Chüealphorn (3078 m) Gletschertour zum Chüealphorn


Publiziert von erico , 3. August 2018 um 19:37.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Davos
Tour Datum:27 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1063 m
Abstieg: 1063 m
Strecke:14,2 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) auf der Autobahn bis Landquart, nach der Autobahnausfahrt in Richtung Davos, über Küblis und Klosters nach Davos Dorf, in Davos Dorf nach links in Richtung Dischmatal einbiegen, nach ca. 12 Kilometer schönster Fahrt durch das Dischmatal ist man in Dürrboden angekommen. Gratis Parkplätze genügend vorhanden.
Unterkunftmöglichkeiten:In Davos hat es diverse Unterkunftsmöglichkeiten und auch ein Bus fährt von Davos zum Ausgangspunkt Dürrboden hinauf.
Kartennummer:[https://map.wanderland.ch]

Bei meiner Tour auf den Piz Grialetsch und auf der Wandertour auf das Schwarzhorn, inkl. Radüner Rothorn ist mir immer wieder der markante Gipfel vom Chüealphorn mit seinem kleinen Gletscher aufgefallen. Heute am 27. Juli möchte ich mir den Gletscher und das Chüealphorn von der Nähe ansehen. Zuerst wollte ich eigentlich in Sertig Sand zu dieser Tour starten, ich habe mich aber am Vorabend doch noch für den Dürrboden als Ausgangspunkt entschieden.

 

Und hier noch einige allgemeine Angaben zu dem Chüealphorn.

 

Das Chüealphorn liegt zwischen dem Sertigpass im Westen und dem Scalettapass im Osten. Südlich des Berges erstreckt sich das Val Funtauna, die Nordseite des Berges ist mit dem kleinen Chüealpgletscher vergletschert.. Auf dem Chüealphorn läuft die Grenze der Gemeinden Landschaft Davos, und S-chanf.

 

Ausgangspunkt einer Besteigung des Chüealphorns ist in der Regel der auf 2007 m ü.M. gelegene Dürrboden. Von dort aus wird über einen markierten Wanderweg zum Scalettapass aufgestiegen. In west-südwestlicher Richtung steigt man dann weglos über einen breiten Rücken bis zu einigen kleinen Seen, die vom Chüealpgletscher gespeist werden, hinauf. Anschließend geht es über die Rippe nördlich des Flusses bis zum Chüealpgletscher. Dieser wird in südlicher Richtung mit der entsprechenden Ausrüstung überschritten bis man (eventuell leicht absteigend) ein großes Geröllfeld östlich des Gipfelaufbaus erreicht. Über das Geröllfeld steigt man bis zum Ostgrat hinauf und schließlich wird über diesen Grat der Gipfel erreicht.


 

Beschreibung der Wanderroute:

 

Vom Dürrboden über den Scalettapass und den Chüealpgletscher auf das Chüealphorn: ca. 4.00 Std. (T4+) (L)

 

Vom Dürrboden geht ein Wanderweg nach links zum Fuggasee und zur SAC Hütte Chamanna da Grialetsch hinauf, wer aber das Chüealphorn als Ziel wählt geht nach rechts zum Wanderweg der zum Scalettapass hinauf führt. Der breite Wanderweg zum Scalettapass wird auch noch viel von Mountainbiker befahren, wobei im oberen Teil vom Wanderweg das Bike eher gestoßen als gefahren wird, - so hab ich das jedenfalls gesehen. Der obere Teil vom Wanderweg zum Scalettapass zieht sich in die Länge und wird immer „steiniger“ und steiler, es bleibt aber ein breiter und einfacher Weg im T1-T2 Bereich.

 

Bei der Schutzhütte auf dem Scalettapass angekommen genoss ich die schöne Aussicht nach Norden und nach Süden in die Täler hinunter und hinauf bis zum Piz Kesch, der auf dem Scalettapass das erste mal zum Vorschein kam. Nach dieser Pause machte ich mich auf den „weglosen Weg“ zum Gletscher hinauf. Beim Aufstieg sollte der Berg Augstenhüreli angepeilt werden, auf herumstehende Steinmännchen muss nicht unbedingt geachtet werden, denn das Gelände ist relativ unschwierig begehbar bis zum Gletscher hinauf, T3, ich z.B. bevorzugte beim Aufstieg ein fast ausgetrocknetes Bachbett für einen Teil vom Aufstieg. B

 

eim Gletscher angekommen sah ich, dass im hinteren Teil vom Gletscher noch viel Schnee liegt, der natürlich bei diesen Sommer-Temperaturen um 11.00 Uhr bereits aufgeweicht sein wird. Im Nachhinein muss ich sagen, dass die Gletscher Verhältnisse nicht ganz ideal waren, im steilen Schlussteil hatte es weichen, rutschigen Schnee und etliche, bis 1 Meter tiefe Furchen im Schnee, da heißt es aufpassen, ein Ausrutscher wäre fatal, ohne Steigeisen hätte man hier keine Chancen hinüber zu kommen. Auf der anderen Seite vom Gletscher angekommen baute ich einen kleinen Steinmann und deponiert darunter meine Steigeisen.

 

Nun geht es weiter über Blocksteine und viel Geröll von der Nordseite zur Südostseite bis zum Grat der hinauf zum Gipfel führt. Am besten steigt man immer auf, oder in der Nähe vom Grat in die Höhe, der Felsen ist dort gut abgestuft und griffig, kleinere Kletterstellen im I Grad sollten kein Problem sein. Auf dem Gipfelgrat angekommen geht es wieder recht unschwierig über Blocksteine zum Gipfel hinauf.

 

Auf dem Gipfel hat es kein Kreuz, dafür aber ein Gipfel-Steinmann, in dem, etwa in der Mitte, ein gut sichtbarer blauer Plastikbehälter mit dem Gipfelbuch steckt. Der letzte Eintrag war vor 10 Tagen und der Zweitletzte vor einem Monat, viel bestiegen wir dieser Gipfel also nicht, auch Heute an diesem herrlichen Tag war ich wohl der einzige Glückliche auf dem Chüealphorn. Trotz einigen Wolken war die Aussicht sensationell.

 

Vom Chüealphorn über den Chüealpgletscher und dem Scalettapass zurück zum Dürrboden: ca. 3.50 Std. (T4+) (L)

 

Nach einer wohlverdienten Pause geht es wieder zurück. Der Abstieg ist etwa identisch mit dem Aufstieg nur vor dem Scalettapass habe ich eine direktere Abstiegsvariante über die breite felsdurchzogene Rippe/Grat genommen. Die Gletscher Querung wurde nach 2 Stunden nicht einfacher, da der Schnee noch mehr aufgeweicht war erforderte die Begehung noch einiges mehr an Konzentration. Auf dem Abstieg vom Scalettapass zum Dürrboden war ich nicht mehr alleine unterwegs, es kamen mir mehrere Mountain Biker entgegen, die praktisch alle ihr Rad vor sich her schoben. Mit der Nachmittags Sonne bin ich wieder im schönen, mit wilden Bächen durchfließenden Dürrboden angekommen.

 

 

Die Schlussbetrachtung:

 

Ein sehr schöner Wandertag in einer wunderschönen Gegend ist leider schon wieder Vergangenheit. Diese Wanderung mit Gletscher Überquerung ist nur an erfahrene Berggänger weiter zu empfehlen. Steigeisen für die Überquerung vom Gletscher sind natürlich Pflicht. Die Tour vom Scalettapass bis hinauf zum Gletscher, die Gletscher Überquerung und die leichte „Kletterei“ über den Südostgrat zum Gipfel ist ein schönes, nachhaltiges Abenteuer in schönster Umgebung.

 

Viele Grüße

erico


Tourengänger: erico


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