Auf Abwegen: Vom Axalphorn zur Schynigen Platte und weiter nach Wengen


Publiziert von Zaza , 16. November 2018 um 21:33.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum:16 November 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 1600 m

Boah, das ist ja arg weit, denken wohl die Kenner der Jungfrauregion! Aber es ist bloss so, dass der ehemalige Hikr-User axalphorn mehrfach auferstanden ist und mir kürzlich von einem interessanten Pfad zur Schynigen Platte berichtete. Dieses Weglein war in den 1970er Jahren auf der LK 1:25000 eingezeichnet und es ist heute (wieder) gut begehbar. 

Der Ausgangspunkt ist heute Gsteigwiler, das am Vormittag just aus dem Nebel ist. Zuerst folge ich kurz dem Strässchen Richtung Zweilütschinen, bis bei Faltsche der interessante Pfad nach Bürgle abzweigt (einige Treppen). Auf etwa 950 m kommt eine Verzweigung und ich folge dem Weg, der geradeaus über den Riedgraben leitet. Auf der anderen Seite sind bald die ersten blauen Zeichen zu sehen und der erste Teil des Pfades ist im jähen Gelände mit neueren Drahtseilen abgesichert. Auf dem folgenden Rücken geht es nun steil aufwärts und im oberen Teil wird der Weg immer besser. Das erklärt sich bald, denn weiter oben treffe ich eine Gruppe von Männern, die gerade mit dem Wegunterhalt beschäftigt sind. Danach ist in Kürze das Bahntrassee erreicht - auch hier wird gearbeitet, denn die Bahn wird in den Winterschlaf versetzt. 

Nun war eigentlich die Idee, am Nachmittag en famille eine Schiffsfahrt auf dem Thunersee zu machen. Aber leider hält sich der Nebel so hartnäckig, dass wir die Sache vertagen, so dass ich das sonnige Wetter noch etwas länger in der Höhe geniessen kann. Aber was tun? Da kommt der Vorteil des Smartphones zum Zug, denn man kann auf der "Zeitreise" nach alten Pfaden in der Nähe suchen. Bald werde ich fündig...

Nach einer längeren Pause und einer Runde über Oberberghorn und Tuba (Gumihorn leider nein, mangels Seilpartner) geht es nun nach Bigelti und auf dem anderen Weg, der teilweise noch auf der LK eingetragen ist, steil hinunter zur steilen Wiese von Scharte. Dieser Weg ist ebenfalls in recht gutem Zustand und mit orangen Zeichen markiert (früher war das offenbar ein offizieller Bergwanderweg). So erreiche ich wieder die Verzweigung auf etwa 950 m und halte weiter unten direkt links in den Talboden, um dann nach Zweilütschinen zu marschieren. 

Von dort führt ein guter Weg zunächst nach Allmi und dann steil aufwärts nach Usserschneit. Im oberen Teil wird das Gelände ziemlich jäh und der Weg muss (auch wegen Fallholz) etwas gesucht werden, teilweise dienen alte Metallstifte als zusätzliche Tritte (T4). Dann geht es gegen den Schneitwald bis zur allein stehenden Hütte auf etwa 1220 m. Das Weglein ist nun auf der LK eingetragen bis etwa 1350 m und von dort an wird das Gelände jäh und ausgesetzt (felsdurchsetzter Steilwald). Die Spur geht aber weiter, rote Markierungen helfen bei der Suche und zuoberst führt eine Querung nach rechts zur offenen Fläche unter dem Leiterhorn (T5). Nach einem Besuch bei diesem schönen Aussichtspunkt geht es zum Abschluss auf Wanderwegen zügig nach Wengen. 

Fazit:
  • Die Rundtour zur Schynigen Platte über diese beiden alten Pfade ist eine schöne und steile Sache, nicht allzu schwierig (T3, kurz T4).
  • Der direkte Steilaufstieg von Zweilütschinen zum Leiterhorn ist eine echte Entdeckung, das stotzige Gelände erinnert an die Alpensüdseite. Für versierte Gänger empfehlenswert...nicht jedoch im Abstieg!

Tourengänger: Zaza


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Kommentare (1)


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BergEvent hat gesagt:
Gesendet am 17. November 2018 um 19:01
Coole Sache :)
Todgesagte leben länger ;)


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