auf attraktivem Wildheuerpfad zur Schynige Platte


Publiziert von Felix , 6. November 2017 um 15:00. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:20 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:Chienbachweidli (Parkplatz Restaurant Säumertaverne) - Baumgarten - In Steinen - Lischa - Lauenen - Biel - Gälterkinderwägli - Bengelschopf, P. 893 (alt) - P. 1320 (alt) - Glattbachrippe - Hütte auf 1455 m - P. 1426 - Spisblatti - Inner Blatti, P. 1499 - P. 1535, Schwand - P. 1677 - Ausserläger - Schynige Platte - Geiss - Restaurant Schynige Platte - (Chalberwang) - Aussenläger - Schwand - P. 1533 - Bortwald - Hütte Hubelwald - P. 923 - Faareschleif - P. 708 - P. 693 - Chienbachweidli, Parkplatz Restaurant Säumertaverne
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW via Grünen - Konolfingen, Autobahn Kiesen - Wilderswil, und Zweilütschinen und Rüdli nach Chienbachweidli
Kartennummer:1229 - Grindelwald, 1228 - Lauterbrunnen

Bei starker Wolkenbildung über umliegenden Anhöhen und Gipfeln wandern wir vom Chienbachweidli (grosser Parkplatz Restaurant Säumertaverne) los, und marschieren via Baumgarten, In Steinen und Lischa nach Lauenen. Noch ist uns - wie wir zu den steilen, bewaldeten und felsdurchzogenen Hängen hinauf blicken, unklar wo hindurch denn unser Aufstieg verläuft. (Wir haben uns jedoch die Karte mit dem ehemaligen Wegverlauf auf Zeitreise ausgedruckt, so dass wir einigermassen gut den Einstieg zum von Zaza hier und von Daniel Anker da beschriebenen attraktiven Steig finden.
 

Nach dem weglosen, anhand der Aufzeichnungen verfolgten, Aufstieg über Biel auf teils sehr steilem Wiesengelände erreichen wir an einem Einzelbaum vorbei auf ~ 800 m den Wald, und darin nach wenigen Metern einen Felsblock, welcher mit einem Holzschild mit der Angabe Gälterkinderwägli ausgestattet ist. Wir denken, dass wir uns nun auf der richtigen Spur - eine solche ist ab hier erkennbar - befinden, um nun auf dem alten Weglein aufzusteigen.
Entlang der teils abschüssigen Waldflanke oberhalb des Glattbachs traversieren wir zu dessen Übergang; nicht ganz einfach ist hier die Fortsetzung zu finden und zu bewältigen. Danach jedoch leitet in der ebenfalls sehr steilen Waldflanke eine meist gute Spur in zahlreichen Serpentinen höher und höher - gelegentlich etwas schiefrig-rutschig oder felsdurchsetzt, doch stets ohne grössere Schwierigkeiten begehbar. Allmählich wendet sich die Wegspur wieder der Schlucht des Baches zu; hier nun beginnt der äusserst attraktive Abschnitt mit aufwändig angelegten Steintreppen, auf welchen sich die hier sehr steilen Felswände elegant bezwingen lassen. Das nach wie vor herrschende Zwielicht verleiht den bereits stimmungsvollen Passagen einen zusätzlichen Reiz.
Über diesen Steintreppenabsatz gelangen wir in unmittelbare Nähe des Glattbachs, welcher in einer schmalen, steilen, Rinne unter uns zu Tale stürzt. Auf der ostseitigen Gratrippe führt das Steiglein meist gut eingerichtet mit unzähligen weiteren Felsstüfchen steil höher. Allmählich wird der Wald etwas dichter, der Hang etwas zurücklehnender, und leitet alsbald über auf einen steilen Grashang - an dessen unteren Ende wir die Einrichtung erkennen, um die Wildheuballen zu Tale sausen zu lassen.
Wir folgen im Hang schwachen Spuren, welche uns schliesslich zum BWW und der Hütte auf 1455 m leiten. Hier können wir an der Sonne unsere Znünirast abhalten, bevor wir - nun auf markiertem Weglein - leicht absteigen zur Querung des Baches auf P. 1426, und unter den steil aufragenden Felswänden der Spisblatti attraktiv hinüberqueren zum Wiederaufstieg im Wald zur grossen Weidelichtung Inner Blatti und zu P. 1499.
Hier, wie auch anschliessend auf dem Weg zu den Alpgebäuden auf Schwand, zeugen die teils sehr nassen Wiesen von vergangenen Regen- und Schneefällen. Über P. 1677 können wir wieder angenehmer weiter aufsteigen zur Alp Ausserläger, in deren Nähe wir eine weitere Pause einlegen - auch hier bei (noch) mehrheitlichem Sonnenschein.
 

Bereits sichten wir die ersten, bis ungefähr auf die Höhe der Felsbänder und -zacken bei Chalberwang und P. 1959 hinunterreichenden, Schneereste - und eine etwas kompaktere Schneeauflage in höheren Lagen, wie wir wieder aufbrechen zum Sattel zwischen Oberberg und der Bahnendstation der SPB (Schynige-Platte-Bahn). Nach dem leicht steileren Aufstieg zu diesem erreichen wir wie erwartet auf dem flacheren Abschnitt die intensivere Schneeauflage. Auf der Schynige Platte angekommen, halten wir uns an den direktesten Aufstiegsweg - bei zunehmender Bewölkung.
 

So ist’s denn, wie wir auf öfters steilerem Weglein zum Gipfel Geiss gelangen, nur wenig aussichtsreich: viele der umliegenden höheren Gipfel sind wolkenverhangen; erst wie wir - nach anfänglicher „Nullaussicht“ auf der Terrasse des Panorama-Restaurants und Hotels Schynige Platte - uns drinnen niederlassen, klart der Himmel auf und gibt kurz den Blick frei zum Eiger, sowie einen herrlichen Tiefblick nach Gündlischwand, bei der Vereinigung der Schwarze mit der Weisse Lütschine.
 

Für den Abstieg erkundigen wir erst den damals begangenen Steig unweit der (Chalberwang), lassen diesen, wie auch einen möglichen Abstieg unmittelbar bei dieser, bleiben - der rutschige Schnee in den steilen Grashalden erscheint uns zu riskant.
So verlassen wir die schneebedeckten Flächen und kehren zurück zum im Aufstieg begangenen Sattel, und hinunter nach Ausserläger.
Auf identischer Route kehren wir zurück bis kurz vor Schwand, wählen nun jedoch den BWW, welcher über P. 1533 durch den Bortwald lang und steil, doch gut angelegt, zu Tale führt.
 

Im Wald, gelegentlich mit Einblicken in schroffe Felswände, steigen wir ab - nun bei mehrheitlich wieder sonnigem Wetter. An der Hütte Hubelwald vorbei erreichen wir P. 923; durch den Faareschleif und die malerische „Hohle Steingasse“ gewinnen wir den Talboden von Gündlischwand, in unmittelbarer Nähe der stillgelegten und teilweise zurückgebauten Talstation der ehemaligen Luftseilbahn nach Ausserläger. Innert Kürze erreichen wir auf dem Strässchen wieder unseren Ausgangspunkt Chienbachweidli (Parkplatz Restaurant Säumertaverne).
 

 2 h bis Hütte auf 1455 m

 1 h 25 min bis Ausserläger

 ¾ h bis Geiss

 ⅛ h bis Restaurant Schynige Platte

1 ¾ h bis Chienbachweidli
 


Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 6. November 2017 um 22:46
Wie findet Ihr immer wieder solche Sachen?

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. November 2017 um 05:33
ein Tourenleiter unserer Sektion des SAC stiess früh schon auf Dani Ankers Führer mit der dort erwähnten Tour - und berichtete uns von seinen gewonnenen, positiven, Eindrücken ...


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