Fletschhorn (3993m) Nordwand "Wienerroute"
|
||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Das Fletschorn ist der nördlichste der hohen Gipfel zwischen Simplon und Saastal. Nicht ganz 4000 Meter hoch, erhält er weniger Besuch als die Modegipfel Weissmies und Lagginhorn.
Alpinistisch spannend ist die Nordwand. Sie wurde im Jahr 1928 erstbegangen (!), jene Route durch die Seracs im zentralen Wandteil wird - wenn überhaupt - nur noch selten gemacht, da objektiv gefährlich. Heute beliebt ist die sogenannte Wienerroute, welche am 17. Juli 1960 von der österreicher Eislegende Erich Vanis eröffnet wurde. Sie führt duch den objektiv sichereren rechten Wandteil und die Schwierigkeiten sind bei einer Steilheit um 50° kombiniert mit gutem Trittschnee als moderat zu bezeichnen; ein "S" im Fels stellt da wesentlich höhere Anforderungen!
Gute Verhältnisse mit viel Wind im Nordwandklassiker am "Beinahe-Viertausender"
Am Vortag Aufstieg in Regenschauern zur Biwakschachtel Piero da Zen auf 3014m. Von der Haltestelle Simplon Eggä erst über markierten Wanderweg zum Rossbodenstaffel, dann über Wegspuren auf der Moräne des Rossbodengletschers (Gäli Egga) und über den mühsam aufgeweichten Nordhang zum Biwak. Dieses war mit 5 Personen mässig besetzt, mit 9 Personen, sprich Vollbelegung, wirds sehr ungemütlich. Die Nacht war wenig geruhsam, Windböen liessen die Kiste im fünfminuten Takt vibrieren... Wertvolle Tipps zur Biwakschachtel im Bericht von Chris Moser.
Um ca. 4 Uhr vom Biwak los, in einer halben Stunde angeseilt über den Rossbodengletscher (zeigt bereits einige grosse Spalten!) zum Bergschrund. Problemlos via Schneebrücke über diesen hinweg, danach seilfrei in knapp zwei Stunden durch die Wand, links an der Felsinsel vorbei. Unten guter Trittfirn, oben etwas tiefer und weniger verfestigt, vor dem Ausstieg etwas Wühlerei. Wäre zur Zeit ideal für eine Skiabfahrt. Wir überwanden die finale Wächte rechtshaltend, am linken Rand der Felsen unterhalb des Grates. Auch möglich, aber wesentlich steiler (60° und mehr, je nach Linie) ist die linke Ausstiegsvariante, wo die Wächte kleiner ist.
Am Ausstieg empfängt und eiskalter Föhn mit geschätzten 80 km/h - schnell aufs Fletschhorn und wieder runter - bei diesen Bedingungen holt man sich schnell kleinere Erfrierungen... die geplante Lagginhorn-Traverse fällt aus. Über den Grüebugletscher, später über den Kamm nahe P. 3527 und zwei steilere Stufen zum flachen Überrest des Tälligletschers. WS+, Firn bis 40°. Auf beinahe geschlossener, harter Schneedecke bis zur Seilbahnstation Kreuzboden - hätten wir doch nur die Ski dabei gehabt! Dann wären wir noch früher als kurz vor zehn Uhr im Kreuzboden gewesen... von dort Kreuz- und andere Bänder schonend mit der Seilbahn nach Saas Grund.
Alpinistisch spannend ist die Nordwand. Sie wurde im Jahr 1928 erstbegangen (!), jene Route durch die Seracs im zentralen Wandteil wird - wenn überhaupt - nur noch selten gemacht, da objektiv gefährlich. Heute beliebt ist die sogenannte Wienerroute, welche am 17. Juli 1960 von der österreicher Eislegende Erich Vanis eröffnet wurde. Sie führt duch den objektiv sichereren rechten Wandteil und die Schwierigkeiten sind bei einer Steilheit um 50° kombiniert mit gutem Trittschnee als moderat zu bezeichnen; ein "S" im Fels stellt da wesentlich höhere Anforderungen!
Gute Verhältnisse mit viel Wind im Nordwandklassiker am "Beinahe-Viertausender"
Am Vortag Aufstieg in Regenschauern zur Biwakschachtel Piero da Zen auf 3014m. Von der Haltestelle Simplon Eggä erst über markierten Wanderweg zum Rossbodenstaffel, dann über Wegspuren auf der Moräne des Rossbodengletschers (Gäli Egga) und über den mühsam aufgeweichten Nordhang zum Biwak. Dieses war mit 5 Personen mässig besetzt, mit 9 Personen, sprich Vollbelegung, wirds sehr ungemütlich. Die Nacht war wenig geruhsam, Windböen liessen die Kiste im fünfminuten Takt vibrieren... Wertvolle Tipps zur Biwakschachtel im Bericht von Chris Moser.
Um ca. 4 Uhr vom Biwak los, in einer halben Stunde angeseilt über den Rossbodengletscher (zeigt bereits einige grosse Spalten!) zum Bergschrund. Problemlos via Schneebrücke über diesen hinweg, danach seilfrei in knapp zwei Stunden durch die Wand, links an der Felsinsel vorbei. Unten guter Trittfirn, oben etwas tiefer und weniger verfestigt, vor dem Ausstieg etwas Wühlerei. Wäre zur Zeit ideal für eine Skiabfahrt. Wir überwanden die finale Wächte rechtshaltend, am linken Rand der Felsen unterhalb des Grates. Auch möglich, aber wesentlich steiler (60° und mehr, je nach Linie) ist die linke Ausstiegsvariante, wo die Wächte kleiner ist.
Am Ausstieg empfängt und eiskalter Föhn mit geschätzten 80 km/h - schnell aufs Fletschhorn und wieder runter - bei diesen Bedingungen holt man sich schnell kleinere Erfrierungen... die geplante Lagginhorn-Traverse fällt aus. Über den Grüebugletscher, später über den Kamm nahe P. 3527 und zwei steilere Stufen zum flachen Überrest des Tälligletschers. WS+, Firn bis 40°. Auf beinahe geschlossener, harter Schneedecke bis zur Seilbahnstation Kreuzboden - hätten wir doch nur die Ski dabei gehabt! Dann wären wir noch früher als kurz vor zehn Uhr im Kreuzboden gewesen... von dort Kreuz- und andere Bänder schonend mit der Seilbahn nach Saas Grund.
Tourengänger:
Alpin_Rise

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (3)