Appenzell - Kronberg (1663 m) - Schwägalp

Eine wirklich schöne Tour durchs Appenzell - die man locker auch in einem Tag machen kann. Da sie mir wieder als Shake-Down für ein paar Ausrüstungsgegenstände diente, habe ich unterwegs im Zelt übernachtet. Zeitangaben usw. beziehen sich nur auf die Strecke Eischen bis Schwägalp.

Vom herzigen Städtchen Appenzell, das man wegen unterbrochener Bahnlinie von St. Gallen her streckenweise mit Ersatzbus (zurück auf einen Zug in Teufen) erreicht, gibt's nicht viel zu berichten. Ich machte einen kleinen Bummel, ass was in einem Gartenrestaurant und machte mich dann nachmittags auf in Richtung Eischen, einem paar Häuser, vielleicht 3 km oberhalb von Appenzell. Dort gibt es einen Campingplatz, auf dem ich mein Zeit aufschlug, nachdem mir mitgeteilt wurde, dass ich dieses Jahr der erste Zelt-Camper sei, bis auf ein paar Verrückte, die im Januar gekommen seien. Das ganze Zeltareal, eine Wiese von gigantischen Proportionen, stand für mich also zur Auswahl. Nicht ganz, denn erst galt es, etwa 3 qm ebenen Grund zu finden, denn das tut beim Übernachten im Zelt bekanntlich gut. Ich fand die wohl einzigen 3 qm ganz unten am Rand, weg vom Schuss (d.h. Hotel mit Restaurant, WCs, Duschen etc.), was mir aber egal war. Hauptsache, ich rutsche nicht von der Matratze, nächtens. Warnung für Nachmacher: der ganze Zelthang dort tut, wie er heisst. Er hängt.

Nach Frühstückskaffe und Müesli ab eigener Küche machte ich mich am nächsten Morgen dann ernsthaft auf den Weg in Richtung Kronberg und Schwägalp. Eine wunderschöne, stetig leicht steigende Wanderung hinauf, durch Wiesen und Wälder, bei prächtigem Wetter. Beim Aufstieg in Richtung Kronberg, so auf der Höhe der Scheidegg, ging's dann aber in den Schnee, der bei den herrschenden Temperaturen eine schmierigmatschigsulzige Konsistenz aufwies und nicht gerade einfach zu begehen war, in normalem Schuhwerk ohne Schneeschuhe dran.

Oben am Gipfel neben herrlicher Aussicht in den Alpstein natürlich etwas Rummel. Sonntag und auf den Kronberg geht ja eine Gondelbahn hoch. Also diesen Ort bald fluchtartig verlassen und mich in den Abstieg gestürzt, der von oben betrachtet ach so trivial aussieht. Wenn da nun nicht der Schnee gewesen wäre! Zwischen Kronberg und der Schwägalp liegt eine ca. 1 km breite Senke und in der hat es Schnee. Viel Schnee. Tiefen Schnee. Weichen Schnee. Nassen Schnee. Es war wirklich anstrengend. Zum Glück gibt's da am Ende der Tortour dann die Chammhaldenhütte, wo ein kalter Most die dringend benötigte Erfrischung für die letzte Schnee-Etappe zur Talstation der Säntisbahn liefern konnte. 

Im Rummel auf dem Parkplatz bei der Schwägalp dann aufs Postauto und schön war's!