Altweibersommer: Überschreitung der Marwees (2055 m)


Publiziert von Uli_CH , 15. Oktober 2017 um 15:30.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:14 Oktober 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AI   Alpstein 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:14.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Durchs Appenzell hindurch bis nach Wasserauen. Zahlreiche kostenfreie und kostenpflichtige Parkplätze. Ich parkte noch vor dem Ortsschild auf einer freigegebenen Wiese für eine Tagespauschale von 3.–. Parkplätze hat es genug. Aufgrund des Grossandrangs wurde später eine weitere grosse Wiese zum Parken freigegeben.
Kartennummer:http://map.geo.admin.ch/, 1:20'000 zum Selberdrucken

Altweibersommer! Das Wetter war schön, stabil und: es war Wochenende. Allerdings hatte es in den Wochen vorher schon einiges in höheren Lagen geschneit und ich war auf der Suche nach einer herausfordernden Tour in angemessener Höhe. Fündig wurde ich auf meiner Projekte-Seite, auf der ich mir eine Tour von Ivo66 gemerkt hatte.

Hinter dem Bahnhof von Wasserauen folge ich dem nach links ausgeschilderten Weg Richtung Alp Sigel. Er führt durch herbstlich verfärbten Wald in Serpentinen steil aufwärts durch das Hüttentobel, bevor er bei Klein Hütten den Wald verlässt.  Weiter geht es in Serpentinen aufwärts, später nochmals durch ein Waldstück.

Nach guten anderthalb Stunden erreiche ich die Bogartenlücke. Kurz vorher muss ich alpstein und seiner esther58 begnet sein, ohne sie zu (er)kennen. Sie kamen von der Alp Bogarten und sind nach der Bogartenlücke in Richtung Obere Manns gequert (s. ihre Routenbeschreibung). Hätte ich mir doch denken, können, dass alpstein an so einem Prachtstag in seinem Lieblingsrevier unterwegs ist. Vielleicht sollte hikr.org Stirnbänder vertreiben, auf denen "Ich bin ein hikr" steht...

An der Bogartenlücke ist schon viel los und einige halten Rast. Ich gehe das kurze Stück abwärts, bis der blau-weiss-blau markierte Alpinwanderweg rechts abzweigt. Durch eine steile und im oberen Teil etwas rutschige Rinne erreiche ich den Beginn der ausgesetzten Querung zum Marweesgrat.

Ich folge dem Grat über diverse Stufen ansteigend und erreiche nach 50 Minuten das Kreuz am Ostgipfel. Von hier führt der Weg im Auf und Ab den Grat entlang, anfangs noch in der sonnigen Südflanke, später auch in der schattigen Nordflanke, wo teilweise noch Schneereste liegen und der Pfad stellenweise matschig ist.

In einer Senke vor dem Hauptgipfel quere ich wieder in die Südseite und folge kurze Zeit später Pfadspuren Richtung Gipfel, den ich nach einer Dreiviertelstunde erreiche (3:15 ab Wasserauen).

Nach der Gipfelrast, in der ich das tolle Panorama geniesse, steige ich weglos aber ohne Orientierungsprobleme in südlicher Richtung ab und treffe wieder auf den Wanderweg. Weiter gehts hinunter zum Widderalpsattel (20'), am Hang im Schatten und mit etwas Schnee die Höhe haltend querend zum Bötzelsattel (15') und hinunter zur Meglisalp (30').

Dort stärke ich mich mit Suure Moscht und einem leckeren Stück Apfeltorte. Den leichten Anstieg zum Kreuzböhl erleichtert das nicht. Kurze Zeit später nehme ich an einer Verzweigung den linken Weg, der unterhalb der Schrennen quert und dann steil zum Seealpsee hinabsteigt. Ich folge dem Weg am rechten Seeufer entlang. Am Seeende steige ich wieder etwas empor nach Klein Hütten, wo ich wieder auf den Weg  treffe, den ich am Morgen aus dem Hüttentobel empor kam. Ich steige das steile Tobel herunter und erreiche zwei Stunden nach Abmarsch von der Meglisalp wieder mein Auto.

Ich habe mich zum Abschluss der Bergwandersaison noch einmal schön austoben können und werde das schöne Wetter morgen auf dem Gartensitzplatz geniessen (auf dem ich gerade diesen Bericht schreibe).

Orientierung: Bis auf den Abstecher zum Marweesgipfel durchgehend ausgeschildert und markiert.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke.

Führer: David Coulin / Fabian Lippuner, Alpinwandern / Gipfelziele Ostschweiz, SAC-Verlag, 2012, Tour 4 (T3+)

Bewertung: Ich kann die Bewertung von T3+ im SAC-Führer nicht nachvollziehen. Aufgrund der steilen Grasflanke im Anstieg von der Bogartenlücke zu P. 1886 halte ich ein T4 für angemessen. Auf der Landeskarte ist der Weg auch blau und nicht rot markiert.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2017 um 15:41
Hallo Uli,

schöner Bericht. Wie schon geschrieben, kann ich mich an Dich erinnern. Das nächste Mal werden wir dann auch paar Worte plaudern :-)

Beste Grüße
Hanspeter

Uli_CH hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Oktober 2017 um 15:50
Danke für das Lob, Hanspeter. Du warst einer der ersten, der den Bericht gelesen hat...

Herzliche Grüsse aus Zürich
Uli


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