Höch Turm, Nordgrat
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Schöne Alpinwanderung mit kurzer Klettereinlage an einer ausgesetzten Kante
Zustieg: Wir wählten den Zugang (T4) von der Glattalp her über den östlichen Chilchberg (westlicher der beiden P. 2426), wobei wir den Grat in der Lücke zwischen P. 2426 und Gross Chilchberg (2424 m) erreichten. Nun dem Grat folgend bis unter den Gipfelaufbau des Höch Turms (2666 m). Hier traversiert man unter der Nordwestflanke, an den beiden üblichen Aufstiegsbändern vorbei, zum Einstieg der Nordkante.
Nordgrat: Der Einstieg ist dank der zahlreichen Bohrhaken leicht zu erkennen. Zudem befindet er sich direkt bei der Kante. Die Route lässt sich in zwei Abschnitte einteilen:
1) Der steile Aufschwung (IV) am Anfang des Nordgrats ist ca. 40 bis 50 m hoch und sehr gut mit Bohrhaken abgesichert. Der Fels in diesem Abschnitt ist von relativ guter Qualität. Die Kletterei ist beinahe senkrecht und die Schwierigkeiten mehr oder weniger anhaltend. Bald kommt eine, für Schwierigkeit und zurückgelegte Kletterdistanz, beachtliche Ausgesetztheit auf. Am oberen Ende des Aufschwungs befindet sich ein Standplatz.
2) Der zweite, gut doppelt so lange Gratabschnitt zum Gipfel ist klettertechnisch (max. III) deutlich einfacher, aber zum Teil ziemlich brüchig. Die IIIer-Stellen sind kurz, meist trifft man auf anspruchsvolles Gehgelände. Das Auslösen von Steinschlag sollte unbedingt vermieden werden, da sich öfters Personen im Wandfussbereich aufhalten. In diesem Abschnitt stecken - soweit ich mich erinnere, vier Bohrhaken. Zudem finden sich einige Schlingen verschiedener Jahrgänge.
Material für die Nordkante: Wer die ganze Seillänge am Stück klettern will, braucht vermutlich ein 50m-Seil. Wer alle Bohrhaken klippen will, benötigt sicher deutlich mehr als 10 Expressschlingen. Wir waren mit einem 30m-Seil unterwegs und haben den Aufschwung in zwei kurzen Seillängen geklettert. Auch so braucht man 6-8 Exen, will man denn alles klippen. In Anbetracht das Seil und Exen auf dieser Tour sehr lange nur herumgetragen werden, würde ich das wieder so machen. Für den unteren Teil ist kein zusätzliches Absicherungsmaterial nötig. Im oberen Teil können Schlingen hilfreich sein.
Abstieg: Wir stiegen über die Normalroute über den Westgrat und das oberste Band ab. Am Westgrat ist der Fels deutlich fester als am Nordgrat, die losen Griffe wurden hier vermutlich oftmals schon aussortiert. Trotzdem ist natürlich längst nicht alles solide...
Das oberste Band ist die erste vernünftige Abstiegsmöglichkeit in die Nordwestflanke hinunter. Zudem befindet sich am oberen Ende des Bandes auf dem Grat ein Bohrhaken. Wenn ich nichts übersehen habe, ist es - vom Gipfel her kommend - der erste Bohrhaken. Auf dem Band befinden sich in regelmässigen Abständen (15-25 m) Bohrhaken. Im untersten Teil (frei III) hängt momentan ein Fixseil.
Über den Flätstock (T4) und die schöne Charetalp wanderten wir ins Bisisthal.

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