Piz Platta "direkt" von Westen
|
||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Nachdem ich letztes Jahr auf dem 2-tägigen Normalwg von Osten auf den Piz Platta gestiegen war, und dann oben leider in den Woclken steckte nutzte ich den super Wetterbericht um diesjahr von Westen aufzusteigen.
Der Plan war auf "direktem" Weg, wie in manchen Tourenführern beschrieben durch den Geröllkessel westlich vom Tällihorn bei P.3139 in den Verbindungsgrat zum Tällihorn einzusteigen.
Etwas spät, gegen 8:30 ging es in Cresta los, auf markiertem Wanderweg in Richtung Büel. Ich merkte dass ich irgendwie nicht in Topform war. Bei der Verzweigung P.2515 gegen 10:00(?) ging es zunächst wenige Meter gerade aus weiter, dann weglos über Gras, die rechte Seite vom Grasrücken angepeilt. In stabilem, festen Schutt in der Rinne rechts vom Grasrücken hoch, unter dem Tälihorn vorbei. In den Geröllkessel zwischen dem Verbindungsgrat und P.3064 kann man entweder über eine Schuttflanke einsteigen oder über eines von zwei Couloirs rechterhand, ich wähle letztere, welche man noch problemlos hoch kraxeln kann (max. I). Im Kessel mache ich natürlich den Standardfehler, zu weit rechts in der Schuttflanke zu gehen, anstatt unten, daher etwas unangenehmer Schutt.
Nach Inspektion der möglichen Aufstiege plane ich das linke der beiden Coulois zu P.3139 aufzusteigen. Es stellt sich später heraus dass ich es verpasst habe und noch ein Couloir weiter nördlich aufgestiegen bin. Dies ist sehr unangenehm. Teils sehr unangenehmer fließender Schutt, wo man denkt es sei Fels in der Flanke ist dieser oft brüchig oder komplett mit Schutt bedeckt, daher bevorzugte ich einige IIer Kletterstellen in halbwegs festem Fels. Dieser Teil des Aufstiegs ist sehr unangenehm, wenngleich der kritische Teil nur ca. 40-50 hm sind. Schuttexperten werden das vielleicht anders sehen. Im oberen Teil des Couloirs stehen sogar zwei Steinmänner, hier wird es auch schon wieder besser. Dieser Teil des Aufstiegs nimmt allein ca eine dreiviertel Stunden in Anspruch, gegen 12:00 bin ich auf dem Grat. Aufgrund der Steinmänner gehe ich jedoch davon aus, dass dieses Couloir mit dem P.3140 in diversen Tourenbeschreibungen gemeint ist.
Dann den Grat entlang, an P.3201 vorbei und auf dem Normalweg von Steinmännern geführt durch die SW-Flanke und dann beim SSO-Grat (?) hoch (I, wenn man nicht aus Bequemlichkeit kurze IIer Stellen nimmt). Oben die erwartete geniale Aussicht von Österreich im Osten bis in's Wallis im Westen. Leider verblieb nicht viel Zeit, weil ich erst gegen 13:20 den Gipfel erreichte, daher ging es nach 50 Minuten Genuss gegen 14:10 wieder runter.
Im Abstieg wollte ich das gleiche Couloir trotz des einladenden Steinmanns nicht nochmal wiederholen. Ich schaute mir noch die Abstiege bei P.3139 an, aber die sahen noch unangenehmer aus, es war keine durchgehende Route im Fels erkennbar und die Couloirs waren extrem steiler Schutt/Sand.
Daher ging ich weiter die übliche Route am Tälihorn vorbei. Hier bei der vorletzten Scharte Abstieg zu einem Geröllbereich mit einem Steinmann zwischen Gletscher und einem höheren Schnee/Eisfeld (genau genommen scheint der Bereich in Veränderung und auf Eis zu sein), und wieder hoch zu Steinmännern zum Ostgrat des Tälihorn. Den darf man nicht mit dem Südgrat verwechseln, die verlockenden Steinmänner hier gehen nach Osten runter. Weiter um das Tälihorn entlang Steinmännern bis zu Südgrat, wo ich kurz zum Gipfel hoch schaute (16:00) und dann entlang Steinmännern in festem Fels den Grat runter zur Bärgglafurgga abstieg (I). Bei der Bärgglafurgga nach Westen runter, die ersten Höhenmeter unangenhmer Schutt (immer noch viel angenehmer als in der Aufstiegsroute), dann bequem in Geröll/Schutt entlang Steinmännern und Wegspur in einen Schuttkessel nordöstlich vom oberen Bandsee. Vom letzten großen Steinmann aus über zwei Grasrücken im Westen zum Weg nördlich vom See, dann den Weg zurück nach Cresta, Ankunft gegen 18:00.
Fazit: Ein toller Aussichtsberg. Obwohl es nur eine relativ kurze Schlüsselstelle betrifft sollten nicht-Schuttexperten (oder Bergsteiger ohne magische Wegfindung) lieber über das Tälihorn gehen. Knapp 5h Aufstieg (1:30 Weg, dann 2:00 bis zum Grat, 1:20 zum Gipfel) und knapp 4h Abstieg (1:50 bis Tälihorn, 1:00 bis Weg, 1:00 bis Tal). In besserer Kondition vielleicht 4-4:30 rauf und 3-3:30 runter. Die Route über das Tälihorn würde ich als T5/L/I bewerten, der vermeintlich kürzere Aufstieg T6/WS/II.
Der Plan war auf "direktem" Weg, wie in manchen Tourenführern beschrieben durch den Geröllkessel westlich vom Tällihorn bei P.3139 in den Verbindungsgrat zum Tällihorn einzusteigen.
Etwas spät, gegen 8:30 ging es in Cresta los, auf markiertem Wanderweg in Richtung Büel. Ich merkte dass ich irgendwie nicht in Topform war. Bei der Verzweigung P.2515 gegen 10:00(?) ging es zunächst wenige Meter gerade aus weiter, dann weglos über Gras, die rechte Seite vom Grasrücken angepeilt. In stabilem, festen Schutt in der Rinne rechts vom Grasrücken hoch, unter dem Tälihorn vorbei. In den Geröllkessel zwischen dem Verbindungsgrat und P.3064 kann man entweder über eine Schuttflanke einsteigen oder über eines von zwei Couloirs rechterhand, ich wähle letztere, welche man noch problemlos hoch kraxeln kann (max. I). Im Kessel mache ich natürlich den Standardfehler, zu weit rechts in der Schuttflanke zu gehen, anstatt unten, daher etwas unangenehmer Schutt.
Nach Inspektion der möglichen Aufstiege plane ich das linke der beiden Coulois zu P.3139 aufzusteigen. Es stellt sich später heraus dass ich es verpasst habe und noch ein Couloir weiter nördlich aufgestiegen bin. Dies ist sehr unangenehm. Teils sehr unangenehmer fließender Schutt, wo man denkt es sei Fels in der Flanke ist dieser oft brüchig oder komplett mit Schutt bedeckt, daher bevorzugte ich einige IIer Kletterstellen in halbwegs festem Fels. Dieser Teil des Aufstiegs ist sehr unangenehm, wenngleich der kritische Teil nur ca. 40-50 hm sind. Schuttexperten werden das vielleicht anders sehen. Im oberen Teil des Couloirs stehen sogar zwei Steinmänner, hier wird es auch schon wieder besser. Dieser Teil des Aufstiegs nimmt allein ca eine dreiviertel Stunden in Anspruch, gegen 12:00 bin ich auf dem Grat. Aufgrund der Steinmänner gehe ich jedoch davon aus, dass dieses Couloir mit dem P.3140 in diversen Tourenbeschreibungen gemeint ist.
Dann den Grat entlang, an P.3201 vorbei und auf dem Normalweg von Steinmännern geführt durch die SW-Flanke und dann beim SSO-Grat (?) hoch (I, wenn man nicht aus Bequemlichkeit kurze IIer Stellen nimmt). Oben die erwartete geniale Aussicht von Österreich im Osten bis in's Wallis im Westen. Leider verblieb nicht viel Zeit, weil ich erst gegen 13:20 den Gipfel erreichte, daher ging es nach 50 Minuten Genuss gegen 14:10 wieder runter.
Im Abstieg wollte ich das gleiche Couloir trotz des einladenden Steinmanns nicht nochmal wiederholen. Ich schaute mir noch die Abstiege bei P.3139 an, aber die sahen noch unangenehmer aus, es war keine durchgehende Route im Fels erkennbar und die Couloirs waren extrem steiler Schutt/Sand.
Daher ging ich weiter die übliche Route am Tälihorn vorbei. Hier bei der vorletzten Scharte Abstieg zu einem Geröllbereich mit einem Steinmann zwischen Gletscher und einem höheren Schnee/Eisfeld (genau genommen scheint der Bereich in Veränderung und auf Eis zu sein), und wieder hoch zu Steinmännern zum Ostgrat des Tälihorn. Den darf man nicht mit dem Südgrat verwechseln, die verlockenden Steinmänner hier gehen nach Osten runter. Weiter um das Tälihorn entlang Steinmännern bis zu Südgrat, wo ich kurz zum Gipfel hoch schaute (16:00) und dann entlang Steinmännern in festem Fels den Grat runter zur Bärgglafurgga abstieg (I). Bei der Bärgglafurgga nach Westen runter, die ersten Höhenmeter unangenhmer Schutt (immer noch viel angenehmer als in der Aufstiegsroute), dann bequem in Geröll/Schutt entlang Steinmännern und Wegspur in einen Schuttkessel nordöstlich vom oberen Bandsee. Vom letzten großen Steinmann aus über zwei Grasrücken im Westen zum Weg nördlich vom See, dann den Weg zurück nach Cresta, Ankunft gegen 18:00.
Fazit: Ein toller Aussichtsberg. Obwohl es nur eine relativ kurze Schlüsselstelle betrifft sollten nicht-Schuttexperten (oder Bergsteiger ohne magische Wegfindung) lieber über das Tälihorn gehen. Knapp 5h Aufstieg (1:30 Weg, dann 2:00 bis zum Grat, 1:20 zum Gipfel) und knapp 4h Abstieg (1:50 bis Tälihorn, 1:00 bis Weg, 1:00 bis Tal). In besserer Kondition vielleicht 4-4:30 rauf und 3-3:30 runter. Die Route über das Tälihorn würde ich als T5/L/I bewerten, der vermeintlich kürzere Aufstieg T6/WS/II.
Tourengänger:
jiker

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare