Hoher Fraßen - Rundtour ab Raggal über Tiefensee- und Klesialpe


Publiziert von Grimbart , 24. Juni 2017 um 19:27.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum:11 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1075 m
Abstieg: 1075 m
Strecke:ca. 11,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB nach Nenzing, Bahnhof, und umsteigen auf die Buslinie 76 nach Thüringen, Gemeindeamt. Weiter mit der Buslinie 78 nach Raggal, Hst. Abzweigung (=Dorfzentrum).
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.
Unterkunftmöglichkeiten:Fraßenhütte (ÖAV); Hotels in Raggal.
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 32 (Bludenz, Schruns, Klostertal); ÖK-25V Nr. 1230-Ost (Schruns)

So unauffällig er auch da steht, so ist er doch weitum bekannt für seine außergewöhnliche Aussicht, die er seiner Lage über dem Walgau und Bludenz verdankt. So führen dann auch zahlreiche Wege aus allen Richtungen hinauf zu diesem Aussichtsberg par excellence. Im Gegensatz zu den beliebten Südanstiegen fristen die Zugänge aus dem Großen Walsertal ein Schattendasein. Die Seilbahn im Süden macht wohl den Unterschied. Als abwechslungsreicher und landschaftlich eindrücklicher erweisen sich dann aber doch die Nordanstiege. So man auf die Bequemlichkeit der Seilbahn nicht verzichten will, ließen sich die Vorzüge beider Seiten mit einer Rundtour via Tiefenseesattel und Klesialpe verbinden.

 

Der zu erwartenden Hitze wegen versprach ich mir aber vom Fraßen- und Kirchwald mehr Abkühlung, so dass ich meine Runde zum Fraßen von Raggal aus startete. Bei der Kirche von Raggal angelangt hält man sich an den Wegweiser zum Tiefenseesattel und folgt dem Fahrweg hinauf zu den Wiesen von Ganai. Ein Forstweg führt nun in den Wald hinein. Eine Schleife abkürzend wechselt man bald nach rechts auf einen weiß-blau-weiß markierten Steig, der durch den Fraßenwald zu einem weiteren Forstweg leitet. Bis dorthin ist die wbw Markierung übertrieben und findet ihre Rechtfertigung erst in dem nachfolgenden Abschnitt.

Ein stellenweise nur fußbreiter und ausgesetzter Steig führt durch eine von Bachrunsen durchzogene Steilflanke zur Tiefenseealpe. Sicherungen sind keine vorhanden, lediglich ein Steilaufstieg wird durch angelegte „Stufen“ erleichtert. Die anspruchsvollsten Stellen des Steigs befinden sich jeweils am Beginn und am Ende. Nach Querung zweier Rinnen gewinnt man über den erwähnten Steilaufstieg rasch an Höhe. Eine Holzbank läutet dann den Schlussabschnitt ein. Zunächst wird eine grasdurchsetzte Schrofenwand ausgesetzt auf einem Band gequert. Anschließend führt eine fußbreite Steigspur durch die Steilflanke an zwei weitere Runsen heran. Nach deren Traverse ist dann die Tiefenseealpe erreicht. Eine gute ¾ Stunde benötigt man insgesamt für die Querung, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verlangt. Bei Nässe ist von deren Begehung abzuraten.

Von der Tiefenseealpe steigt man nun in Kehren bis zu einem von der Klesiwand herabziehenden Schuttstrom hoch. Über diesen hinweg geht’s zwischen Latschen bergan zu einem Geländerücken. Um diesen herum verflacht der Steig zusehends und führt durch aufgelockerten Wald unter den N-Wänden der Klesiwand in das Kar der Klesialpe. Mal rechts, mal links eines ausgetrockneten Baches wandert man über karge Weiden der schön gelegenen Alpe entgegen.

Die Waldgrenze hinter sich lassend, wartet nach der Klesialpe der finale Aufstieg zum Fraßengrat. Dieser führt durch eine Mulde bis unter den Kamm. Nach rechts zu einem Rücken ausholend trennen einen nur noch wenige Minuten bis die Aufstiegsmühen durch ein einzigartiges Panorama belohnt werden. Hinauf auf den Vorgipfel, geht’s auf den letzten Metern zwischen Latschen über den Grat zum GK des Hohen Fraßen.

Im Abstieg zur Fraßenhütte kann man eigentlich nichts falsch machen. Zunächst nach Norden über den Grat hinunter und bald nach links auf breitem Pfad durch die von Krummholz überwucherte Flanke hinab zur auf einer Bergschulter gelegenen Hütte. Gegenüber thront am Ende des Brandnertals die Schesaplana. Im Montafon besticht die Nordabdachung der Sulzfluh und dahinter reihen sich die Zacken der Silvretta aneinander. Eine willkommene und beliebte Oase in der Latschenödnis.

Der Abstieg zurück nach Raggal erfolgt über den Nitzkopf und den Kirchwald. Dazu muss man hinter der Fraßenhütte kurz zurück bis zu einer Wegverzweigung. Hier nun nach links auf einen Steig, der in leichtem Auf und Ab durch die üppig bewachsene Flanke hinüber zur Bergschulter namens Nitzkopf führt. Auf die N-Seite wechselnd geht’s anschließend in einer Schleife zwischen Lawinenverbauungen hinunter zu einer Wegverzweigung. Hier hält man sich rechts und steigt – vier Forstwege querend – durch den kühlen Kirchwald bergab.

Aus dem Wald heraus kann man nun nach links einem Fahrweg in Kehren hinab nach Raggal folgen oder – weil viel schöner – die Schleifen über Wiesenwege abkürzen. So die Bergwiesen noch nicht gemäht sind, sind die Wiesenpfade im oberen Teil nicht zu verfehlen. Sollte der Bauer aber schon die Heuernte eingebracht haben, erleichtern Holzpfähle die Wegfindung. Ab den ersten Höfen sorgen schließlich Wegweiser dafür, dass man die Abkürzungen nicht verfehlt.

 

Gehzeiten:

Raggal – Ganai (ca. 30'') – Tiefenseealpe (ca. 1' 15'') – Klesialpe (ca. 45'') – Hoher Fraßen (ca. 30'') – Fraßenhütte (ca. 20'') – Nitzkopf – Kirchwald – Raggal (ca. 1' 15'')


Tourengänger: Grimbart


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