Erster Firn, aber nicht letzter Pulver an Wannenjoch und Bschießer


Publiziert von simba , 10. März 2018 um 16:09.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 3 März 2018
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz im Ortszentrum Schattwald (4 EUR). Parkt man als Tourengeher am Liftparkplatz kostet einen das 15 EUR - kann man so machen :(

Auf dem Bschießer war ich schon winters wie sommers. Ein vielseitiger Berg und es in jedem Fall wert nochmals besucht zu werden, denn es gibt viele wirklich lohnende Abfahrtsmöglichkeiten in seinen zahlreichen Rinnen und Mulden. Wir addierten die direkte Südflanke des Wannenjochs was eine durchweg lohnende, abwechslungsreiche Unternehmung ergab.

In Schattwald mag man die vielen Tourengeher, die dem Ponten zustreben, nicht mehr so, weshalb man nun im Ort "tief unten" parken muss und nicht mehr am Lift parken darf. Die Überquerung der Hauptstraße mit dem morgendlichen Zufahrtsverkehr an Skifahrern ist daher eine erste Schlüsselstelle. Will man zum Bschießer folgt man nach Überqueren der Skipiste dem Sommerweg durch den Wald nur kurz und zweigt bald nach rechts ab, um dann auf der orographisch linken Bachseite bis zum Talstation des Schlepplifts anzusteigen. Unsere Variante "auf dem Normalweg zum Ponten" bringt uns 30 extra Höhenmeter, die wir zu der Talstation wieder abfuhren.

Hier ging es direkt in die wunderbare Mulde, die zum Sattel zwischen Wannenjoch und Bschießer hinaufzieht. Ein landschaftlich wunderbarer Anstieg schon kurz nachdem man das Skigebiet hinter sich gelassen hat und garniert mit einigen Spitzkehren. Am Sattel erschreckten uns dann erstmal einige Schneehühner, die sich dort quasi mitten auf der Skispur niederlassen wollten und erstaunlicherweise quasi kein Fluchtverhalten zeigten?! Der weitere Anstieg zum ersten Ziel, dem Wannenjoch, bringt eine lange Rechtsquerung zum Gipfelhang mit sich, dort steilt es dann auf und einige bequeme Kehren ermöglichten uns dank bereits aufgefirnter Oberfläche bequem den Anstieg zum kreuzlosen Wannenjoch (alternativ könnte man auch zum kreuzgeschmückten Kühgundkopf weiter nördlich - oder war es anders rum).

Unsere Abfahrt führte uns durch die direkte Südflanke hinab in das Becken zwischen oberer Stuibenalpe und der Zipfelsalpe. Nach einigen steilen Schwüngen in der aufgefirnten Flanke, quert man so lange nach rechts hinaus, bis der Hang sich öffnet. Dann folgt offenes steiles und damit tolles Abfahrtsgelände bei Top-Firn, wobei man die Wahl zwischen zwei großen Waldlichtungen hat. Leider haben wir im Nachhinein erfahren, dass sich in diesem Bereich irgendwo ein Wildschongebiet befinden soll, vor Ort gab es für uns keinen Hinweis darauf und in unserer Karte war hiervon nichts eingezeichnet. Ein Verbot ist das freilich nicht, nur eine Bitte, eben die erste nicht minder geeignete Abfahrts-Waldlichtung zu benutzen ;)

Nach erneutem Anfellen ging es dann erstmal gemächlich und flach in Richtung Bschiesser, in Anbetracht gewaltiger Setzungsgeräusche einiger Triebschnee-Ansammlungen war das auch gut. Am Gipfelhang steilt es dann ordentlich auf und wird aufgrund zunächst Latschen und später stark abgeblasenen Geländes mit vielen Steinen dann hakelig und an ein, zwei Stellen sogar etwas ausgesetzt. Wir trugen bereits ab weit unten das Abfahrtsgerät zu Fuß auf dem Sommerweg wie auch eine andere Gruppe, 2 schafften es aber tatsächlich auf Ski bis zum Gipfel.

Dass wir das Abfahrtsgerät hochgeschleppt und nicht an einem Skidepot gelassen hatten, zeigte sich dann nicht als gute Entscheidung, denn die als Abfahrt angepeilte steile Ostflanke zeigte sich ziemlich harschig mit nur wenig Neuschnee über verharschten Spuren. Wir trugen also das Abfahrtsgerät wieder hinab bis zum Sattel oberhalb der von mir so getauften NO-Mulde (im Gegensatz zur vom Gipfel hinabziehenden NO-Rinne). Hier gings hinab und das lohnte sich: Zwar gepresster, aber doch pulvriger Schnee und hätte man im unteren Teil nicht den gewaltigen Resten einer alten Lawine ausweichen müssen, wären es sogar noch mehr tolle Schwünge geworden. Zuunterst fährt man am besten bis zur Schlepplifttalstation: Man vermeidet so eine lange Querung und nimmt noch viel gutes Abfahrtsgelände mit, was die 30 Höhenmeter Wiederanstieg auf der Piste definitiv wert sind. Der Rest der Abfahrt erfolgt dann auf der Piste.

Tourengänger: simba, Nala


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