Balmhorn-Überschreitung Gitzigrat-Zackengrat
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Ich war zugegebenermassen etwas überrascht als ich gesehen habe, dass auf Hikr der Gitzigrat auf das Balmhorn noch nicht beschrieben war. Und retrospektiv umso mehr, da der grossartige Anstieg über diesen Grat in hohem Masse empfehlenswert ist.
Sehr spontan sollte sich ein kurzes Zeitfenster ergeben um mit einem Freund noch eine Hochtour zu machen. So kam ich auf den Gitzigrat, welcher Ende Oktober gewisse Vorteile bietet:
- die Lötschenpasshütte hat bis Anfang November geöffnet
- kurzer Hüttenzustieg von der Bergstation Lauchernalp, die auch noch in Betrieb ist (für Lauffaule)
- überschaubare Höhenmeter im Aufstieg zum Balmhorn
- Grossteils süd-ost-exponierter Grat
- Sunnbüel-Bahn fährt auch bis Ende Oktober
Der Gitzigrat sieht teilweise wie eine riesige Treppe aus. Fünf grosse Felsstufen stellen sich einem in den Weg, welche in meist erstaunlicher guter Felsqualität überklettert werden. Dazwischen gibt es immer wieder einfache Gehpassagen zum Durchschnaufen.
Nach Übernachtung auf der Lötschenpasshütte haben wir pünktlich zum Sonnenaufgang gegen 8 Uhr den Beginn des Gitzigrates ein wenig oberhalb der Gitzifurgge erreicht (max. T4). Ein früherer Start lohnt nicht, schliesslich nimmt man die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf den ersten Klettermetern dankbar an. Wir entschieden uns das Seil erst einmal im Rucksack zu lassen. Das hat uns gleich auf den ersten drei Klettermetern etwas ins Schwitzen gebracht - die Meter bis zu einer kurzen schon etwas betagteren Leiter, auf welchen man praktisch durch den abwärts geschichteten Fels keine Griffe zur Verfügung hat und beherzt auf Reibung stehen muss. Die kurze Leiter ist die einzige "Aufstiegshilfe" am gesamten Gitzigrat.
Danach ging es problemlos weiter, bis es nach einer plattigen Felskletterei in der Nordostflanke weitergeht. Hier lag auf allen Tritten und Griffen Schnee und Eis, so dass wir gezwungen wurden, das Seil auszupacken und klassisch zu sichern. Zwischen vierten und fünften Turm befindet sich eine ausgesetzte 4a-Seillänge, die angeblich in der Nordostflanle umgangen werden kann. Die Umgehung haben wir nicht nur wegen Vereisung ignoriert - man würde etwas äusserst genussvolles verpassen diese Länge nicht zu klettern!
Die Abwechlung zwischen meist gutem Klettergelände und eher kurzen Gehpassagen hält sich bis zum Gipfel so. Der Gipfelaufenthalt fiel wegen kaltem Wind kurz aus, der Abstieg über den Zackengrat erfolgte bei besten Bedingungen (noch gute Schneeauflage von ca. 3 Wochen vorher).
Bilder: kann ich von der Tour leider keine auf Hikr posten (Copyright wegen andersweitiger Verwertung, evtl. später mal ein paar...)
Zeiten: Start Lötschenpasshütte 7 Uhr - Gipfel 12 Uhr - Sunnbüel 16 Uhr
Schwierigkeiten: der Grat hat zahlreiche Stellen im dritten Grat und eine Seillänge im Vierten. Diese sind aber überwiegend von guter Felsqualität und grossartig zu klettern (vor allem die 4a an der Kante ist traumhaft). Die vereiste ostseitige Seillänge in der zweiten Felsstufe sind wir in klassischer Sicherung mit Stand gegangen, die Kletterpassagen durch Rinnen und die 4er Länge sind wir simultan am Seil gegangen, den Rest frei. Die Rinnen sollten (auch wenn nicht sonderlich schwierig) wegen Steinschlaggefahr am Seil gegangen werden. Die Bewertung ZS+ bezieht sich gute Verhältnisse, bei Schnee und Vereisung etwas schwieriger...
Material für den Gitzigrat: 50m-Seil, Helm (!!), wenig mobiles Sicherungsmaterial (bräuchte es nicht unbedingt, wir haben keines verwendet, da sich etlich Haken und Ringe finden)
Literatur (mit Topo): Daniel Silbernagel, Hochtourenführer Berner Alpen
Sehr spontan sollte sich ein kurzes Zeitfenster ergeben um mit einem Freund noch eine Hochtour zu machen. So kam ich auf den Gitzigrat, welcher Ende Oktober gewisse Vorteile bietet:
- die Lötschenpasshütte hat bis Anfang November geöffnet
- kurzer Hüttenzustieg von der Bergstation Lauchernalp, die auch noch in Betrieb ist (für Lauffaule)
- überschaubare Höhenmeter im Aufstieg zum Balmhorn
- Grossteils süd-ost-exponierter Grat
- Sunnbüel-Bahn fährt auch bis Ende Oktober
Der Gitzigrat sieht teilweise wie eine riesige Treppe aus. Fünf grosse Felsstufen stellen sich einem in den Weg, welche in meist erstaunlicher guter Felsqualität überklettert werden. Dazwischen gibt es immer wieder einfache Gehpassagen zum Durchschnaufen.
Nach Übernachtung auf der Lötschenpasshütte haben wir pünktlich zum Sonnenaufgang gegen 8 Uhr den Beginn des Gitzigrates ein wenig oberhalb der Gitzifurgge erreicht (max. T4). Ein früherer Start lohnt nicht, schliesslich nimmt man die ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf den ersten Klettermetern dankbar an. Wir entschieden uns das Seil erst einmal im Rucksack zu lassen. Das hat uns gleich auf den ersten drei Klettermetern etwas ins Schwitzen gebracht - die Meter bis zu einer kurzen schon etwas betagteren Leiter, auf welchen man praktisch durch den abwärts geschichteten Fels keine Griffe zur Verfügung hat und beherzt auf Reibung stehen muss. Die kurze Leiter ist die einzige "Aufstiegshilfe" am gesamten Gitzigrat.
Danach ging es problemlos weiter, bis es nach einer plattigen Felskletterei in der Nordostflanke weitergeht. Hier lag auf allen Tritten und Griffen Schnee und Eis, so dass wir gezwungen wurden, das Seil auszupacken und klassisch zu sichern. Zwischen vierten und fünften Turm befindet sich eine ausgesetzte 4a-Seillänge, die angeblich in der Nordostflanle umgangen werden kann. Die Umgehung haben wir nicht nur wegen Vereisung ignoriert - man würde etwas äusserst genussvolles verpassen diese Länge nicht zu klettern!
Die Abwechlung zwischen meist gutem Klettergelände und eher kurzen Gehpassagen hält sich bis zum Gipfel so. Der Gipfelaufenthalt fiel wegen kaltem Wind kurz aus, der Abstieg über den Zackengrat erfolgte bei besten Bedingungen (noch gute Schneeauflage von ca. 3 Wochen vorher).
Bilder: kann ich von der Tour leider keine auf Hikr posten (Copyright wegen andersweitiger Verwertung, evtl. später mal ein paar...)
Zeiten: Start Lötschenpasshütte 7 Uhr - Gipfel 12 Uhr - Sunnbüel 16 Uhr
Schwierigkeiten: der Grat hat zahlreiche Stellen im dritten Grat und eine Seillänge im Vierten. Diese sind aber überwiegend von guter Felsqualität und grossartig zu klettern (vor allem die 4a an der Kante ist traumhaft). Die vereiste ostseitige Seillänge in der zweiten Felsstufe sind wir in klassischer Sicherung mit Stand gegangen, die Kletterpassagen durch Rinnen und die 4er Länge sind wir simultan am Seil gegangen, den Rest frei. Die Rinnen sollten (auch wenn nicht sonderlich schwierig) wegen Steinschlaggefahr am Seil gegangen werden. Die Bewertung ZS+ bezieht sich gute Verhältnisse, bei Schnee und Vereisung etwas schwieriger...
Material für den Gitzigrat: 50m-Seil, Helm (!!), wenig mobiles Sicherungsmaterial (bräuchte es nicht unbedingt, wir haben keines verwendet, da sich etlich Haken und Ringe finden)
Literatur (mit Topo): Daniel Silbernagel, Hochtourenführer Berner Alpen
Tourengänger:
t2star

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