Piz Daint (2968m) und der attraktive Grat am Piz Dora (2951m) - vom Ofenpass nach Buffalora
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Zwei Tage zuvor auf der Fahrt durch's Unterengadin nach Sta. Maria war mir am Ofenpass dieser interessante Berg mit dem attraktiven langgestreckten Grat aufgefallen. Und damit war ich nicht allein wie eine hikr-Recherche nach dem Piz Daint bald ergab. Für heute war noch einmal gutes Bergwetter vorausgesagt bevor danach wieder eine Schlechtwetterfront heranziehen sollte, dies allerdings bereits am späteren Nachmittag.
Das kurze Zeitfenster wollte ich nutzen. Inwieweit es reichen würde, auch noch den nahen Piz Dora zu besuchen, bei dem insbesondere der lange Grat beim Kartenstudium mein Interesse geweckt hatte, würde man sehen müssen.
Kurz vor 9 Uhr war ich jedenfalls am Ofenpass abmarschbereit. Der Aufstieg ist bereits mehrfach beschrieben, ich kann mich drum kurz fassen. Zunächst der steilen Ostflanke des Il Jalet entlang zur Ebene Davo Plattas, dann durch die Schuttflanken von Murtaröl bis zu P2650, wo der Grat erreicht wird, auf dem dann die restlichen noch gut 300 hm überwunden werden. Kurz vor 11 Uhr war der Gipfel erreicht, knapp 2 Stunden nach dem Start.
Leider hing etwas Dunst in der Luft, weshalb die Aussicht nicht ganz so klar war wie ich sie mir gewünscht hätte.
Ich beliess es bei einer kurzen Rast. Für die Mittagsrast war es noch zu früh, aber es sollte noch ausreichend Zeit haben, um es auch noch mit dem Piz Dora zu versuchen, wenn ich bald aufbrechen würde.
Der Abstieg über die Südflanke in den Sattel bei Taunter Pizza war allerdings nicht so ganz nach meinem Geschmack: steil – ok; aber mit sehr bröseligem Untergrund – mag ich gar nicht. Ich bewegte mich entsprechend vorsichtig und war froh als ich unten war.
Nach dem Kartenbild war ich nun eigentlich darauf eingestellt über die weniger steile Westflanke zu P2854 aufzusteigen. Doch beim Näherkommen an den Sattel wurde mir schnell klar, dass der Aufstieg über den Nordgrat einfacher und schneller zu bewältigen sein müsste: ein Blockgrat so ganz nach meinem Geschmack – auch Wegspuren waren immer wieder deutlich zu erkennen, allerdings folgte ich lieber der Gratschneide.
Vom Piz Daint bis zu P2854 brauchte es rund eine Dreiviertelstunde. Hier nun eine kurze Pause, die auch genutzt wurde, einige der umliegenden Berge zu bestimmen – allerdings mit sehr überschaubarem Erfolg.
Danach in knapp einer Stunde vergnüglich auf dem Grat bis zum Piz Dora. Über dem Ortler hatten sich die Wolken weitgehend verzogen, die Aussicht war zumindest um ein paar Nuancen besser als zuvor am Piz Daint.
Gerne wäre ich im Anschluss über den ab hier wieder markierten Weg am Laj da Chazfora vorbei ins Val Mora abgestiegen und durch dieses dann nach Buffalora. Doch dies hätte angesichts der labilen Wetterlage eindeutig zu lange gedauert. Doch die Alternative war auch nicht so schlecht: Nochmal über den Grat, jetzt aber in Gegenrichtung.
Da ich über Jufplaun nach Buffalora wollte, bot es sich auf P2854 an, jetzt über den Westgrat abzusteigen. Zunächst schuttig hatte es danach bald Schrofen, die je weiter nach unten man kam immer mehr zu reinen Grashängen wurden.
Die Schlussetappe zog sich zwar noch etwas, doch gegen 16.30 war Buffalora erreicht. Ich hätte kurz darauf bereits einen Bus nehmen können. Doch passender zu dieser schönen Tour fand ich's, sie bei einem Weizen auf der Terrasse des Gasthofs erst noch gemütlich ausklingen zu lassen.

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