Von Ginzling über das Hauser Kees auf die Realspitze (3039m)


Publiziert von sven86 , 5. September 2022 um 23:07.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Zillertaler Alpen
Tour Datum:30 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 2100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:kostenloser P. in Ginzling am Ortseingang (edit: seit 2023 kostenpflichtig)

Ähnlich wie bei der vom ZvB beschriebenen Variante gewinne ich die Realspitze über die Südostseite, jedoch mit Start in Ginzling und E-Radanfahrt zur Feldalm, was die ganze Unternehmung für Normalsterbliche überhaupt erst als Tagestour ermöglicht.

Achtung: Das - prinzipiell auch umgehbare - Hauser Kees weist aktuell in der (im Aufstiegssinne) linken Hälfte doch einige kleinere Spalten auf, in die man bei Firnbedeckung grundsätzlich schon hereinfallen könnte. Bei aperen Bedingungen sind demgegenüber in der Regel Zacken an den Füßen nötig.

Von der Feldalm sind zu Fuß - inkl. einiger Gegenanstiege - noch etwa 1300 Höhenmeter zu bewältigen. Zunächst geht es auf dem beliebten Berliner Höhenweg mit etwas Auf und Ab quer hinüber zur Pitzenalm und auf dem Weg in Serpentinen hinauf, bis dieser endgültig nach links (Süden) umbiegt. Hier nach rechts ab, wobei anfangs noch schwache Steigspuren unterstützen. Diese verlieren sich aber bald und so gilt es praktisch völlig weglos die verfallene Hausalm anzusteuern und dabei in einer Schleifenbewegung die flachen Hangpassagen auszunutzen, wie das auch in der Kompass-Karte angedeutet wird. Das Grasgelände ist dann nicht allzusteil aber oft nur mäßig gestuft und damit bei Nässse unangenehm. Außerhalb dieser Linie landet man schnell auch in deutlich steileren Hängen. 

Danach beliebig gerade die Hänge weiter hinauf auf einen Rücken, der an einigen Stellen durch felsige Abbrüche abgesperrt wird. Auf diesem sehr breiten und flachen Rücken immer weiter hinauf und im zunehmend schuttigen Gelände an einem See vorbei und durch einen Einschnitt zum Ansatz des Hauser Kees, das in einem Tal eingelagert ist (soweit bis T3, meist noch leichter).

Wie eingangs erwähnt, weist dieser kleine Gletscher (Hochtour L) heute kleinere Spalten auf, die aber links liegen gelassen werden. Es steilt bis grob geschätzt ungefähr 15-20 Grad auf (wie etwa also eine rote Skipiste), was heute bei leicht angetautem bzw. aufgerauhtem Eis gut mit Microspikes zu begehen ist - im Abstieg im steilen Abschnitt sicherheitshalber rückwärts. Bei härterem Eis könnte auch schwereres Gerät wie Grödeln oder gar Steigeisen nötig sein. Der Gletscher wäre ansonsten auch kleinräumig (rechts, aber vermutlich recht hakelig) oder großräumig weiter links umgehbar.

Am Ende des Gletschers jedenfalls erreicht man den breiten Sattel im Norden der Realspitze. Hier im Blockschutt hinauf zu einem Vorgipfel und weiter auf dem blockigen Grat (T4, meist direkt auf der Grathöhe, an einigen mannshohen Stufen muss auch mal das Einser-Händchen ausgepackt werden) zum Hauptgipfel, der zuletzt direkt (I) oder links ausweichend im Gehgelände gewonnen wird. 

Das erst im Winter (wo der Gipfel offenbar deutlich öfter besucht wird) aufgelegte Gipfelbuch ist leider schon völlig durchnässt.

Tourengänger: sven86


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Kommentare (5)


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Nic hat gesagt:
Gesendet am 6. September 2022 um 07:38
Hallo Sven, Gratulation zur Realspitze. Da wäre ich doch glatt mitgekommen.

VG Nico

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. September 2022 um 22:40
Danke Nico! Genau, da war‘s bei Dir ja leider schon vorbei. So eine Tour ist für mich aber halt auch nur mit E-Rad überhaupt machbar.
VG Sven

Nic hat gesagt:
Gesendet am 6. September 2022 um 07:39
Mir fällt jedoch gerade ein, dass ich an dem Tag ja schon wieder gearbeitet hab.

Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 6. September 2022 um 15:34
Interessante Tour. Danke für den Bericht!

sven86 hat gesagt: RE:
Gesendet am 8. September 2022 um 22:41
Danke für Deinen Kommentar Andi, freut mich dass es Dir taugt.


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