Höfats 5-Gipfel-Runde: Kleine Höfats Nordostgrat, 2.Gipfel Nordostgrat und Travers


Publiziert von quacamozza , 26. Oktober 2017 um 09:02.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:20 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1650 m
Strecke:P Oybelehalle-Oytalhaus-Prinzenkreuz-Oberloch-Stiege-Kleine Höfats-Schärtele-Höfats-Älpelesattel-Käseralpe-Oberstdorf (24 km radeln+5 km)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 4 1:25 000 Allgäuer Hochalpen Hochvogel, Krottenkopf

Was diese Tour angeht, fallen mir fast keine passenden Worte mehr ein: Für mich die schönste Steilgrasrunde des gesamten Allgäus, auch wenn ich einige Highlights wie den Rädlergrat noch nicht kenne. In jedem Fall eine Top-Tour, die man als "Geilgrasjünger" gemacht haben muss.

Die Höfats ist einfach der faszinierendste Gipfel des Allgäus. Wiederholungen seien langweilig, stand neulich mal in einem hikr-Tourenbericht. Von wegen. Nicht umsonst trifft man in den GBs immer wieder auf die selben bekannten Namen, und ich muss nun auf die Frage nach meinem meistbestiegenen Allgäu-Gipfel nicht mehr mit "Iseler" antworten.




Zur Schwierigkeit:

Zustieg zur Stiege übers Oberloch: T 5

Kleine Höfats Nordostgrat: Stellen II+ und Steilgras bis 60 Grad, sehr ausgesetzt

Querung zum Schärtele: T 6

Höfats 2.Gipfel Nordostgrat: Steilgras gut 60 Grad, oben bei direkter Überkletterung der Zacken einzelne Stellen III, aber sehr loses Gestein; Umgehung in der südlichen Flanke möglich, T 6

2.Gipfel-Höfatsscharte-Westgipfel: T 5 und I-II

Travers Westgipfel-Ostgipfel direkt: T 6 und Kletterei bis III (II+ obligatorisch), von der Länge und Ernsthaftigkeit deutlich einfacher als der Nordostgrat

Abstieg vom Ostgipfel über Normalweg: T 5 und eine Stelle II


Zum Zeitbedarf:

P Oybelehalle-Käseralpe: 30-35 min radeln (E-Bike)
Käseralpe-Oberloch-Stiege: 1 Std
Stiege-Kleine Höfats: 45 min
Kleine Höfats-Schärtele: 40 min
Schärtele-Höfats 2.Gipfel: 1 Std 15 min
Übergang zum Westgipfel: 10 min
Travers zum Ostgipfel: 25-30 min 
Ostgipfel-Älpelesattel: 35 min
Älpelesattel-Käseralpe: 30 min
Käseralpe-P Oybelehalle: 25 min radeln


Aktuelle Verhältnisse:
Das Gras ist zwar nicht mehr in perfektem Zustand, aber auch noch nicht vollständig strohig, so dass man durchaus noch von passablen Verhältnissen sprechen kann. Lieber so als klatschnass. Mit neuen Kanten an den Schuhen gut zu gehen.




Die Tour habe ich in einem früheren *Tourenbericht bereits vorgestellt. Die einzige Abweichung ist diesmal, dass wir nicht vom Gipfel der Kleinen Höfats ins Schärtele abseilen, sondern in der Nordflanke hinüberqueren.
Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung:

Start vom Parkplatz Oybelehalle mit dem E-Bike. Mit 25 km/h geht's entspannt und kraftsparend durchs Oytal. Radldepot kurz vor der Käseralpe. Dann den steilen Hang ins Oberloch hoch, im Sommer wegen des Gebüschs etwas mühsamer. Noch 10 Minuten weiter bis zur Stiege.

Zwischendurch schauen wir uns den Seilhenker Ostgrat an, eine 50 Meter hohe, senkrechte Felswand mit Schrofeneinlage, soll laut AVF eine IV sein, sieht aber schwerer aus. Leider haben wir dafür nicht genügend Ausrüstung dabei.

Von der Stiege über den Nordostgrat auf die Kleine Höfats. Anfangs sehr ausgesetzt, anspruchsvollste Stellen ebenfalls am 1. Aufschwung, danach wird's leichter. Ein wirklich toller Grat, auch wenn der Fels nicht überall gut ist. Am Beginn des Schlusshangs beginnt die Querung ins Schärtele. Zuvor über den Schlusshang 60 Grad auf die Kleine Höfats, seit 2016 mit schönem GK und neuem Buch, und zurück auf den Absatz.

Bei der Querung ins Schärtele heikel 10-15 Höhenmeter absteigen (bei schlechten Verhältnissen besser mit Steigeisen), über eine Runse und dann auf schwachen Gamstritten ohne Schwierigkeiten weiter ins Schärtele. Dort entweder den Zacken direkt überklettern (im Abstieg 60 Grad Steilgras und II; unsere Variante) oder (leichter) unterhalb des Zacken auf einem schmalen Band in die Lücke.

Kurz nach rechts und über brüchige Felsen auf den Grashang. Über diesen 150 Höhenmeter steil hoch bis auf den Grat. Oben entweder über die Zacken oder knapp links unten drunter über den noch langen Grat auf den Zweiten Gipfel.

Abstieg in die Höfatsscharte und Querung unter dem Zweiten Gipfel zum Westgipfel.

Zurück direkt am Grat über den Zweiten Gipfel (Schlüsselstelle im Fels) und wieder in die Höfatsscharte. Über die leicht bröselige Kante auf den Mittelgipfel (Buch). Auf Trittspuren unter der Schneide ans andere Ende des Gipfelgrates und hinunter in die Lücke vor dem Ostgipfel. In gutem Fels direkt an der Kante steil hinauf auf den Ostgipfel.

Abstieg über den Normalweg zum Älpelesattel und hinunter zur Käseralpe. Der Weg ist seit kurzem vom vielen Gestrüpp befreit worden, was den Abstieg deutlich erleichtert. Zurück mit dem Bike nach Oberstdorf.

Tourengänger: Stefan, Ulf












Tourengänger: quacamozza


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Kommentare (4)


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Tuppie hat gesagt:
Gesendet am 26. Oktober 2017 um 12:43
Was für geniale Bilder! Wunderbar, dass ich zumindest auf diese Weise "mitgehen" kann. Schön, dass Euch diese tolle Tour gelungen ist.
Gruß
Thomas

quacamozza hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Oktober 2017 um 11:00
Hallo Thomas,

nach dem schlechten September war das wirklich ein versöhnlicher Saisonabschluss.

Nächstes Jahr geht's dann aber endlich auf die Nagelfluh, und zumindest den Ostgipfel solltest Du Dir auch gönnen.

Lieben Gruß
Ulf


Bene69 hat gesagt:
Gesendet am 26. Oktober 2017 um 23:10
https://www.youtube.com/watch?v=UlrQM4awTNU

1:20-1:45 :-)

quacamozza hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. Oktober 2017 um 11:09
:-)
Ich kannte das sogar seit kurzem, habe aber gedacht, es wäre neu, weil in Oberstdorf überall plakatiert ist.
Die ganz Wilden klettern allein durch den Schärtelekamin...oder durch den Südkamin ;-)


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