Laaser Spitze (3305 m) - durch das Schludertal hinauf, die Wurmengrube hinunter
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Schaut man vom Ebenen Jöchl (westlich unterhalb der Zufrittspitze; Webcam!) nach Westen über das Martelltal, dann erkennt man sehr schön den Bergkamm, welcher von den Pederspitzen (max. 3460 m) nach Nordosten verläuft und in Form der Lyfispitze (3352 m, der Schluderspitze (3230m) und der Laaser Spitze (3305 m) drei Kulminationspunkte über 3200 m Höhe trägt. Die Lyfispitze ist der höchste Punkt; die Schluderspitze der niedrigste und jener, der am härtesten erkämpft werden muß; die Laaser Spitze ist am bequemsten ersteigbar. Den Auslauf bildet die Weißwand (2778 m), von ihr kann ich noch nicht berichten - alle drei anderen habe ich aber meiner alpinen Sammlung "einverleibt".
Die heutige Bergtour stellt insofern hier auf hikr ein Novum dar, als ich die Besteigung der Laaser Spitze (auch: Orgelspitze) in Form einer Rundtour gestalte: durch das einsame Schludertal geht es hinauf, durch die Hintere Wurmengrube ("Normalweg") wieder hinunter. Mein Weg ist auf der Informationstafel am P Stallwies beschrieben.
Ausgangspunkt ist in jedem Fall das herrlich gelegene Berggasthaus Stallwies (1931 m, eigene Homepage); kaum zu glauben, daß sich nach der Auffahrt über die supersteilen Wald- und Wiesenflanken des Martelltales plötzlich so eine große, zur Rast verlockende Almlandschaft darbietet. Unmittelbar an der Terrasse steht der Ww hinüber zu Schluderalm (2073 m), die nach einer halben Stunde anregenden Marsches auf dem Marteller Höhenweg Nr. 8 (Alta via Val Martello) durch lichten Bergwald erreicht wird.
Hier teilt sich der Weg: man kann wahlweise ins Martelltal absteigen, auf Steig Nr. 8 weiterwandern oder auf Steig Nr. 34 hinauf ins Schludertal Richtung Schluderscharte gehen. Im letztgenannten Fall erreiche ich nach 15 Minuten den Schluderstein (ca. 2153 m) einen mächtigen Felsblock, der den Eingang ins Schludertales bewacht. Ob er von eiszeitlichen Gletscher hier abgelagert wurde? Dafür macht er mir einen zu kantigen Eindruck, andererseits kann man sich beim U-förmigen Schludertal durchaus vorstellen, daß hier einst Gletscher zu Tal flossen.
Immer gut markiert, geht es nun auf gelegentlich dünnem Steig Nr. 34 talaufwärts, sozusagen im Banne der Nordostwand des Schluderhorns (2803 m), die durch eine mächtige, allerdings wohl sehr brüchige Verschneidung geprägt ist. Nach etwa 1 Std. erreiche ich die rudimentären Reste der Schluderhütte (2440 m) - sie haben den Charakter einer Ruine und sind nicht einmal zum Biwakieren geeignet. Die einzigen Relikte, welche an die Zivilisation erinnern, sind ein ziemlich neuer Brunentrog mit fließendem Wasser und ein Wegweiser: er zeigt mit Nr. 34 hinauf zur Laaser Spitze und zum Steig Nr. 5, der in der benachbarten Wurmengrube verläuft und in einer Stunde erreicht werden kann (Verbindungsweg).
Für 2 Minuten sind oberhalb der Schluderhütte die beiden Wiesensteige noch identisch, dann zweigt für mich die Nr. 34 weiter hinauf ins Schludertal ab (Markierung auf großem Steinblock). Es ähnelt im Charakter dem Rosim- und dem Lyfital, alle weisen teils liebliche, teils schrofige Talstufen auf, die nacheinander erstiegen werden müssen und in jeweils die hinteren Talgründe führen. So auch hier: nach einer weiteren Stunde (immer unter der südöstlich begrenzenden Lorchenwand (3011 m) entlang) stehe ich im Ende des Schludertales, hier gabelt sich Weg Nr. 34 hinauf zur Schluderscharte und zur Laaser Spitze (Weg Nr. 5A). Unübersehbar leuchtet die Markierung mit Zielbenennung auf einem Steinblock (s. Foto), für mich geht es die Nr. 5A natürlich weiter Richtung Laaser Spitze.
Anmerkung: gemäß LK wird dieser rauhe Talschluß als Schluderalpe (ca. 2690 m) bezeichnet. Mit einer lieblichen Alpe und Weideviehbestand hat die Gegend kaum etwas zu tun!
Mein Steig Nr. 5A führt nun vorübergehend sehr steil den nördlichen Talschluß hinauf. Doch was ist das - plötzlich steht gleich zu Beginn des Anstiegs wieder die Nr. 34 auf zwei Steinen - habe ich mich verlaufen und bin versehentlich Richtung Schluderscharte unterwegs.? ACHTUNG: der Steig ist richtig, die Nummerierungen falsch: hier müßte eigentlich 5A draufstehen ! Dies wird weiter oben am Hang korrigert, dort erscheint dann wieder die Nr. 5A.
Nach einer nochmaligen Stunde habe ich den Knotenpunkt mit Steig Nr. 5, der aus der hinteren Wurmengrube heraufkommt, erreicht (ca. 2980 m, mächtiger Steinmann); hier gibt es deutliche Markierungen, alle Zweifel der richtigen Wegwahl sind beseitigt. Die nunmehr sehr karge Geröllwüste weist einen weiteren Buckel auf (ca. 3050 m), dann ist endlich das Ziel, die Laaser Spitze, zu sehen. Man halte sich im folgenden, immer den Markierungen folgend, links der Falllinie des Gipfels, ohne aber zu weit nach links in die Falllinie des VORgipfels zu kommen (ich bin hier, da die Markierungen für einen Moment undeutlicher als bisher sind, versehentlich zu weit nach rechts abgwichen - s. GPS-Track).
Die letzten 300 Hm, nämlich die geröllige Gipfelflanke, laufen unter der Prämisse "Schinderei". Obwohl der Steig infolge der häufigen Begehungen eigentlich sehr gut ausgeprägt ist, plage ich mich inzwischen ordentlich und muß mir den Gipfel ziemlich hart erkämpfen. Aber dann ist es geschafft: nach einer weiteren Stunde stehe ich nach insgesamt 5 Std. auf der Laaser Spitze (3305 m) - sie hat zwar ein geräumiges Gipfelplateau, fällt aber nach Westen ins Laaser Tal und nach Norden zur Jennwand steil ab. Die Aussicht ist prächtig, wie es sich für einen so isoliert stehenden Berg geziehmt - allerdings leidet heute der Ausblick infolge des störenden Dunstes, es könnte also noch besser sein als ich es erlebe.
Nach einer ausgiebigen Rast geht es dann auf dem Normalweg durch die Hintere Wurmengrube (ca. 2600 m) zurück nach Stallwies - ich brauche ihn nicht im Detail zu beschreiben, dies haben andere Bergkameraden vor mir schon getan. Und die Markierungen mit Wegnummern und Steinmännern sind nicht zu verfehlen. Eine großartige Rundtour in der Ortlergruppe ist damit Realität geworden.
Die heutige Bergtour stellt insofern hier auf hikr ein Novum dar, als ich die Besteigung der Laaser Spitze (auch: Orgelspitze) in Form einer Rundtour gestalte: durch das einsame Schludertal geht es hinauf, durch die Hintere Wurmengrube ("Normalweg") wieder hinunter. Mein Weg ist auf der Informationstafel am P Stallwies beschrieben.
Ausgangspunkt ist in jedem Fall das herrlich gelegene Berggasthaus Stallwies (1931 m, eigene Homepage); kaum zu glauben, daß sich nach der Auffahrt über die supersteilen Wald- und Wiesenflanken des Martelltales plötzlich so eine große, zur Rast verlockende Almlandschaft darbietet. Unmittelbar an der Terrasse steht der Ww hinüber zu Schluderalm (2073 m), die nach einer halben Stunde anregenden Marsches auf dem Marteller Höhenweg Nr. 8 (Alta via Val Martello) durch lichten Bergwald erreicht wird.
Hier teilt sich der Weg: man kann wahlweise ins Martelltal absteigen, auf Steig Nr. 8 weiterwandern oder auf Steig Nr. 34 hinauf ins Schludertal Richtung Schluderscharte gehen. Im letztgenannten Fall erreiche ich nach 15 Minuten den Schluderstein (ca. 2153 m) einen mächtigen Felsblock, der den Eingang ins Schludertales bewacht. Ob er von eiszeitlichen Gletscher hier abgelagert wurde? Dafür macht er mir einen zu kantigen Eindruck, andererseits kann man sich beim U-förmigen Schludertal durchaus vorstellen, daß hier einst Gletscher zu Tal flossen.
Immer gut markiert, geht es nun auf gelegentlich dünnem Steig Nr. 34 talaufwärts, sozusagen im Banne der Nordostwand des Schluderhorns (2803 m), die durch eine mächtige, allerdings wohl sehr brüchige Verschneidung geprägt ist. Nach etwa 1 Std. erreiche ich die rudimentären Reste der Schluderhütte (2440 m) - sie haben den Charakter einer Ruine und sind nicht einmal zum Biwakieren geeignet. Die einzigen Relikte, welche an die Zivilisation erinnern, sind ein ziemlich neuer Brunentrog mit fließendem Wasser und ein Wegweiser: er zeigt mit Nr. 34 hinauf zur Laaser Spitze und zum Steig Nr. 5, der in der benachbarten Wurmengrube verläuft und in einer Stunde erreicht werden kann (Verbindungsweg).
Für 2 Minuten sind oberhalb der Schluderhütte die beiden Wiesensteige noch identisch, dann zweigt für mich die Nr. 34 weiter hinauf ins Schludertal ab (Markierung auf großem Steinblock). Es ähnelt im Charakter dem Rosim- und dem Lyfital, alle weisen teils liebliche, teils schrofige Talstufen auf, die nacheinander erstiegen werden müssen und in jeweils die hinteren Talgründe führen. So auch hier: nach einer weiteren Stunde (immer unter der südöstlich begrenzenden Lorchenwand (3011 m) entlang) stehe ich im Ende des Schludertales, hier gabelt sich Weg Nr. 34 hinauf zur Schluderscharte und zur Laaser Spitze (Weg Nr. 5A). Unübersehbar leuchtet die Markierung mit Zielbenennung auf einem Steinblock (s. Foto), für mich geht es die Nr. 5A natürlich weiter Richtung Laaser Spitze.
Anmerkung: gemäß LK wird dieser rauhe Talschluß als Schluderalpe (ca. 2690 m) bezeichnet. Mit einer lieblichen Alpe und Weideviehbestand hat die Gegend kaum etwas zu tun!
Mein Steig Nr. 5A führt nun vorübergehend sehr steil den nördlichen Talschluß hinauf. Doch was ist das - plötzlich steht gleich zu Beginn des Anstiegs wieder die Nr. 34 auf zwei Steinen - habe ich mich verlaufen und bin versehentlich Richtung Schluderscharte unterwegs.? ACHTUNG: der Steig ist richtig, die Nummerierungen falsch: hier müßte eigentlich 5A draufstehen ! Dies wird weiter oben am Hang korrigert, dort erscheint dann wieder die Nr. 5A.
Nach einer nochmaligen Stunde habe ich den Knotenpunkt mit Steig Nr. 5, der aus der hinteren Wurmengrube heraufkommt, erreicht (ca. 2980 m, mächtiger Steinmann); hier gibt es deutliche Markierungen, alle Zweifel der richtigen Wegwahl sind beseitigt. Die nunmehr sehr karge Geröllwüste weist einen weiteren Buckel auf (ca. 3050 m), dann ist endlich das Ziel, die Laaser Spitze, zu sehen. Man halte sich im folgenden, immer den Markierungen folgend, links der Falllinie des Gipfels, ohne aber zu weit nach links in die Falllinie des VORgipfels zu kommen (ich bin hier, da die Markierungen für einen Moment undeutlicher als bisher sind, versehentlich zu weit nach rechts abgwichen - s. GPS-Track).
Die letzten 300 Hm, nämlich die geröllige Gipfelflanke, laufen unter der Prämisse "Schinderei". Obwohl der Steig infolge der häufigen Begehungen eigentlich sehr gut ausgeprägt ist, plage ich mich inzwischen ordentlich und muß mir den Gipfel ziemlich hart erkämpfen. Aber dann ist es geschafft: nach einer weiteren Stunde stehe ich nach insgesamt 5 Std. auf der Laaser Spitze (3305 m) - sie hat zwar ein geräumiges Gipfelplateau, fällt aber nach Westen ins Laaser Tal und nach Norden zur Jennwand steil ab. Die Aussicht ist prächtig, wie es sich für einen so isoliert stehenden Berg geziehmt - allerdings leidet heute der Ausblick infolge des störenden Dunstes, es könnte also noch besser sein als ich es erlebe.
Nach einer ausgiebigen Rast geht es dann auf dem Normalweg durch die Hintere Wurmengrube (ca. 2600 m) zurück nach Stallwies - ich brauche ihn nicht im Detail zu beschreiben, dies haben andere Bergkameraden vor mir schon getan. Und die Markierungen mit Wegnummern und Steinmännern sind nicht zu verfehlen. Eine großartige Rundtour in der Ortlergruppe ist damit Realität geworden.
Tourengänger:
gero

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