Die Marwees-Überschreitung als Abendtour
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Die Überschreitung der Marwees - sozusagen auf einem Ausläufer der mittleren Alpsteinkette - ist eine attraktive Gratwanderung auf einem als alpine Route markiertem Bergweg. Die Tour ist recht beliebt, wie auch der Blick in das Gipfelbuch auf dem niedrigeren Ostgipfel (1991 m) zeigt: Erst gerade etwas mehr als 1 Jahr alt, neigen sich die noch leeren Seiten bereits langsam dem Ende zu.
Überhaupt war ich wieder einmal überrascht von der Anzahl Bergwanderer, welche den Alpstein selbst unter der Woche und noch vor Beginn der Schulferienzeit besuchen: Gut gefüllt zeigte sich der riesige Parkplatz in Wasserauen bei meiner Ankunft um 16:30 Uhr und im Aufstieg durch das Hüttentobel kamen mir ganze - zum Teil Bier trinkende - Gruppen entgegen. Ein kleiner Schock, wenn man die letzten Wochen nur in den einsamen Bergen Graubündens unterwegs gewesen war.
Ab der Bogartenlücke, die ich in wenig mehr als einer Stunde erreicht hatte, war ich dann aber für den Rest des Abends bald alleine unterwegs. Zuvor hatte bei mir die Besteigung des Bogartenmannli - einem markanten Felszahn in der Bogartenlücke - noch für einen kurzen Nervenkitzel gesorgt: Der fast senkrechte Abstieg dort ist wirklich nicht ohne, wenn man das fragwürdige Fixseil beiseite lässt. Ich würde auch nie einer solchen improvisierten Einrichtung vertrauen und finde es höchst problematisch, dass immer wieder solche vermeintliche Sicherungen angebracht werden, deren Zuverlässigkeit in den Sternen geschrieben steht.
Wie immer ein Genuss war die Überschreitung des Grats zwischen P. 1991 m und dem zuletzt weglosen Aufstieg zum Hauptgipfel der Marwees (P. 2056 m), mit einer Einschränkung: Durch die Bewirtschaftung der Marweesflanke bis zum Hauptgipfel mit Schafen, ist die Vegetation bereits weitgehend zerstört und der Boden mit Kot übersäht und zum Teil ätzend riechend. Im kleinen Gipfelsteinmann befindet sich wieder ein Gipfelbuch. Es ist zu hoffen, dass dieses nicht - wie jenes vor einigen Jahren von mir dort deponierte - gestohlen wird.
So hielt ich meine einzige längere Rast kurz vor dem Widderalpsattel, wo ich ein grosses Rudel Steingeissen mit Kitzen beobachten konnte. Unglaublich, mit welcher Eleganz sich diese Tiere zusammen mit dem kleinen Nachwuchs auf einem ausgesetzten Grat und in den steilen Felsflanken bewegen.
Lange Zeit habe ich den aussichtsreichen Schrennenweg, hoch über dem Seealpsee, nicht mehr begangen. Heute bot sich wieder mal die Gelegenheit dazu, bei bereits untergegangener Sonne: Der Weg ist herrlich angelegt und verläuft durch eine üppige Vegetation mit vielen schönen Bergblumen.
Routenbeschreibung:
Die Wege sind insbesondere in den Waldbereichen zum Teil ziemlich schmierig aufgrund der starken Nässe der vergangenen Wochen.
Wasserauen - Bogartenlücke (T2)
Der Aufstieg von Wasserauen zur markanten Lücke mit dem Felszahn (Bogartenmannli) ist ausgeschildert und markiert.
Bogartenmannli (II)
In sehr kurzer Zeit erreicht man nach vielleicht 20 Meter einfacher Kletterei (II) in gutem Fels den Minigipfel in der Bogartenlücke. Der Aussicht wegen braucht man diesen Abstecher nicht zu unternehmen, doch ist die Kletterei ein Genuss. Der Abstieg gestaltet sich dann um einiges anspruchsvoller. Ich wählte eine Linie ziemlich links (in Aufstiegsrichtung gesehen).
Bogartenlücke - Marweesüberschreitung - Widderalpsattel (T4)
Von der Bogartenlücke steigt man kurz auf dem Wanderweg etwas ab. Bald beginnt die weiss-blau-weiss markierte Route, welche zunächst durch eine recht steile Rinne hinaufführt. Es sind gute Wegspuren vorhanden. Die Rinne ist oft bis weit in den Juni noch mit Schnee gefüllt - heute (28. Juni 2016) war der Schnee weitgehend abgeschmolzen und kein Schneekontakt mehr erforderlich. Allerdings war der Pfad im oberen Teil etwas schmierig.
Nach einer recht ausgesetzten Querung im schrofigen Gelände (gute Markierungen) steigt die Route bald zum Ostgipfel auf. Anschliessend folgt die Gratüberschreitung, meist auf gutem Pfad, ab und zu aber auch mit Passagen über steile Schrofen (Markierungen nicht aus den Augen verlieren).
Der Pfad führt schliesslich direkt zum Widderalpsattel ohne den Hauptgipfel der Marwees zu berücksichtigen. Die Besteigung des höchsten Punkts ist aber sehr lohnend. Man entdeckt bald einen recht guten, unmarkierten Pfad, welcher den Gipfelaufbau hinaufführt. Ganz oben verläuft der Aufstieg weglos, aber ohne Schwierigkeiten in mässig steilem, stets gut gestuften Gelände.
Vom Hauptgipfel kann man direkt über den Südosthang absteigen, wo man wieder auf den weiss-blau-weiss markierten Weg trifft, welcher zum Widderalpsattel führt.
Widderalpsattel (Direktabstieg nach Kreuzböhl) T2
Zunächst weglos steigt man in westlich-nordwestlicher Richtung in die Mulde ab. Anschliessend wird das Gelände steiler, aber man erblickt bald das im oberen Teil breite Trassee dieses unmarkierten Pfads (in der Landkarte eingetragen). Der gute Pfad führt in einigem Kehren zur flachen Alpweide östlich der Meglisalp hinunter, wo er sich dann etwas verliert und man weglos zum Wanderweg absteigt, welcher von der Meglisalp herleitet.
Abstieg über den Schrennenweg nach Wasserauen (T2)
Beim nächsten Wegweiser (Richtung "Kleinhütten" folgen) steigt der meist breite und gut ausgebaute Weg etwas auf und quert unter der Marwees hoch über dem Seealpsee sehr aussichtsreich. Der Abstieg nach Wasserauen ist gut ausgeschildert - es ergeben sich keine Wegfindungsschwierigkeiten.
Überhaupt war ich wieder einmal überrascht von der Anzahl Bergwanderer, welche den Alpstein selbst unter der Woche und noch vor Beginn der Schulferienzeit besuchen: Gut gefüllt zeigte sich der riesige Parkplatz in Wasserauen bei meiner Ankunft um 16:30 Uhr und im Aufstieg durch das Hüttentobel kamen mir ganze - zum Teil Bier trinkende - Gruppen entgegen. Ein kleiner Schock, wenn man die letzten Wochen nur in den einsamen Bergen Graubündens unterwegs gewesen war.
Ab der Bogartenlücke, die ich in wenig mehr als einer Stunde erreicht hatte, war ich dann aber für den Rest des Abends bald alleine unterwegs. Zuvor hatte bei mir die Besteigung des Bogartenmannli - einem markanten Felszahn in der Bogartenlücke - noch für einen kurzen Nervenkitzel gesorgt: Der fast senkrechte Abstieg dort ist wirklich nicht ohne, wenn man das fragwürdige Fixseil beiseite lässt. Ich würde auch nie einer solchen improvisierten Einrichtung vertrauen und finde es höchst problematisch, dass immer wieder solche vermeintliche Sicherungen angebracht werden, deren Zuverlässigkeit in den Sternen geschrieben steht.
Wie immer ein Genuss war die Überschreitung des Grats zwischen P. 1991 m und dem zuletzt weglosen Aufstieg zum Hauptgipfel der Marwees (P. 2056 m), mit einer Einschränkung: Durch die Bewirtschaftung der Marweesflanke bis zum Hauptgipfel mit Schafen, ist die Vegetation bereits weitgehend zerstört und der Boden mit Kot übersäht und zum Teil ätzend riechend. Im kleinen Gipfelsteinmann befindet sich wieder ein Gipfelbuch. Es ist zu hoffen, dass dieses nicht - wie jenes vor einigen Jahren von mir dort deponierte - gestohlen wird.
So hielt ich meine einzige längere Rast kurz vor dem Widderalpsattel, wo ich ein grosses Rudel Steingeissen mit Kitzen beobachten konnte. Unglaublich, mit welcher Eleganz sich diese Tiere zusammen mit dem kleinen Nachwuchs auf einem ausgesetzten Grat und in den steilen Felsflanken bewegen.
Lange Zeit habe ich den aussichtsreichen Schrennenweg, hoch über dem Seealpsee, nicht mehr begangen. Heute bot sich wieder mal die Gelegenheit dazu, bei bereits untergegangener Sonne: Der Weg ist herrlich angelegt und verläuft durch eine üppige Vegetation mit vielen schönen Bergblumen.
Routenbeschreibung:
Die Wege sind insbesondere in den Waldbereichen zum Teil ziemlich schmierig aufgrund der starken Nässe der vergangenen Wochen.
Wasserauen - Bogartenlücke (T2)
Der Aufstieg von Wasserauen zur markanten Lücke mit dem Felszahn (Bogartenmannli) ist ausgeschildert und markiert.
Bogartenmannli (II)
In sehr kurzer Zeit erreicht man nach vielleicht 20 Meter einfacher Kletterei (II) in gutem Fels den Minigipfel in der Bogartenlücke. Der Aussicht wegen braucht man diesen Abstecher nicht zu unternehmen, doch ist die Kletterei ein Genuss. Der Abstieg gestaltet sich dann um einiges anspruchsvoller. Ich wählte eine Linie ziemlich links (in Aufstiegsrichtung gesehen).
Bogartenlücke - Marweesüberschreitung - Widderalpsattel (T4)
Von der Bogartenlücke steigt man kurz auf dem Wanderweg etwas ab. Bald beginnt die weiss-blau-weiss markierte Route, welche zunächst durch eine recht steile Rinne hinaufführt. Es sind gute Wegspuren vorhanden. Die Rinne ist oft bis weit in den Juni noch mit Schnee gefüllt - heute (28. Juni 2016) war der Schnee weitgehend abgeschmolzen und kein Schneekontakt mehr erforderlich. Allerdings war der Pfad im oberen Teil etwas schmierig.
Nach einer recht ausgesetzten Querung im schrofigen Gelände (gute Markierungen) steigt die Route bald zum Ostgipfel auf. Anschliessend folgt die Gratüberschreitung, meist auf gutem Pfad, ab und zu aber auch mit Passagen über steile Schrofen (Markierungen nicht aus den Augen verlieren).
Der Pfad führt schliesslich direkt zum Widderalpsattel ohne den Hauptgipfel der Marwees zu berücksichtigen. Die Besteigung des höchsten Punkts ist aber sehr lohnend. Man entdeckt bald einen recht guten, unmarkierten Pfad, welcher den Gipfelaufbau hinaufführt. Ganz oben verläuft der Aufstieg weglos, aber ohne Schwierigkeiten in mässig steilem, stets gut gestuften Gelände.
Vom Hauptgipfel kann man direkt über den Südosthang absteigen, wo man wieder auf den weiss-blau-weiss markierten Weg trifft, welcher zum Widderalpsattel führt.
Widderalpsattel (Direktabstieg nach Kreuzböhl) T2
Zunächst weglos steigt man in westlich-nordwestlicher Richtung in die Mulde ab. Anschliessend wird das Gelände steiler, aber man erblickt bald das im oberen Teil breite Trassee dieses unmarkierten Pfads (in der Landkarte eingetragen). Der gute Pfad führt in einigem Kehren zur flachen Alpweide östlich der Meglisalp hinunter, wo er sich dann etwas verliert und man weglos zum Wanderweg absteigt, welcher von der Meglisalp herleitet.
Abstieg über den Schrennenweg nach Wasserauen (T2)
Beim nächsten Wegweiser (Richtung "Kleinhütten" folgen) steigt der meist breite und gut ausgebaute Weg etwas auf und quert unter der Marwees hoch über dem Seealpsee sehr aussichtsreich. Der Abstieg nach Wasserauen ist gut ausgeschildert - es ergeben sich keine Wegfindungsschwierigkeiten.
Tourengänger:
Ivo66
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