Naturpark Ötztal - Faszination Geologie (Hohe Mut mit Gaisbergferner)


Publiziert von Jackthepot , 2. Oktober 2013 um 20:20.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 3 September 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Seilbahn auf die Hohe Mut - Gaisbergferner - durch das Gaisbertal hinunter nach Obergurgl
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Obergurgl am Ende des Ötztals
Kartennummer:Kompass Nr. 43 Ötztaler Alpen / Ötztal, Pitztal

Faszination Geologie - so wird der Naturpark Ötztal beworben. Das Ötztal hat nicht nur herrliche touristische Höhepunkte aufzubieten - also z.B. hohe Berge, Gletscher, grüne Almen mit gemütlichen Hütten ... usw. ...und auch noch modernste Beförderungsmittel dorthin  und all das auch noch absolut ansichtkarten-geeignet arrangiert >> die Hohe Mut ist so eine Perle<< sondern dort gibt es auch noch einen weiteren Höhepunkt aus geologischer und mineralogischer Sicht. Diese Ecke rund um Gaisberg- und Rotmoosferner ist bekannt für seine reichhaltigen Fundorte von Mineralien und (Halb-)Edelsteinen wie z.B. die roten Granaten (Granatsteine). Die Devise war: " also nichts, wie hin - die Schätze bergen und als gemachte(r) Mann/Frau aus dem Urlaub zurückkommen" .

Der Aufstieg war schon nicht einfach - da schwebt man nun in der modernen 8er Gondel der Hohen Mut-Bahn bergwärts in die Mittelstation ein. Die Türe öffnet sich ... ist ja klar .... die Gondel fährt ja weiter zur Sektion II (Berg) ...vielleicht will ja jemand einsteigen (kennt man ja aus dem Winter, da fährt man mit Ski ja oft nur bis zur Mittelstation ab um dann wieder hoch-zu-gondeln ... ein fragender Blick + Frage vom Liftpersonal ... "woilln sie net ausstaign?",  "Nee, wir fahren Hohe Mut, Bergstation" ... "Naa, dann miasts ausstaign" ... "ääh wie austeign?"  -  schnell alles zusammenraff  -  in den rucksackstopf  -  rausspring ... hinüber zur Sektion II ...

Auch das haben wir geschafft. Auf der Hohen Mut angekommen zieht einen das phänomenale Süd-Panorama sofort in Bann. Mann/Frau wandert südostwärts richtung Kirchenkogel - immer oben auf dem grünen Buckel. An der Forschungsstation (Hütte) der Uni Innsbruck vorbei bis zum Wegweiser 'Gaisbergferner'. Dort links ein gutes Steiglein hinab. Nach wenigen Kehren, wieder Wegweiser nun auf kleinerem Steiglein rechts Richtung Seitenmoräne / Gletscher. Noch steiler bergab zur Moräne und hinunter in die Talsohle.

Dass natürlich dort unten schon jeder Stein 3mal umgedreht ist und wertvollen Schätze schon längst geborgen, sollte jedem klar sein. Nichtsdestotrotz streifen immer noch viele in der endlosen Geröllwüste vor der Gletscherzunge suchend umher. Shaddy unser treuer Flat coated retriever wollte -wer wollte es ihm verdenken- schon noch etwas "alpineres" unternehmen ;-)  also schlug ich ihm vor, mit ihm auf die Gletscherzunge zu steigen, soweit wie wir kommen -14h Umkehrzeit. Es ist doch immer wieder überraschend wie weit so ein Gletscherchen weg sein kann, obwohl es eigentlich so nah ausschaut - gut 20 min zur Zunge, dort dann durch steilen, halb festgefrorenen Schutt hinauf (2 Schritt vor  3/4 Schritt zurück).
Meine Betriebstemperatur stieg rasant. Das Tagesziel, die steinfreie, flachere Eiszunge ca. 2800m) zu erreichen, noch "meilenweit" entfernt am Umkehrzeitpunkt. Da ich also -bedingt durch meine hohe Betriebstemperatur und der demzufolge stark zunehmenden Wasserkühlung - und umweltbewußt, wie ich nun mal bin - nicht noch zusätzlich zum Abschmelzen des Gletschers beitragen wollte, kehrte ich also um und fand zufällig das da. Über den detaillierten Fundort möchte ich mich also jetzt nicht so genau äußern, weil nächste Jahr könnte der Gletscher schon abgeschmolzen sein ... und dann ist eh alles anders.
Also OK ich verrats: zentrales Mittel-Europa ;-))

Der Weg zurück nach Obergurgl zieht sich elendig lang durchs Gaisbergtal hinaus und der Rucksack drückte ohne Ende. Man hatte beim Anmarsch von der Hohen Mut gar nicht den Eindruck, dass man so weit Richtung Berge/Gletscher gegangen war. Immer talauswärts auf gutem Steig rechts oberhalb des Gletscherbachs - mit vielen abwechslungsreich 'gestromten' Felsen, dann über eine Steg nach links. Dort direkt neben dem Luf des Baches hinaus in das querende Gurgler Tal. Ab dort dann auf steiler breiter Piste zur Mittelstation der Gondelbahn und weiter auf der Piste ins Tal nach Obergurgl.

Summa summarum hat echt viel Spass gemacht dieser Tag in herrlichster Landschft bei bestem Wetter.
Ach so ich vergass: das Drücken des Rucksacks - ca. 15kg  Steine mit Granaten/Granätchen ;-)))   ich muß trotzdem immer noch zur Arbeit ;-(


Tourengänger: Jackthepot


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