Winterstaude von Schetteregg


Publiziert von schimi , 26. Januar 2018 um 12:12.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:31 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 

Sehr früh sind wir heute Morgen losgefahren. Als wir gegen 9 Uhr in Schetteregg auf der Nordseite der Winterstaude ankommen ist es herrlich sonnig aber noch recht frisch. Wo die Sonne schon hin scheint ist alles nass und in herrliches Herbstlicht getaucht. Die schattige quasi "tiefgekühlte" Nordseite der Winterstaude steht dazu in einem krassen Kontrast. Die letzten Tage hatten wir die typische Nordwestströmung, was der Winterstaude ein weißes Kleid bescherte.

Wir sind vorgewarnt – ob wir da heute hinaufwandern können ist noch längst nicht ausgemacht. Aber wir wollen es zumindest versuchen. Wir trinken im Hotel einen kleinen Kaffee, die Bedienung ist freundlich und etwas ungläubig als sie von unserem Plan erfährt. Sie mahnt zur Vorsicht, aber das sind wir sowieso.

Wir gehen die Straße im Bereich der Skipiste hoch, der hinter dem letzten Haus in einen Fahrweg mündet. Ein paar Schritte weiter kommen wir an der Brongenalpe vorbei und sind damit schon fast am oberen Ende des kleinen Skigebiets. Landammans Ochsenhofalpe ist der vorerst höchste Punkt unseres Weges. Von dort führt uns der Weg auf der anderen Seite des Skihügels durch den Wald hinunter zur oberen Falzalpe, hier stoßen wir auf den Weg, der in einem großzügigen Bogen nach Osten den gesamten Skihügel umspannt.

Jetzt gehen wir nach Süden direkt auf die Winterstaude zu und kommen endgültig in den Frostbereich unserer Tour. Wir gehen zunächst noch etwas flacher dem Steilgelände entgegen, aber bald steilt der Steig spürbar auf. Dazu kommt nun auch mit jedem Höhenmeter ein klein wenig mehr Schnee. Zunächst ist das noch völlig unspektakulär. Wir steigen durch einen kleinen Laubjungwald, dann kommen wir auf eine Hochweide, die nun fast vollkommen von Schnee bedeckt ist.

Bis zur Bühlenalpe steigen wir problemlos, Bis hierher waren in den letzten Tagen auch schon andere Wanderer aufgestiegen. Hinter der Alpe beginnt dann aber das "Niemandsland". Der Schnee liegt nun so hoch, dass der Wegverlauf nicht immer zuverlässig erkennbar ist. Auch ist es so, dass der Weg nicht immer die beste Möglichkeit zum Vorankommen ist. Mehrmals bemerke ich, dass ich im Gras einen besseren Halt habe, als auf dem glatten und zugeschneiten Weg. Trotzdem versuchen wir aber dessen Verlauf zu folgen.

Nach ein paar weiteren Minuten sehen wir ein, dass ein Weitergehen mit zu viel Risiko verbunden ist. Zumindest würde man nun ein paar anständige Grödeln brauchen, diese sind aber erst heute auf die Wunschliste gerutscht. So genießen wir nur noch einmal den steilen Blick nach unten, und in die sonnige Weite, bevor wir umkehren.

Den Aufstieg haben wir heute sicher an der richtigen Stelle abgebrochen. Noch ist der Weg nur so steil, dass wir mit Vorsicht und Bedacht wieder herunterkommen. Nach ca. 50 Höhenmetern sind wir aus dem steilen Hang draußen und erreichen kurz danach auch wieder das Almgebäude. Der weitere Abstieg verläuft dann problemlos und wir erreichen bei der oberen Falzalpe das sonnenverwöhnte Flachgelände.

Was für ein extremer Kontrast! Gerade mal eine halbe Stunde liegen zwischen Tourabbruch und dem gemütlichen Schlendern auf dem sonnigen Wanderweg. Trotz unfreiwilliger Umkehr ist das für mich heute ein sehr schöner Tourentag! Es bleibt uns nun noch ein etwa halbstündiger und fast flacher Nachhauseweg. In einem weiten Bogen und breiter Trasse umgehen wir das Skigebiet und kommen ohne weitere Highlights am Hotel in Schetteregg an.

Ein Vorteil der unfreiwillig verkürzten Tour ist, dass wir nun viel Zeit haben, um uns der Außengastronomie zu widmen. Wir sitzen lange im sonnigen Windschatten und lassen uns von der Sonne bescheinen.

Was für ein schöner Tag!

Tourengänger: schimi


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