Einsame Wege oberhalb des Muotathal


Publiziert von besc , 20. September 2018 um 22:58.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:16 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Fronalpstock - Kette   CH-SZ 

Nachdem ich bei einer anderen Tour bei Liplisbüel und einen Wegweiser zum Ochsenblätzli gesehen hatte, allerdings die Felswand dazwischen scheinbar kein Durchkommen für Wanderer zulässt, war die Neugier geweckt. Etwas googlen ergab, dass der blau-weiss markierte Weg, der noch nicht in der gedruckten Landeskarte eingezeichnet ist, 2013 angelegt wurde (siehe https://www.suedostschweiz.ch/zeitung/wanderweg-durch-luftiges-gelaende). In hikr finden sich zwei sehr schöne Berichte zu diesem Weg von Felix und Bergmax.

Start der Tour war bei blauem Himmel in Muotathal Richtung Liplisbüel rasch an Höhe gewinnend über Wiesen und durch Wald, teilweise entlang des schluchtartig eingeschnittenen Hüribachs. Ab Stali weitgehend durch Wald und viel weniger steil ansteigend, ein kurzes Stück auch entlang der Fahrstrasse, diese aber ohne nennenswerten Verkehr. Bei Liplisbüel die Restaurantterasse sieht einladend aus, allerdings hatte ich auf eine Einkehr verzichtet und nur am Brunnen bei dem Parkplatz die Wasserflaschen gefüllt. Von hier kann man bereits die Einstiegsleiter in der Felswand erkennen.  

Ab hier wird die Markierung wbw. Zunächst auf unschwierigem Weg bis zur Felswand, die letzten Meter recht steil mit Trittbügeln und Kette. Von hier aus hat man bereits eindrückliche Blicke der Wand entlang Richtung Muotathal. Dann die Leiter hinauf und auf einem ausgesetzten, schräg aufwärts führendem Band mit Trittbügeln und Kette. Weiter perfekt gesichert bis zum Trittli, dort ist die vergnügliche Kletterei vorbei und ein wunderbarer Tiefblick zurück nach Liplisbüel. Nun wechselt das Gelände - auf einem steil abfallendem Grasband geht es zunächst gut 10 Meter nochmal abwärts (bis auf die letzten beiden Meter auch hier mit einer Kette gesichert - anders als noch in dem Bericht aus 2017 beschrieben), dann knapp oberhalb der senkrecht abfallenden Felswand weiter. Die Wegspur selbst ist recht schmal und schräg - bei Nässe dürfte diese Passage unangenehm sein. Nach wenigen hundert Metern wechselt wiederum der Charakter des Weges und es geht steil durch ein Waldstück mit vielen Felsblöcken aufwärts, weiterhin so markiert dass man sich unmöglich verirren kann, obwohl weitgehend keine Wegspur erkennbar ist. Nach etwa 100Hm verlässt man den Wald. Über eine breite Wiese querend verliert man die im Waldstück gewonnene Höhe langsam wieder, ab hier wieder auf einem recht gut zu gehenden Pfad der von der Schwierigkeit wieder wrw markiert sein könnte. Kurz danach wird die Alphütte 'Hinter Rottmatt' erreicht - auch hier ist wieder ein Brunnen zum Wasser nachfüllen.

Der Weiterweg ist teilweise recht matschig - hier sind wohl erst wenige Tage vorher Kühe herabgetrieben worden und entsprechend zertrampelt ist der Weg an manchen Stellen. Hiervon abgesehen durch schönen Wald (viele Heidelbeeren) hinauf, dann ein kurzes Stück Forstweg bevor es auf den wrw markierten Weg von Muotathal zum Ochsenblätzli mündet und auf diesem weiter hinaufgeht. Dort bei immer noch schönstem Wetter eine Pause, und obwohl es kein Gipfel ist hat man von der Bank vor dem Haus eine sehr schöne Fernsicht über das Muotathal hinweg Richtung Mythen, Druesberg, Silberen, Glärnisch usw. .

Weiter geht es teilweise auf einem Pfad, teilweise ohne Wegspur aber immer gut markiert in munterem auf und ab und teilweise durch Karstfelder nach Achslen, wo es nochmal eine Weile aufwärts geht: Wenige Minuten nach der Alphütte ist man bei einem Kreuz auf eine Anhöhe, und man hat nun den Blick in das obere Riemenstaldener Tal. Recht nah erscheint schon die Alp Goldplangg, wo ich später eingekehrt bin - das hat sich aber noch weiter gezogen als es hier den Anschein hatte: Der Weg nimmt nun nicht die direkte Richtung abwärts (dort kämen steile Felsstufen), sondern geht nach wenigen Metern Abstieg direkt unterhalb einer Felswand auf einem Grasband aufwärts. Erst nach gut 100 weiteren Höhenmetern dreht der "Weg" (eigentlich besteht der Weg weniger aus Weg sondern weitgehend nur aus Markierungen) und windet sich zwischen Felsblöcken und auf Wiesen abwärts nach 'Vor den Löcheren'. Bis Färlen sind nochmals interessante Karstfelder zu queren bevor es ab der Alp auf einem guten Weg abwärts nach Höchi und nach ganz kurzen Gegenanstieg zur Alp Goldplangg. Auf dem gesamten Weg habe ich bis hierin lediglich zwei andere Wanderer gesehen und auch auf der Alp war ich der einzige Gast. 

Mittlerweile hatte das Wetter gewechselt, nach dem es schon einige Zeit recht bewölkt war gab es nun noch einen kurzen Regenschauer. Das war für den Rest des Weges allerdings egal, da ab hier die Wege völlig problemlos waren, ab Wannentritt bis Stoos gelb markiert und die letzten 90 Minuten durch schöne Landschaft, aber teilweise etwas eintönig auf einer Forststrasse. Kurz vor Stoos der abrupte Wechsel von der Einsamkeit in die Liftlandschaft des Skigebietes ...

Schwierigkeiten:
Muotathal - Liplisbüel: T2
Liplisbüel - Hintere Rotmatt: T4
Hintere Rotmatt - Höchi: T3
Höchi - Stoos: T1
 

Tourengänger: besc


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