Liechelkopf (2384m) NO-Wand - D'r Lugabeitl (6 SL, 230m) und Walserweg (8 SL, 290m)


Publiziert von pete85 , 1. September 2017 um 16:50.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:29 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: VI (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 14:30
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m

Nachdem die Angererkopf Nordwand bereits anregende Kletterei bot, erhofften wir uns selbige auch in der NO-Wand des Liechelkopfs. Der Zustieg erfolgte mit dem ersten Tageslicht. Beim Zustieg zur Wand kamen wir an 2, uns kurze Zeit begleitenden, Steinböcken vorbei. Am Wandfuss sah man dann eine weitere Gruppe von ca. 30 Tieren, welche den ganzen Tag unter der Wand entlanglief.
Wegen der - bereits in den frühen Morgenstunden bestehenden - Sonneneinstrahlung in die Wand mussten wir einen Großteil der Zeit auf Fotos verzichten (Handy befindet sich im Pullover im Rucksack). Vom Lugabeitl haben wir während des Abseilens über die Route ein paar Fotos geschossen.


D'r Lugabeitl:
1. SL      30m, 5-
2. SL      55m, 5
3. SL      45m, 5+
4. SL      40m, 5
5. SL      40m, 6-
6. SL      20m, 6-

Kletterzeit:                                     2:47 h
inklusive Abseilen (5x):              4:07 h

Fazit:
Sehr sehr schöne Route, fester Fels, kaum Schrofen. Dazu gesellt sich eine ebenfalls sehr gute Absicherung.

Walserweg:
1. SL     45m, 5+
2. SL     40m, 5
3. SL     40m, 5
4. SL     35m, 4
5. SL     30m, 3
6. SL     45m, 2
7. SL     35m, 6
8. SL     20m, 2+
 
Kletterzeit:                                  3:08 h
inklusive Abseilen (5x):           4:53 h

Fazit:
Die 1. SL ist zugleich die schönste, danach bietet noch die Schlüssellänge etwas Klettervergnügen. Der Rest ist zumeist schrofig und brüchig, Absicherung wäre im Lugabeitl weitaus einfacher (etliche Risse, wenig Bewuchs), als in dieser Route. Absicherung mit BH aber weitgehend o.k.
Dennoch beachten, das Topo stimmt nicht! Man muss vom Topo immer einen BH abziehen (wenn dort 3 BH steht, dann wird der BH vom nächten Stand mitgezählt, tatsächlich gibt es dann nur 2 ZH). Aufgrund dessen bin ich dann vom 1. Stand auch am 2. Stand vorbeigeklettert und habe etwas später Stand bezogen. Danach ein ähnliches Problem. Ich bin dann die 60 Meter Doppelseil ausgegangen, meine Freundin stieg nach und habe dann bereits im schrofigen Gelände (unserer Meinung nach 4. Stand) Stand bezogen. Eigentlich hätten dann noch 2 SL vor der Schlüsselseillänge kommen müssen, ein Standplatz kam aber lediglich nach 55m (stimmt mit dem Topo in keiner Weise überein), danach kam (auch laut Übersichtsbild) die Schlüsselseillänge. In dieser gibt es einen Haken 4 m vor dem Stand. Die schweren Stellen und teilweise brüchiges Gelände müssen an selbst gelegten Sicherungen (mäßige Placements) und weit über diesen geklettert werden (wir sind über die Platte geklettert, die war weitgehend fest, welchen abdrängenden Riss man erklettern soll ist mir ein Rätsel, ein weiterer BH zeigte sich auch nirgends). Im Anschluss unschwierig über den Grasgrat zur Abseilstelle des Lugabeitl (am Grat ist ein BH sichtbar, an diesem kann gesichert hinuntergequert werden zur Abseilstelle.
Beim Abseilen kam es dann netterweise noch zu einem nicht von unten zu behebendem Seilhänger, so dass ein erneutes Hochsteigen und Seillösen notwendig wurde.
Zusammenfassend kann man den Walserweg nicht empfehlen. Die Linienführung ist weitgehend logisch, bietet aber wenig lohnende Kletterei. Die Absicherung mit BH ist weitgehend vernünftig (in der Schlüsselseillänge wären 1-2 BH mehr auch nicht verkehrt, wenn man es mit dem Rest der Route vergleicht), sicheres Steigen ist aber notwendig. Wer in der 1. SL Probleme bemerkt, sollte vom 1. Stand abseilen.



Tourengänger: pete85


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