Im Kalk zwischen Braunwald und Bisisthal


Publiziert von CampoTencia , 1. Oktober 2018 um 17:41. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:27 September 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Ortstockgruppe   CH-GL   Glärnischgruppe 
Zeitbedarf: 2 Tage
Kartennummer:1173 Linthal, 1172 Muotatal, 3313T Klausenpass

Wie schon vor drei Wochen werden wir von Sonnenschein und blauem Himmel begleitet, als wir im Gumen ob Braunwald losmarschieren. Unter den Eggstöcken steigen wir gegen Bützi an. Wir sind nicht die einzigen, die den schönen Tag nutzen wollen. In den Schattenhängen des Ortsstocks liegt noch Schnee, der kürzlich gefallen ist.
 
Nach Bützi verläuft der Weg mit leichtem Auf und Ab durch die von Kalk geprägte Landschaft. Die unterschiedlichsten Formen und Strukturen wechseln sich ab und geben immer wieder ein anderes Bild. Wir wandern durch diese interessante Karstlandschaft und brauchen viel Zeit, weil wir ständig stehen bleiben und uns umschauen.
 
Vor uns breitet sich eine grosse Ebene aus und bald stehen wir bei der Charetalp. Die vielen Wegweisertafeln zeigen auf mehr Ziele hin, als man hier vermuten würde. Zur Glattalphütte hätten wir zwei Möglichkeiten. Wir wählen jene über das Riedbödeli. Aus einer Quelle plätschert Wasser. Ein kleines Bächlein windet sich durch die Graslandschaft. Kleine gelbe Steinchen auf dem Grund sehen aus wie Goldnuggets. Am nördlichen Rand der Rietebene wandern wir weiter. Nach dem grossen Eisenkreuz beim Riedbödeli müssen wir wieder mehr aufsteigen, gewinnen langsam Höhe und erreichen einen Sattel zwischen Hängst und Pfaff. Nach einer weiteren halben Stunde stehen wir vor unserem Tagesziel, der Glattalphütte. Wir beziehen unser Lager und während wir uns auf der Terrasse mit Most und Bier erfrischen, trudelt eine Schulklasse mit einigen Leitern ein. Welch lustige Schar! Beim Nachtessen geht es entsprechend laut zu und her.


 
Wir verwerfen den Plan, auf den Mären zu steigen. Einerseits wirkt die steile Stelle unter dem Felsdurchstieg aufgrund des Schnees sehr abweisend und heikel, zum andern wären meine Beine zur Zeit kaum fit genug für den Aufstieg. Wir studieren die Tourenvorschläge, die in der Hütte aufliegen. Schnell finden wir eine Route, die uns sehr gefällt: über Robutzli und Geitenberg nach Schwarzenbach im Bisisthal. Wir brechen auf und steigen gegen Grossbodenkreuz auf. Die Kinderschar bricht nach uns auf, holt uns aber schnell ein und ist bereits am Steinmann bauen, als wir den Übergang erreichen. Wir besteigen noch den Pfaff, bevor wir den Abstieg gegen Charetalp unter die Füsse nehmen.
 
Wir queren die teilweise sumpfige Ebene. Bretter auf dem Weg sollen verhindern, dass die Schuhe voll laufen. Welch ein Anblick! Beim Wegweiser, an dem wir gestern vorbei gekommen sind, geht es nordwärts leicht ansteigend durch die Karstlandschaft hoch. Eine wilde Gegend. Die vielen Wegmarkierungen sind sehr hilfreich, damit man sich nicht verirrt. Nach einer kurzen Pause auf der Alp Robutzli stehen wir bald bei P.1790 an einer Wegverzweigung. Der Weg durch das Tal auf dem linken Weg sieht sehr verlockend aus, aber wir entscheiden uns trotzdem für den Weg rechts zum Geitenberg. Wenig später beglückwünschen wir uns für diesen Entscheid, denn wir begegnen einer grossen Zahl schöner Ziegen unterschiedlichster Rassen, die sich an schmackhaften Kräutern gütlich tun. Heisst es wohl deshalb hier Geisssprung?
 
Ein junger Älpler hat Zeit für einen Schwatz. Es sind nicht seine Ziegen, die wir angetroffen haben. Sie sind von der Alp Bärensol weiter unten. In der Nähe der Seilbahn halten wir Mittagsrast, bevor wir dann den steilen Abstieg angehen und 800 Höhenmeter vernichten müssen. An vielen Stellen liegen lose Steine auf dem Weg, entsprechend vorsichtig steigen wir ab. In Bärensol treffen wir den Älper, dem die Ziegen gehören. Morgen sei Alpabzug. Wir verabschieden uns und wünschen ein gutes Alpende. Weiter unten hören wir Stimmen. Die Frau des Älplers und zwei Buben sind im Aufstieg zur Alp.
 
Endlich kommt das Tal in Sicht. Die paar letzten Kehren müssen wir auf der Strasse bewältigen, bevor wir uns auf der Terrasse des Restaurants hinsetzen können. Das nächste Postauto fährt erst in anderthalb Stunden, also Zeit genug für eine Erfrischung und Rückblick auf zwei schöne und interessante Tage in dieser herrlichen Kalklandschaft.
 
 

Tourengänger: CampoTencia, Krokus


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Geodaten
 42082.gpx Braunwald Gumen - Charetalp - Glattalphütte SAC
 42083.gpx Glattalphütte SAC - Charetalp - Robutzli - Geitenberg- Bisisthal Schwarzenbach

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