Spannende und eindrückliche Hochtour von Obergurgl über das Gaißbergtal auf den Hochfirst


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 26. Juni 2018 um 13:02.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:19 Juni 2018
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   I 
Zeitbedarf: 9:30
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bus von Zwieselstein nach Obergurgl
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Bus von Obergurgl nach Sölden
Unterkunftmöglichkeiten:Zwieselsteiner Talherberge

Am 17.06.18 nahm ich in Zwieselstein den ersten Bus nach Obergurgl, wo ich kurz vor 08.00 Uhr meine Tour startete.

Ich wanderte vorbei an der Mittelstation der Hohe Mut-Bahn ins Gaißbergtal. Laut AV-Karte führen vor der Gletscherzunge Wegspuren die steile Moräne zum Hochfirstferner hinauf. Ich machte mir aber nicht die Mühe, sie zu suchen, sondern ging weiter zum Gaißbergferner. Von seiner Gletscherzunge aus stieg ich ein Firnfeld, dann durch Möränengelände steil (T5) in den flacheren Bereich der Gletscherschliffplatten auf. Über diese gelangte ich zu einem Firnfeld unterhalb des Gletschereises. Ich entschied mich, nach rechts auf ihnen aufzusteigen, da der Normalweg über den Gletscher weiter ist u. ich ihn auch seine Spaltensituation nicht kannte. Ich erreichte den NW-Grat des Hochfirsts u. stieg vor ihm im steilen Firn zu seiner noch steileren (max. 42°) firnbedeckten NW-Flanke.

Mühsam stieg ich nach Einrichten des Rucksackdepots mit Unterstützung von Pickel u. eines Skistocks die steile Flanke auf. Im mittleren Bereich wurde der Firn fester u. etwas rutschig, sodass mein Pickel mir die notwendige Sicherheit geben musste. Alle 18-22 Schritte musste ich kurz verschnaufen! Weiter oben wurde der Schnee angenehmerweise wieder weicher. In der Flanke schaut ein gletschergeschliffener Felsen links meiner Aufstiegsroute aus dem Schnee. Ich erreichte schließlich den Gipfelaufbau. Über verwitterte Felsplatten (T5) gelangte ich ans Gipfelkreuz.

Ich machte eine ausgiebige Gipfelrast, bevor ich mich an den Abstieg begab. Ich stieg das kleine, oberste Firnfeld (s. Foto) u. nicht im Felsbruch ab. Der Schnee in der Steilflanke darunter war inzwischen soweit aufgefirnt, sodass mir das vorwärts Absteigen keine Angst machte, denn mit meinen Fersen hatte ich ausreichend Halt. Der Pickel gab mir sowieso Sicherheit. Von oben gesehen kam mir der Hang gar nicht so steil vor.

Ich hatte den Hochfirstferner von oben gesehen u. mich entschieden, auf ihm auf der Normalroute abzusteigen. An einer breiten Spalte ging ich in respektvollem Abstand vorbei. Weil unter mir Blankeis auftauchte, querte ich nach rechts, wo ich im Firn absteigen konnte. Über Firnfelder errreichte ich die Moränenrampe u. wanderte auf ihr eine zeitlang über dem Gaißbergtal, bevor ich in den Talgrund absteigen musste.

Der weitere Abstieg nach Obergurgl erfolgte dann auf meiner Aufstiegsroute. Ich musste nicht lange auf den nächsten Bus warten, mit dem ich nach Sölden fahren konnte.



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