Staufenüberquerung "light"


Publiziert von 619er , 24. September 2017 um 14:39.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum: 5 September 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Strecke:ca. 14 km

Nach dem kurzen Wintereinbruch in den höheren Regionen, musste ich mir für die heutige Tour entgegen der ursprünglichen Planung, einen etwas niedrigeren  Gipfelkamm aussuchen. Idealerweise bot sich hier die großartige Staufenüberquerung an.

Aufstieg:

Ich begann meine Tour beim Forsthaus Adlgaß, das nur wenige Kilometer von Inzell entfernt liegt. Gleich hinter der Gaststätte führt der Weg über eine Weide und über die Rodelbahn in südliche Richtung aufwärts. Dabei querte ich zwei Forststraßen. Weiter gings in zahlreichen Serpentinen, nie all zu steil durch den Wald aufwärts. Oberhalb der Baumgrenze wird der Steig alpiner und steiler. Er zieht durch teilweise steiles Schrofengelände aufwärts, wobei auch an der einen oder anderen Stelle die Hände aus dem Hosensack müssen. In einer Senke mündet der Steig in die Route, die den Zwiesel mit dem Gamsknogel verbindet. Ich folgte dem Steig nach links in östliche Richtung zum Zwiesel. Ein kurzer felsiger Steilaufschwung ist hier mit einem Drahtseil gesichert. Kurz darauf stehe ich auf dem Zwiesel, dem ersten Gipfel des Tages. Von dort ging es in wenigen Minuten ohne jede Schwierigkeit hinüber zum Zennokopf.

Direkt am Gipfelkreuz beginnt der Steig zum Reichenhaller Haus. Die Bezeichnung als Klettersteig ist etwas irreführend, da die Gratroute nur sporadisch mit einigen Drahtseilen gesichert ist. Vom Zennokopf gings zuerst steil durch Latschen und Schrofen abwärts. Der Steig führt hier überwiegend auf der Südseite etwas unterhalb des Grates runter. Beim Abstieg zu den weitläufigen Schuttfeldern des Roßkars waren zwei drahtseilgesicherte Steilstufen zu bewältigen, die meiner Meinung nach die schwierigsten Passagen der Tour darstellten. Vom Kar  in dem der niedrigste Punkt der Gratroute erreicht war, gings wieder z.T. gesichert aufwärts zur Roßkarscharte.

Der Steig zieht von hier  abwechslungsreich mal rechts mal links vom Grat hinüber zur kreuzlosen aber mit Steinmann markierten Erhebung des  Mittelstaufens. Vom Gipfel gings wieder über eine gesicherte Felsstufe abwärts, bevor ich ohne Schwierigkeit zur geräumigen Kuppe des Hendlbergkopfes (Mittelstaufen?) kam. Von dort gings über eine kurze Steilstufe nochmals teilweise gesichert abwärts. Nach wenigen Minuten stand ich am Normalweg der von Bad Reichenhall zum Staufen führt. Über diesen gings in ca. 20 Minuten wieder aufwärts zum Reichenhaller Haus. Von dort wars nur noch ein kurzes Stück zum Hochstaufen-Gipfel.

Abstieg:

Vom letzten Gipfel gings über die steile Nordflanke durch felsiges, schottriges Gelände abwärts. Der Steig war auch hier immer wieder mit Drahtseilen gesichert. Ewas oberhalb vom sog. Bayrischen Stiegl traf ich auf eine Forststraße und folgte dieser bis zu einer beschilderten Abzweigung in Richtung Frillensee.  Von dort gings über einen guten Waldsteig zum schön gelegenen Frillensee.

Dort wanderte ich an der rechten (östl.) Seeseite entlang, bevor ich über den "Bergwald-Erlebnispfad" zurück zum Ausgangspunkt kam.


Die Staufenüberquerung ist eine wunderbare abwechslungsreiche aber auch lange und anstrengende Tour. Die schwierigsten Stellen sind mit Drahtseilen gesichert. Es sind jedoch auch immer wieder kurze, aber nicht allzu schwierige Kraxelstellen ungesichert zu bewältigen. Der Fels ist aber weitgehend fest und gutgriffig. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind aber in jedem Fall erforderlich - sonst hat man hier keinen Spaß. Die von mir begangene Variante ist wohl die "kürzeste" Möglichkeit der Staufenüberquerung.

Tourengänger: 619er


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Kommentare (2)


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Erdinger hat gesagt: Guter Bericht
Gesendet am 24. September 2017 um 18:29
Schön beschrieben. Hab die Überschreitung auch mal gemacht. Tolle Berge.
LG

619er hat gesagt: RE:Guter Bericht
Gesendet am 28. September 2017 um 20:24
Hallo Erdinger,

Danke Dir! Freut mich wenns gefallen hat. Die Staufengruppe ist immer eine Reise wert! Ich kenne nur wenige Berge am Alpenrand die soviele Möglichkeiten bieten


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