich eine alte Wanderwegmarkierung (!) erkennen. Im Wald folgt man dann klaren Wegspuren. Ich hatte das grosse Glück, dass offensichtlich wenige Tage zuvor jemand die Wegroute ausgemäht hatte (Wildheuer...?)! Somit im unteren Drittel keine Probleme mit der Wegfindung! Nun wird es artig steil. Stellenweise ist das Gelände eindrücklich abschüssig und man quert die Scheidruus ein zweites mal. Zwei, drei mal steigt man in schmalen Rinnen senkrecht hoch, aber es lassen sich relativ zuverlässig immer wieder Wegspuren erkennen und -- ich staune -- auch alte, verblichene Wanderwegmarkierungen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man heute so eine Route noch weiss-rot-weiss markieren würde...
Im obersten Viertel stutze ich kurz und bin unsicher, wohin. Ringsum erscheinen senkrechte Wände. Ich gehe ein paar Meter zurück und orientiere mich nochmals an einer alten Markierung. Senkrecht nach oben. Stets prüfend, ob man auch wieder absteigen könnte, kraxle ich weiter. Ich bin richtig -- der Weg führt durch einen fast senkrechten, engen Kamin etwa 15Hm nach oben. Alles problemlos, aber daher meine T5-Klassierung. Zum Schluss noch ein paar Meter gute Wegspur und das Furggeli ist erreicht! Ein hübscher, gemütlicher Sattel mit schönen Aussichten Richtung Osten nach Näfels und Richtung Westen zum Obersee.
Furggeli -- Obersee (1h, T4)
Auf dem Furggeli führt eine Wegspur nach Süden in Richtung Rauti-Nordostgrat, eine anspruchsvolle Alpintour. Ebenso lässt sich eine zunächst gute Wegspur in Richtung Obersee erkennen. Die Route führt dann durch eine unangenehme Geröllhalde unmittellbar entlang der Felswand unter dem Bärenstich-Chopf in der Falllinie ins Tal. Es ist heiss und es braucht Kraft. Stellenweise gute Wegspuren, stellenweise muss man die Route suchen. Die Ortung auf der Smartphone-Karte hilft...
Sobald man ins flachere Gelände der Niderseealp gelangt, geht es nicht minder mühsam über die weglose, fein kupierte Alpweide weiter hinunter. Endlich wird wahlweise der Obersee-Rundweg oder, in meinem Fall, die Oberseestrasse beim unteren Campinplatz erreicht.
Obersee -- Brandhüttli -- Hörelirangg (1h', T3)
Der Rest ist schnell erzählt: immer dem markierten Wanderweg vom Obersee via Äschen bis zum Brandhüttli (760m). Dann nicht den alten Saumweg "die Alt" links hinunter nach Näfels nehmen, sondern rechts den Waldweg auf dem man schliesslich etwa 150m vor dem Hörelirangg wieder zum Alpweg gelangt.
Ein gelungenes Experiment und definitiv Intensivtraining! Man kann das Furggeli also nach wie vor überqueren (aber man muss nicht unbedingt ;-). Gleichwohl eine sehr lohnende Erfahrung!
Die Wiggiswand erscheint von Norden her brutal beinahe senkrecht aus dem Talboden bis auf knapp 2'300m aufragend. Sehr bekannt und beliebt ist einerseits die (strenge) Besteigung des Wiggis von Netstal via Auerenalp oder natürlich der Rautispitz ab Oberseetal via Rautialp oder Geiss-Chappel.
Dass man sich auch als Wanderer quasi in der Wiggiswand "tummeln" kann scheint abwegig. Und doch gibt es am Wiggis eine Schafalp gleichen Namens zu der man von der Oberseestrasse her problemlos in ca. 1:30h gelangt (T3+).
Auf den alten Landeskarten ist bis spätestens 2012 ab Mittler Wiggis (1280m) ein Weg zum Furggeli (1598m) eingezeichnet -- mindestens stellenweise. Also sollte es möglich sein.
Diese Tour bewegt sich grösstenteils nicht auf markierten Wanderwegen, teilweise weglos in sehr steilem Gelände. Es gilt die Eigenverantwortung!
Hörelirangg -- Wiggisalpeli (30', T3)
Zunächst fahre ich wie üblich mit dem Velo auf der Oberseestrasse bis zum Hörelirangg (587m), das ist die dritte Kehre ab Näfels. Zu Fuss ist es wahrlich kein Vergnügen, auf der verhältnismässig viel befahrenen, engen Oberseestrasse dorthin zu gelangen. Einen anderen Zugang gibt es aus dem Tal nicht.
Dann führt der Alpweg in sehr steilem Gelände zum ersten lichten "Bödeli", dem Wiggisalpeli (900m, auf der LK mit "Stäfeli" bezeichnet). T3 aufgrund des Geländes.
Wiggisalpeli -- Mittler Wiggis (30-45', T3+)
Nach dem Wiggisalpeli hält man sich rechts/oben immer am Waldrand entlang. Der Weg wird steiler und mühsamer, stellenweise unangenehm grosses Geröll. Bald ist die Scheidruus erreicht, eine mächtige Runse, welche die Gemeindegrenze zwischen Glarus Nord und Glarus (bis 2011 Näfels und Netstal) markiert -- daher der Name.
Bald öffnet sich das Gelände etwas und über eine Alpwiese erreicht man Mittler Wiggis (1280m). Links auf der Felskante hat es ein Ferienhäuschen.
Nun beginnt das Experiment...
Mittler Wiggis -- Furggeli (1h, T5)
Am oberen Ende der Alpwiese wendet man sich nach rechts, am einem markanten Steinhaufen lässt sich eine alte Wanderwegmarkierung (!) erkennen. Im Wald folgt man dann klaren Wegspuren. Ich hatte das grosse Glück, dass offensichtlich wenige Tage zuvor jemand die Wegroute ausgemäht hatte (Wildheuer...?)! Somit im unteren Drittel keine Probleme mit der Wegfindung! Nun wird es artig steil. Stellenweise ist das Gelände eindrücklich abschüssig und man quert die Scheidruus ein zweites mal. Zwei, drei mal steigt man in schmalen Rinnen senkrecht hoch, aber es lassen sich relativ zuverlässig immer wieder Wegspuren erkennen und -- ich staune -- auch alte, verblichene Wanderwegmarkierungen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass man heute so eine Route noch weiss-rot-weiss markieren würde...
Im obersten Viertel stutze ich kurz und bin unsicher, wohin. Ringsum erscheinen senkrechte Wände. Ich gehe ein paar Meter zurück und orientiere mich nochmals an einer alten Markierung. Senkrecht nach oben. Stets prüfend, ob man auch wieder absteigen könnte, kraxle ich weiter. Ich bin richtig -- der Weg führt durch einen fast senkrechten, engen Kamin etwa 15Hm nach oben. Alles problemlos, aber daher meine T5-Klassierung. Zum Schluss noch ein paar Meter gute Wegspur und das Furggeli ist erreicht! Ein hübscher, gemütlicher Sattel mit schönen Aussichten Richtung Osten nach Näfels und Richtung Westen zum Obersee.
Furggeli -- Obersee (1h, T4)
Auf dem Furggeli führt eine Wegspur nach Süden in Richtung Rauti-Nordostgrat, eine anspruchsvolle Alpintour. Ebenso lässt sich eine zunächst gute Wegspur in Richtung Obersee erkennen. Die Route führt dann durch eine unangenehme Geröllhalde unmittellbar entlang der Felswand unter dem Bärenstich-Chopf in der Falllinie ins Tal. Es ist heiss und es braucht Kraft. Stellenweise gute Wegspuren, stellenweise muss man die Route suchen. Die Ortung auf der Smartphone-Karte hilft...
Sobald man ins flachere Gelände der Niderseealp gelangt, geht es nicht minder mühsam über die weglose, fein kupierte Alpweide weiter hinunter. Endlich wird wahlweise der Obersee-Rundweg oder, in meinem Fall, die Oberseestrasse beim unteren Campinplatz erreicht.
Obersee -- Brandhüttli -- Hörelirangg (1h', T3)
Der Rest ist schnell erzählt: immer dem markierten Wanderweg vom Obersee via Äschen bis zum Brandhüttli (760m). Dann nicht den alten Saumweg "die Alt" links hinunter nach Näfels nehmen, sondern rechts den Waldweg auf dem man schliesslich etwa 150m vor dem Hörelirangg wieder zum Alpweg gelangt.
Ein gelungenes Experiment und definitiv Intensivtraining! Man kann das Furggeli also nach wie vor überqueren (aber man muss nicht unbedingt ;-). Gleichwohl eine sehr lohnende Erfahrung!
Tourengänger:
zigertiger

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