Gumihorn – den Touristen von oben zuwinken


Publiziert von hb9dqm , 10. September 2017 um 19:50.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum: 8 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 130 m
Abstieg: 130 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schynige Platte-Bahn ab Wilderswil

Nachdem ich schon unzählige Male bei der Tourenplanung von den Berichten auf hikr.org profitieren konnte, kann ich endlich einmal etwas zurückgeben: die (meines Wissens) hikr-Erstbesteigung des Gumihorns!

Wer schon einmal auf der Schynigen Platte war, hat es garantiert gesehen: das Gumihorn. Der SAC-Clubführer «Berner Voralpen» hat Folgendes dazu zu sagen:

Höchster Punkt der Schynigen Platte. Als Turm mit abgerundetem Gipfel bildet er ihr Wahrzeichen und scheint schwer zugänglich. [..] Der Gipfel wird, da er Kletterei verlangt, selten besucht.


Von der Bergstation der Schynige Platte-Bahn aus geht man östlich an der Geiss (2067 m) vorbei. Etwas südöstlich des Gumihorns verlässt man den Weg und geht die zunehmend steile südliche Grasflanke hinauf bis an den Fuss der Felsen. Von dort ca. 15 Meter mehr oder weniger gerade hoch in einen Einschnitt, wo eine rote Schlinge um ein «Köpfli» hängt, mit einem kurzen Stück Seil daran. Dann quert man etwas nach rechts und folgt dem Grat auf den flachen, grasigen Gipfel. Dort wo der Grat ins Gehgelände übergeht, gibt es eine gute Abseilstelle, die wir noch etwas verbessert haben.

Der Kletterteil dürfte sich so zwischen II und III bewegen (gemäss Führer II). Der Fels ist gutgriffig, stellenweise leicht brüchig. Wenn man etwas verwegen ist, ist der Aufstieg wohl auch ohne Sicherung machbar; für den Abstieg ist ein Seil jedoch sehr zu empfehlen. Oberhalb des beschriebenen «Köpflis» hat es eine Stelle mit zwei vernünftig aussehenden Normalhaken, zudem noch zwei weitere in der Wand, die aber eher zweifelhaft sind.

Auf dem Gipfel befindet sich ein kleiner Steinhaufen mit einem Gipfelbüchlein von 1970, ungefähr halb voll und von der Feuchtigkeit recht stark mitgenommen. 2016 gab es darin nur einen Eintrag, 2017 bislang zwei (unserer eingerechnet).

Es macht Spass, vom Gipfel aus dem Touristenzirkus rundherum zuzuschauen. Man muss damit rechnen, in zahlreichen Handy-Fotoalben von Leuten aus aller Welt verewigt zu werden.

Tour mit zwei Amateurfunk-Kollegen im Rahmen von «Summits on the Air» (Bergfunk von Gipfeln weltweit).

Der Führer bewertet die Tour mit WS II, ich finde T4 III angebrachter.

Tourengänger: hb9dqm


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Kommentare (3)


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carpintero hat gesagt:
Gesendet am 11. September 2017 um 12:07
Vielen Dank für den Bericht! Das dürfte wirklich der erste Bericht auf Hikr.org über die Besteigung des Gumihorns sein.

Spez hat gesagt: eine Perle der Berner Voralpen
Gesendet am 17. Mai 2023 um 21:46
ist es immer noch so?: um sich im Gipfelbuch einschreiben zu können, bedarf es dreier Aufgaben zu erfüllen. 1. hochkommen. 2. die Gipfelbuchbüchse finden und 3. diese aufbekommen.

hb9dqm hat gesagt: RE:eine Perle der Berner Voralpen
Gesendet am 18. Mai 2023 um 19:17
Also vor sechs Jahren war es so!

Ob das inzwischen über 50-jährige Gipfelbuch wohl immer noch oben ist? Ich dachte damals, das sei schon ein sehr stolzes Alter für ein Gipfelbuch. Auf dem Reissend Nollen liegt (oder lag zumindest noch vor einem Jahr) aber ein über 70-jähriges Exemplar in gutem Zustand.


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