Skitour bei Kitzbühel auf Brunnerkogel und Gaisberg an einem Chaostag (verursacht durch die DB)


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 16. Dezember 2017 um 18:40.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Kitzbüheler Alpen
Tour Datum:15 Dezember 2017
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Schienenersatzverkehrs-Bus nach Mittenwald, Züge über Innsbruck nach Kirchberg, Skibus nach Kitzbühel, Skibus zur Bichlalmsessellift-Talstation
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Taxi von Oberaurach nach Kitzbühel, Züge nach Garmisch

Am Freitag, 15.12.17 wollte ich in Garmisch um 06.32 Uhr mit dem Zug nach Innsbruck losfahren. Zu meiner bösen Überraschung fuhr er nach den paar cm Neuschnee über Nacht wegen Oberleitungsproblemen nicht! Ein Ersatzbus ließ lange auf sich warten u. fuhr dann auch nicht nach Innsbruck, um die Verspätung möglichst gering zu halten, sondern nur nach Mittenwald, wo ich noch lange auf die Abfahrt des Zuges warten musste! Er konnte erst losfahren, nachdem der Gegenzug angekommen war! Die Strecke war bei Bauzeit eine technische Meisterleisung, ist jetzt meiner Meinung nach aber nicht mehr zeitgemäß! Der erste Fernbus nach Ibk fährt erst um 08.45 Uhr, viel zu spät für einen Bergsteiger! Jedenfalls konnte ich nicht wie geplant, um 08.21 Uhr von Ibk aus mit dem Zug nach Kirchberg fahren. Ich musste eine Stunde später den nächsten nehmen.

Ich machte dann den Fehler, in Kirchberg auszusteigen, ohne mich über die Abfahrtszeit eines Busses nach Aschau zu informiert zu haben. Ich nahm an, dass öfter mal ein Skibus dahin fährt, bedachte allerdings nicht, dass momentan nur wenige Skifahrer auf den Pisten unterwegs sind u. deshalb weniger Skibusse fahren dürften.

In Kirchberg an der Bushaltestelle war ich um 10.30 Uhr, der nächste Bus nach Aschau fuhr erst um 11.32 ab. Eine Schweizerin, die in Aschau lebt, sagte mir, dass der vorherige Bus von Kitzbühel nach Aschau nicht gefahren sei u. verabschiedete sich dann mit der Bemerkung, dass sie einen Kaffee trinken geht.
Wie ich zuhause dann feststellte, wäre das der Bus gewesen, den ich hatte nehmen wollen! Auch wenn ich in Kirchberg frühzeitig angekommen wäre, hätte ich keinen Anschluss nach Aschau erhalten!

Als ein Skibus nach Kitzbühel vorbeifuhr u. an der schräg gegenüberliegenden Bushaltestelle hielt, rannte ich hin u. stieg ein. Ich entschied mich, bei Kitzbühel eine Skitour zu machen. In Kitzbühel musste ich noch eine zeitlang auf einen Skibus zur Talstation des Bichlalm-Sesselliftes warten. Dort war es schon 11.45 Uhr, als ich meine Skitour antrat! Ich dachte deshalb, dass ich alternativ auch auf den Bus nach Aschau hätte warten können u. um Zeit zu sparen, eine Aufstiegshilfe im Spertental nutzen können, um auf einen Berg zu kommen. Aber man muss eben eine getroffene Entscheidung akzeptieren!

Es herrschte Nebel, aber ich fand die auf der AV-Karte eingezeichnete Route zum Brunnerkogel. Die angekündigte Sonne blieb nachmittags aus. Weiter oben machte ich den Fehler, einer zugeschneiten Skispur auf einem flachen Fahrweg zu folgen. Über einen waldfreien Hang hätte ich abkürzen können. Es begann zu schneien, obwohl doch eine Wetterbesserung angekündigt war. Weiter oben stieß ich auf eine frische Aufstiegsskispur. Bald verließ sie den Fahrweg u. führte nach links einen Hang hinauf. Ich folgte ihr. Weiter oben kamen mir zwei Skitourengeher entgegen, die kurz unter dem Gipfel des Brunnerkogels wegen des Windes umgekehrt waren.

Zum unscheinbaren Gipfel war es noch ganz schön weit. Erst 15.30 Uhr kam ich dort an. Da ich wenigstens noch einen zweiten Gipfel erreichen wollte, ärgerte ich, dass es wegen des Versagens der Deutschen Bahn ziemlich spät werden würde. Zum Gaisberg brauchte ich dann auch noch länger, als gedacht. Den letzten Hang musste ich mühsam im tiefen Pappschnee spuren. Bei der Abfahrt stellte ich fest, dass sich an einer Bindung irgend etwas verstellt haben musste, denn immer wieder rutschte ich vorn mit dem Schuh heraus. In der Dämmerung konnte ich Bodenwellen nicht mehr erkennen, was das sichere Abfahren erschwerte u. Zeit kostete. Die letzten wenigen km ging es auf einem geräumten, schneeglatten u. vereisten Fahrweg rechts des Auracher Bachs (die KFZ-Straße verläuft rechts oberhalb) nach Oberaurach.

Als ich abends endlich dort angekommen war, trank ich in einem Gasthof erst einmal einen Radler u. bestellte ein Taxi zum Bahnhof von Kitzbühel. Von dort fuhr ich mit der nächsten Verbindung nachhause.


PS:
das Tirol-Jahresticket verführt einerseits zu weiten Fahrten, was zu späten Abmarschzeiten führt, andererseits muss ich diese unternehmen, um die Anzahl meiner Gipfel in diesem Winter erhöhen zu können. Das liegt mir mehr, als die Anzahl der Gipfelwegpunkte zu vergrößern, was ich in der näheren Umgebung meines Wohnortes machen könnte. Zudem lerne ich damit auch mehr Tiroler Berge kennen.
Es gibt keine offiziellen Rekorde, was die Anzahl bestiegener Gipfel im Allgemeinen u. auch auf Regionen bezogen betrifft, auch deshalb konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen, ob jemand in Tirol mehr Gipfel bestiegen hat, als ich. Das Alter spielt auch eine Rolle: wenn z.B. ein Siebzigjähriger mehr Gipfel bestiegen hat, hat man als deutlich jüngerer noch die Chance, ihn eines Tages zu übertreffen!



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Kommentare (3)


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Henrik hat gesagt: Was für eine Wahrnehmung!
Gesendet am 1. Januar 2018 um 09:32
> Zu meiner bösen Überraschung

In meinen Erlebnissen und Entdeckungen gibt es keine "bösen" Überraschungen....

Erspriessliche Fahrten....im 2018

Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: RE:Was für eine Wahrnehmung!
Gesendet am 1. Januar 2018 um 16:59
Ich bin kein bequemer Mensch, denn sonst würde ich frühmorgens liegenbleiben u. mir wäre es wurscht, ob die öffentl. Verkehrsmittel fahren oder nicht, Wenn ich aber frühmorgens aufstehe u. eine Tour durchführen will, dann will ich mich auf diese verlassen können. Wenn es nachts oder frühmorgens stark schneit, hab ich Verständnis dafür, dass die Fahrpläne nicht eingehalten werden können. Dann bleib ich halt liegen oder lege mich wieder hin!

Gesendet am 1. Januar 2018 um 17:07
Ich muss mir eine Tour zurechtlegen, die ich machen kann, wenn ich meinen Anschlusszug von Innsbruck nach Wörgl nicht erwische. Mir ist da eine eingefallen! Am Ausgangspunkt dieser Skitour komme ich so oder so frühestens um 11.30 Uhr an, sodass ich mich anstrengen muss, vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Tal zu sein. Ich freue mich auf Februar, denn dann ist es wieder deutlich länger hell!


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