Wildgärst (2890m)
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Mit der Zeitumstellung ist es im Frühling so eine Sache: Man gewinnt zwar eine Stunde im Kampf gegen die brutzelnde Sonne, verliert aber nachts eine Stunde. Am Ende ist es also ein Nullsummenspiel. Immerhin: Der Blick auf die Uhr stimmt einen etwas versöhnlich. So starteten wir am ersten Sommerzeit-Tag denn auch „erst“ nach 7.45 Uhr zu unserer Tour auf den Wildgärst.
Wie bereits am Vortag trafen wir zunächst auf harten Firn, der oben raus zusehends einer angenehmeren Unterlage wich. In äusserst gemütlichem Gelände zogen wir am Bandspitz vorbei zum Hagelseewli. Schwierigkeiten boten sich keinerlei, das Gelände ist ziemlich unsteil. Danach traversierten wir unterhalb des schattenspendenden Nordwändchens des Schrybershiri, bis wir uns wieder nach Norden wandten. Nun erhielten wir einen Überblick über den weiteren Verlauf der Tour. Via SO-Flanke des Wildgärst gelangten wir auf das bereits ordentlich verfahrene Blau Gletscherli und landeten bald auf dem Pässchen Wart.
Zum Skidepot war es nun nicht mehr weit, denn die Gipfelflanke war erwartungsgemäss ziemlich aper. Ein guter Teil der wenigen Tourengänger begnügten sich deshalb damit, so auch meine Partnerin. Ich eröffnete deshalb die Wandersaison alleine. Auf dem Wanderweg hastete ich auf den ziemlich geräumigen Gipfel, dessen Panorama allemal für den Aufwand entschädigte. Herausforderungen bot der Gipfelaufstieg keine. Insgesamt benötigte ich von der Schwarzwaldalp rund 4h 20min auf den Gipfel. Es ginge sicherlich auch schneller.
Nach einer Pause am Skidepot wandten wir uns der Abfahrt zu. Wir entschieden uns gegen das Wischbäächtal. Nicht, weil wir dort schlechten Schnee erwarteten, sondern weil es schon deutlich verfahrener schien als unsere Aufstiegsroute. In der Abfahrt waren wir schliesslich gänzlich alleine. Auf Höhe des Bandspitz hatten wir die Qual der Wahl: Guter Pulverschnee entlang des Grindelbands oder perfekter Sulzschnee auf der Sonnenseite des Tälchens. Wir entschieden uns für das Sülzchen – und behalten den Wildgärst in entsprechend guter Erinnerung.
SLF: günstig für trockene, mässig für nasse Lawinen im Tagesverlauf

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