Zuestoll 2235m übers Schnüerli


Publiziert von Bergamotte , 1. Oktober 2017 um 15:50.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:30 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Churfirsten   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1650 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Walenstadtberg, Reha-Klinik oder - bequemer - PW bis Hochrugg
Kartennummer:1134 Walensee

Auch wenn die schönen Hochnebeltage noch auf sich warten lassen, befinden wir uns mitten im (Wander-)Herbst. Geradezu prädestiniert für diese Saison ist das Schnüerli, welches eindrücklich den sonnenverwöhnten Südwänden der Churfirsten entlangführt. Weitere Sonnenstunden gibt's, wenn im Anschluss über die Paliis Nideri zurück Richtung Walensee abgestiegen wird. Hierfür muss der Zuestoll umrundet oder - wenn noch genug Saft im Tank - bestiegen werden. Von der Stollenfurgge liesse sich der Schnüerliweg auch direkt zur Paliis Nideri verlängern, was aber ein Abseilmanöver erfordert. 

Punkt 7:30 laufe ich von der Hochrugg (1298m) los. Es ist bereits angenehm mild, bewölkte Nacht sei Dank. Auch im Moment zeigt sich der Himmel grösstenteils noch bedeckt. Nach dem kurzen Abstecher zum Paxmal begehe ich den blau-weiss markierten Steig, welcher traversierend zur Tschingla-Terrasse hochführt (T4). Der anregende Weg ist geschickt angelegt und grosszügig versichert, auch die regelmässigen Tiefblicke auf Walensee und Seeztal tragen zum Erlebnis bei. Wenige Minuten nach der Alp Tschingla (1529m) zweigt ein wiederum blau-weiss markierter Pfad Richtung Valsloch ab (aber nur T3). Beim Chammsässli (1743m) erreicht die Vorfreude dann ihren Höhepunkt, denn ich befinde mich nun direkt unter dem Schnüerliweg. Ich folge wenige Minuten weiter dem Wanderweg und steige dann zurm Wandfuss hoch, wo ich auf ganz passable Trittspuren treffe.

Die Routenfindung ist offensichtlich... immer der Felswand entlang. Nach dem ersten Kessel kann auf Höhe der Tieregg fast die ganze Route überblickt werden - was für eine Szenerie! Fast die ganze Route bewegt sich im Bereich T3 bis T4. Eine besondere Ausgesetztheit ist nicht zu spüren, weil das Gelände Richtung Walensee zunächst alles andere als senkrecht abbricht. Das ändert erst kurz vor dem Ausstieg in die Stollenfurgge (1954m). Der Weg wird schmal und etwas rutschig und plötzlich bewegt man sich oberhalb einer senkrechten Felskante. Dankbar nimmt man die Drahtseile zur Hand, ohne wär das gehobenes Alpinwandern.

Der Abstieg nach Norden durchs Tal zum Wanderweg führt zunächst mühselig über Geröll, anschliessend in spassiger Hüpferei über Schrattenkalk. Via Rüggli steige ich die Nordflanke zum Zuestoll (2235m) hoch, das sind nochmals 500Hm. Die ausgiebige Mittagsrast ist somit wohlverdient. Mittlerweile hat die Wolkendecke grosse Lücken bekommen und der Tag wird immer schöner. Später trifft noch eine Gruppe von vier Jungs ein, welche die Toggenburger Seven Summits absolvieren. Schöne *Erinnerungen kommen auf. Ach ja, erwähnt werden soll auch der ältere Herr aus Walenstadt, welcher lehrerhaft, laut und vor allem unaufgefordert mit seinem (beschränkten) Bergwissen der Region zu beeindrucken sucht. Die Idylle ist dahin und meine Pause vorbei.

Wer vom Zuestoll die Paliis Nideri (2010m) anpeilt, hält sich im Abstieg an die westseitige Rampe der Felswand entlang (nicht-markierter Weg). Dabei passiert man ein eindrückliches Karrenfeld. Anschliessend sind es nochmals 150Hm Gegenanstieg bis zum Übergang. Die Paliis-Nideri-Südroute kann durchaus als kleiner Bruder des Schnüerliwegs bezeichnet werden, quert sie doch aussichtsreich unterhalb der Brisiwand nach Westen, nachdem man zuvor etwa 30 Meter entlang von Drahtseilen abgestiegen ist. Der Weg ist an den meisten Stellen gut ausgebaut und wurde gar beschriftet (Züsler Highway).

Der steile Abstieg zum Schrina-Wanderweg und die Rückkehr nach Hochrugg in einem weiten Bogen nach Westen - inklusive Gegenanstieg - ist dann eher lästige Pflicht. Diese hatte mich so ermattet, dass ich auf dem schönen Bänklein beim Paxmal-Parkplatz gleich noch ein Stündchen ausruhen musste... Zugegeben, das mittlerweile herrliche Wetter war auch nicht ganz unschuldig daran.


Zeiten
1:25  Chammsässli
1:00  Stollenfurgge
1:05  Zuestoll
1:25  Hochrugg

Tourengänger: Bergamotte


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