Auf den Furgler


Publiziert von klemi74 , 1. August 2018 um 22:15.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Samnaun-Gruppe
Tour Datum: 1 August 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 1080 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Serfaus im Oberinntal. Parken kann bzw. muss man am Ortseingang, dann geht's mit der U-Bahn weiter.
Unterkunftmöglichkeiten:Entweder in Serfaus oder auf der Kölner Hütte

38 Grad soll es heute im Flachland haben! Da kann man entweder den Tag am Badesee verbringen (nicht meine Welt), sich in die Küche vor den geöffneten Kühlschrank legen (total unökologisch, aber auf eine gewisse Art cool) oder eben eine Bergtour mit per Seilbahn erreichbarem, hochgelegenen Ausgangspunkt machen. Wie meine Wahl ausfällt, das ist leicht zu erraten - die beiden anderen Möglichkeiten sind ja schließlich keinen Bericht wert.

Von Serfaus aus fahre ich also mit Komperdell- und Lazidbahn nach oben, wo ein laues Lüftchen weht und eigentlich halbwegs erträgliche Temperaturen herrschen. Immer entlang der Infastruktur des Skigebietes gehe ich leicht steigend nach Westen und nehme dabei einen ersten, völlig unbedeutenden Grasbuckel mit. Nach der Scheid verlasse ich das Skigebiet und steige in Richtung Tieftalsee auf. Anfangs ist man in blumenreichen Wiesen unterwegs, nach einer längeren Querung dann aber auf einem teilweise begrünten Felsrücken. Am See ist es schön, trotzdem zieht es mich weiter nach oben.
Über Schutt und harmlose Felsplatten geht es recht steil hinauf zum Südgrat, der wenig ausgesetzt ist und keinerlei Kraxelei erfordert. Wegen einiger weniger rutschiger Stellen bewerte ich den Aufstieg als T3-, ob es wirklich der leichteste 3000er Österreichs ist, kann ich nicht sagen - der leichteste der Alpen ist er sicher nicht, der Monte Gaviola ist einfacher.

Am Gipfel bin ich ganz kurz alleine, am Ende der langen Rast versammeln sich dort etwa 25 Leute. Ich steige nun über den Nordgrat ab, der doch deutlich anspruchsvoller ist als der Aufstieg. Mehrfach braucht es die Hände und ein paar kurze Stellen sind durchaus etwas ausgesetzt. Es gibt dabei nicht die eine Schlüsselstelle, die Schwierigkeiten treten mehrfach auf. Meiner Meinung nach kommt T3+, I ganz gut hin - T4- tät wohl auch passen. Nach der Furglerscharte wird's dann wieder leichter, das viele Geröll im Abstieg zum See wird auf einem gut angelegten Steig überwunden, T2+.
Am kleinen Seelein ist die Hölle los, anscheinend zieht es jede einzelne Urlauberfamilie hierher. Ein stilles Plätzchen findet sich trotzdem, ich bleibe eine Weile sitzen und mache mir über den Weiterweg Gedanken. An sich wollte ich über den Blankasee noch den Planskopf mitnehmen, aber die aktuelle Hitze und der hitzebedingt mangelnde Schlaf machen sich nun doch bemerkbar...
Ich steige also nur noch zur Mittelstation der Komperdellbahn ab. Der Weg dorthin ist ganz schön, nach einer kurzen Steilstufe quert er lange Zeit nur sanft fallend die grünen Hänge - erst kurz vor dem Ziel wird es nochmal kurz steiler. Am Kölner Haus gibt es eine angemessene Brotzeit, dann stehen noch Talfahrt, U-Bahnfahrt und Heimfahrt an.

Fazit:
Trotz des riesigen Skigebietes lohnende Tour! Allerdings darf man auf einem derart einfach und schnell erreichbaren 3000er keine Einsamkeit erwarten, heute am Mittwoch dürften über 50 Leute das gleiche Ziel wie ich gehabt haben.

Gehzeiten:
Aufstieg 1h50
Zum See 1h10
Abstieg 1h5

Tourengänger: klemi74


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