via Bergkreuzweg integral auf Chamben - unter den Chambenflüe zurück


Publiziert von Felix , 8. April 2019 um 22:23. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:30 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 540 m
Abstieg: 540 m
Strecke:Günsberg, Parkplatz Haltestelle Glutzenberg - Ober Glutzenberg - Hooggenrain, Felskanzel 874 m (westlich des trockenen Bachlaufs), 609'906|235'224 - Felskanzel 988 m 610'059|235'307 - Felskanzel 1038 m 610'114|235'390 - P. 1065 - Durchgang "Blaues Hufeisen" - Chamben - Unterquerung Chambenflüe|Klettergarten - P. 1065 - Hooggenrain - P. 878 - Ober Glutzenberg - Parkplatz Haltestelle Glutzenberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Huttwil - Linde - Thörigen - Herzogenbuchsee - Wangen a. d. A. - Wiedlisbach - Hinterriedholz und Günsberg zum Parkplatz Glutzenberg
Kartennummer:1107 - Balsthal

Unzählige Male sind wir auf die feine Jura-Aussichtskanzel (mit Rastbank) aufgestiegen, vor kürzerer Zeit haben wir auch bereits einen Teil des Bergkreuzweges absolviert.

Heute jedoch, bei schönstem Wetter, gilt es „ernst“, was die Anforderungen wie auch den Umfang der Stationen betrifft; dazu haben wir in Gerald einen profunden Kenner gefunden - er vermittelt uns auch während der kurzen Pausen bei den 14 Stationen den biblischen Ausgangstext, angereichert mit Fragen an die Kreuzwegbegeher, welche auf aktuelle Lebenssituationen Bezug nehmen - ihm, und selbstverständlich Zaegg, dem Einrichter des Steigs, herzlichen Dank!

 

Wir treffen uns beim Parkplatz der Bushaltestelle Glutzenberg und marschieren auf der Strasse hoch bis zum Hof oberhalb des Restaurants; wenige Meter dahinter beginnt der Bergkreuzweg - mit dem, zusätzlich zu den hier zur Station 1 aufgeschichteten Steinen, mit einem hölzernen, von einem Ast herunterhängenden, „Wegweiser“, ausgestattet.

Über Wiesland, vom WW abweichend, steigen wir an zum sich östlich des WW befindlichen Wäldchens zur Station 2.

Wieder über Alpweiden erreichen wir den WW, verlassen diesen eingangs Wald sofort wieder und halten uns Richtung ausgetrockneten Bachlauf; nach wenigen Meter stehen wir vor dem bereits bekannten kunstvollen Steinrundbogen der Station 3.

Wir folgen dem Bachbett weiter, biegen jedoch - in Abweichung zu unserer ersten Kurzvariante des Bergkreuzweges wenige Meter nach Westen ab zu einem markanten Felszahn. Diesen gilt es erst mit einem gehobenen II zu ersteigen, bevor wir - nach dem attraktiven, leicht anspruchsvollerem, Kraxeln - auf dessen Kanzel zur Station 4 auf 874 m gelangen. Von dieser darf einfach auf der Nordseite über gestufte, gebänderte, Felsen nur kurz abgestiegen und wieder zum trockenen Bachlauf gewechselt werden.

In diesem hochgehend, eröffnet sich nun das wohl eindrücklichste „Bild“ unserer heutigen Tour: direkt zur mächtigen Felswand hochsteigend, erhebt sich diese - mit ihrem Felsrund und dem sich gegen den blauen Himmel abzeichnenden tiefen Felseinschnitt des heute nicht fliessenden Baches - auf überwältigende Art. Unter dem Überhang der senkrechten (Wasser)-Fallstufe angelangt, stehen wir unvermittelt vor der Station 5.

Gegen Osten hin steigt der Bandkreuzweg nun unter den Felswänden an, flacht leicht ab und führt über ein schönes, breites Gras-Kieselband zur Station 6, altarähnlich auf einem heruntergestürzten Felsblock errichtet.
 

Abwechslungsweise unter der sich nach Osten weiter hinziehenden Felswand marschieren wir flacher, dann wieder rutschig-steiler im Hoggenrain weiter bis zur Station 7 (mit Andeutung eines Kreuzes - aus einem Rest eines ehemaligen Telefonmastes) und zu deren Ende; hier geht es über in steiles, sehr instabiles Fels-Schutt-Gelände - und sind die technischen Schwierigkeiten kleiner als die Gefahr von herunterfallenden Steinen … Derart steigen wir kraxlig an, bevor wir, wieder im Gehgelände flacher hinüberqueren zur famosen Aussichtskanzel der östlichsten Felsmauer, wo sich auf 988 m Chamben, Bergkreuzweg Station 8 befindet.

Nach einer aussichtsreichen Pause (oberhalb der vorher von unten bestaunten Felswand) legen wir auf dem Waldboden wenige Meter zurück zum WW (welcher vom Ober Glutzenberg zum Hofbergli hochleitet), queren ihn sofort (auf anfänglich noch knapp erkennbarer Spur) und schreiten steiler hoch zur Felswand unmittelbar vor dem Ausstieg aufs offene Gelände. Ein zweites Mal ist ein gutes II erforderlich, um diese am östlichen Ende zu bezwingen - oben angekommen stehen wir alsbald vor der Station 9, auf der Felskanzel auf 1038 m mit zahlreichen Abfallutensilien angereichert und hier mit dem perfekten Kreuz aus einem ausgedienten Telefonmasten.

Einfach geht’s weiter, nach wenigen letzten Metern im Wald des Hooggenrains betreten wir die Weideflächen (oft auch der hier heimischen Gämsen), und gewinnen weglos den erwähnten WW zum  Hinteres Hofbergli. Dieses umgehen wir auf dessen Westseite und schreiten über weitere Wiesenflächen Richtung der nun einmal mehr im schönsten Licht aufragenden Chambenflüe.

 

Gemächlich ziehen wir über den nur wenig geneigten Hang unterhalb der Flühe Richtung „Blaues Hufeisen“ hinüber - dabei halten wir an der Station 10, Station 11 und Station 12 auf den offenen Flächen kurz inne.

Der blau angestrichene Durchgang stellt den Übergang in den Wald dar, auf dem WW geht’s auf dem anfänglich reich mit Bärlauch (einige Blätter pflücke ich mir zur Anreicherung des Gipfelsandwiches) versehenen Untergrund hoch Richtung Grat. Noch unter diesem biegt eine schwach erkennbare Spur nach Westen ab - sie eröffnet den Zugang zu den beiden letzten Bergkreuzwegstationen. Im lichten Wald nähern wir uns den Felswänden des Grates; eine erste Einbuchtung im Fels (mit aufgehängten Tisch und Bänken) birgt die Station 13, die Röstihöhle, die unmittelbar nachfolgende, gegen oben offene, höhlenähnliche Felsrunde, die Station 14.

Via unmittelbar anschliessender Röstitreppe (eine kurze, felsige, leicht gestufte Passage) erreichen wir den Grat und nach einem, mit einem, den direkten Steig zum Gipfel versperrenden, umgestürzten, Baum, letzten steileren Anstieg das Gipfelbänkli auf Chamben.

Einmal mehr geniessen wir den Blick in die Tiefe (Bergwirtschaft Hofbergli und Günsberg) sowie in die leicht dunstige Ferne (die Alpen sind kaum auszumachen). Nach unserer Mittagsrast schreiten wir auf identischer Route wieder ab und zurück zur Station 14; bei dieser Felsnische weist uns der Local (Gerald) auf ein uns unbekanntes Steiglein ein: im Wald führt eine schwache Wegspur sogleich zu den senkrechten (bis teils überhängenden) Felswänden der Chambenflüe, über welche wir doch eben erst „geruhsam“ hinweggeschritten sind. Oft im leicht abschüssigen, vielfach rutschig-gerölligen Gelände „arbeiten“ wir uns vor bis zum Klettergarten - beinahe unglaublich, wie die hier eingerichteten Routen zu bewältigen sind. Eindrücklich auf jeden Fall die Hochblicke zu den beeindruckenden Felswänden.

 

Nach dem Verlassen der Felsbastionen zeigt uns Gerald einen Direktabstieg in der Südflanke der Chambeflüe Richtung Hofbergli; als nicht ganz ohne erweist sich dieser - am anspruchsvollsten sind die Steilstellen, welche teils mit Laub gefüllt sind, meist jedoch auch in steilen steinigen Flanken erfolgen. Genussvoll schliesslich das Absurfen auf einer längeren, weniger geneigten Geröllhalde.

Zurück auf den Weidehängen oberhalb  Hinteres Hofbergli wenden wir uns weglos wieder P. 1065 zu, und erreichen nach wenigen Metern den WW, auf welchem wir nun für den Abstieg dessen Normalroute im Hooggenrain zu P. 878 benutzen. Weiter - und abschliessend - folgen wir dem WW zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz Haltestelle Glutzenberg; eindrücklich war’s, mit Wiederholungscharakter!

 

▲ 2 h 40 min (+ 10 min Pause)

 

▼ 1 h 10 min

 

unterwegs mit Gerald und Manfred


Tourengänger: Ursula, Felix, Pfiifoltra


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Kommentare (4)


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asus74 hat gesagt: Grazie!
Gesendet am 9. April 2019 um 06:50
Grazie della bella relazione che porterò sicuramente con me quando ci andrò. Un caro saluto. Miriam

Felix hat gesagt: RE: Grazie!
Gesendet am 10. April 2019 um 07:46
raccomandabile!
cari saluti, Felix

joe hat gesagt: Bergkreuzweg
Gesendet am 9. April 2019 um 08:18
Dieser Weg war mir bis heute nicht bekannt. Werde ich auch mal machen, wenn ich wieder 100%ig fit bin.
Danke.
Joachim

Felix hat gesagt: RE: Bergkreuzweg
Gesendet am 10. April 2019 um 07:47
wird dir bestimmt (auch) gefallen; weiterhin gute Fortschritte bzgl. deiner Fitness!

lg Felix


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