Hohe Wilde (3480 m) über Stettiner Hütte


Publiziert von Joesti , 26. März 2019 um 11:43.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:17 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 800 m
Strecke:24 km

Ich ging mit ein paar Kameraden die klassische Route des Meraner Höhenwegs: Hochmuth, Giggelberg-Katharinaberg-Stettiner Hütte-Matatz. Diese ist hier mehrmals ausführlich beschrieben, deshalb führe ich die Tour nicht weiter aus. Aber am dritten Tag ging es von Katharinaberg zur Stettiner Hütte und ich hatte die Absicht, die Hohe Wilde im Anschluß noch zu besteigen.

Ausgangspunkt der Etappe ist ein uriger Bauernhof oberhalb von Katharinaberg. Hier geht es zunächst nahezu auf gleicher Höhe am Bergkamm entlang über Wiesen und durch Waldstücke Richtung Pfossental. Im Pfossental nutzten wir nochmal die Möglichkeit zur Einkehr in der Eishof Alm. Nun folgt man dem Wanderweg durchs komplette Tal. Es wird stetig steiler, die Gipfel der Texelgruppe sind immer besser zu erkennen ( Für geologisch Interessierte:  Man kann hier sehr schöne Granate finden!) Im weiteren Verlauf folgt man einem alten Militärpfad gen  Eisjöchl und weiter zur Stettiner Hütte, die immerhin auf 2875 m liegt und die wir gegen 15 Uhr erreichten.

Da ich niemanden aus meiner Truppe mehr zum Aufstieg bewegen konnte, zog ich nach Belegung unseres Quartiers (sinnigerweise Hütte “Hohe Wilde“!) und kurzer Rast um 15:45 Uhr alleine los. Die 600 Höhenmeter von der Hütte zur Hohen Wilde sind auf einer Strecke von etwa 1,5 km zu bewältigen, entsprechend steil ist der Aufstieg. Vorbei an einem kleinen See türmt sich der Berg sehr wild und zackig vor einem auf. Umso überraschter ist man doch, wie relativ einfach die Besteigung dann ist. Dem Pfad folgend geht man entlang des Grützmacherweges, bis man auf ein Warnschild wegen Steinschlags zuläuft. Hier biegt man links ab in einen neu eingerichteten Aufstiegsweg. Man bewegt sich überwiegend in festem Gestein, nur ein Abschnitt aus feinem Geröll ist etwas anstrengender zu durchqueren.  Steilere Abschnitte sind seilversichert. Als Schlüsselstelle würde ich ein kurzes steiles Teilstück ca. 50 Höhenmeter unterhalb des Gipfels bezeichnen, wo man auch mal die Hände zur Hilfe nehmen muss. Da auch dieser gesichert ist, ist er recht unproblematisch zu erklettern. Oben angekommen ist noch ein Gratstück bis zum Kreuz zu überwinden. Hier sollte man nochmal konzentriert sein, da die schräg anstehenden Platten teils blank poliert sind (vermutlich bei Nässe/Glätte problematischer). Kurz vor dem Kreuz benötigt man noch einmal die Hände für eine höhere Stufe und dann ist man oben. Punkt 17 Uhr stand ich am Kreuz! Die Fernsicht konnte ich nur noch kurz genießen, da immer mehr Wolken zuzogen, aber lohnenswert auf jeden Fall! Der Abstieg zur Stettiner Hütte erfolgte auf demselben Weg.

Fazit: Wer den Meraner Höhenweg  begeht und auf dieser Etappe noch über genug Kondition verfügt, dem kann ich den Aufstieg nur empfehlen. Für einen fast 3500er ist er wirklich überraschend einfach zu besteigen (Schwindelfreiheit und Trittfestigkeit natürlich vorausgesetzt). Und da man sich am nächsten Etappentag  überwiegend nur erholsam bergab bewegt Richtung Matatz , liegt die Hohe Wilde bei der klassischen Route auch am perfekten Etappentag!
  

Tourengänger: Joesti


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