Skitour an Traumtag vom Tuxer Ferner über Griererkarspitze, Napfspitze, Realspitze zur Zwerchwand


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 29. April 2019 um 11:33.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:20 April 2019
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:30
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit PKW von Garmisch zur Talstation der Tuxer-Gletscher-Bahnen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Per Anhalter von der Griereralm nach Juns, Bus zur Talstation der Tuxer-Gletscher-Bahnen, mit PKW nach Garmisch

Am 20.04.19 stieg ich kurz nach 08.15 Uhr in eine der ersten Gondeln nach Betriebsbeginn, die mich zum Tuxer Ferner Haus brachte. Ich stieg wie zwei Tage zuvor Richtung Hohem Riffler auf, steuerte aber diesmal eine Scharte südwestlich unter ihm an. Ich schaute, ob ich diesen Berg südlich umgehen könnte, um nicht (wieder) auf ca. 3100m aufsteigen zu müssen. Der Abstieg wäre vom Grat aber zu schwierig gewesen. Außerdem wäre die Wegstrecke zur Rifflerscharte viel länger gewesen u. unterwegs hätte ich mit Höhenverlusten zu rechnen gehabt.

So fuhr ich wieder ein Stück ab, da sich unter meinem Standort am Grat Felsen befanden, um zur Aufstiegsroute Richtung Rifller gelangen zu können. Vor seiner Schulter jedoch bog ich nach links ab, stieg weiterhin steil auf u. überschritt zwei Geländekanten. Als ich an der zweiten freien Blick in nördliche Richtungen hatte, machte ich Brotzeit.

Von dort fuhr ich flach zur nächsten Geländekante, von der ich ein paar Meter weiter oben zum Abfahrtshang des Federbettkeeses gelangen konnte. Ich fuhr ein Stück nordwärts ab, folgte dann aber Skispuren, die den steilen Hang zur Rifflerscharte querten.

Dort angekommen, traf ich drei Tourengeher, die von hier ins Tuxer Tal abfahren wollte. Nach kurzem  Wortwechsel begann ich, den Hang unter dem felsigen SW-Grat der Griererkarspitze zu queren. Ich ging unterhalb von ihr vorbei zu ihrem Ostgrat, an dem ich Skidepot machte. Mühsam stieg ich im Schnee unterhalb der Felsen entlang zu ihrem höchsten Punkt auf. Auf der ein paar Meter entfernten, wohl ein klein wenig niederigeren Erhebung steckt eine Stange.

Der Grat zur Napfspitze schien mir zu ausgesetzt und schwierig, weshalb ich sie auf der Südseite umfuhr. Auf  ihrer Südostseite stieß ich auf eine sehr steil gelegte Skiaufstiegsspur. Das oberste Stück machte ich im ca. 40° steilen Hang meine eigene.

Am Grat angekommen, kann man nach Norden ins Griererkar steil abfahren. Auf die westlich davon gelegenen Napfspitze führte noch keine Fußspur. Der steile Anstieg im gutmütigen Schnee war relativ einfach. An einem kurzen Stück ist der Grat recht schmal, was eine vorsichtige Begehung erfordert(e).

Nach Abstieg zum Skidepot stieg ich erst unterhalb des Grates - teils auf einer steilen Skiaufstiegsspur, sonst selbstspurend - dann am Grat zwischen den Felsen zur Realspitze auf. Unterhalb des Gipfels wurde die Skiaufstiegsspur von Fußspuren abgelöst. Die Abfahrt dort zwischen den Felsen ist aber auch schierig. Ich aber wollte die Realspitze überschreiten u. stieg daher bis zum Gipfel mit meinen Skier auf.

Nach einer kurzen Rast ging ich zu Fuß über den NO-Grat. Man kann auch mit Skier gehen. Nur an einer kleinen Felsstufe müsste man sie abnehmen. Ich fuhr am Ende des flachen Gipfelgrates den steilen Hang zur nördlich gelegenen Scharte ab u. stieg von dort bis unter die Scharte zwischen den beiden Gipfeln der Zwerchwand auf, wo ich Skidepot machte. Der Aufstieg zum Westgipfel erfolgte zu Fuß im Blockwerk (I). Kurz nach Ankunft stieg ich zur wenig ausgeprägten Scharte im Grat ab u. dann meist etwas unterhalb des Grates auf seiner Südseite im Blockwerk zum Hauptgipfel der Zwerchwand auf. Eine überkletterte Stelle kurz vor dem Gipfel war eine II, die man möglicherweise auch umgehen kann.

Weil es schon nach 17.30 Uhr war, musste ich diese großartige Überschreitung auf dem Tuxer Hauptkamm beenden. Ich begab mich zurück zum Skidepot, nachdem ich einen schönen Blick zum Nachbargipfel namens Roßkopf u. zur Nestspitze gehabt hatte.

Von der Scharte fuhr ich den ca. 35° steilen Hang zwischen Felsen (ZS) im Sulz ins Griererkar ab. Es hatte dort oben schon Nassschneerutsche/-lawinen gegeben. Die Abfahrt im Griererkar war einfach fantastisch! Ich erreichte unten am Beginn des Waldes einen Wegweiser, von dem ich nur ca. 300m weit zur Grieralm gehen musste.

Eine Abfahrt ins Tal war hier nicht mehr möglich. Ich freute mich, dort auf Menschen zu treffen u. trank erst einmal einen Radler. Gegen 19.00 Uhr wurde ich vom Almwirt ins Tal gefahren. Einige MInuten später hielt an der Bushaltestelle in Juns der letzte Bus, der abends talaufwärts fährt u. mich zum Parkplatz der Tuxer-Gletscher-Bahnen brachte. Von dort konnte ich mit meinem zur Osterzeit gemieteten Auto noch am Abend nachhause fahren.



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