Wintersonnwendfeuer auf dem Hohen Frassen

Heute ist der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres, nun wird die Kraft der Sonne wieder stärker und die Tage - anfangs unmerklich zwar - wieder länger: Wintersonnenwende .

Der Alpenverein Bludenz wird heute Nacht ein Feuer auf dem Hohen Frassen abbrennen, und da auch die  Frassenhütte ab heute bis zum 06.01.2014 geöffnet hat, steht einer "Sonnwendwanderung" mit Hape und Helga nichts im Wege. Vom Parkplatz bei der Muttersbergbahn führt der Wanderweg durch den Wald hoch, bis die Wiese unterhalb der Bergstation auf dem Madeisakopf erreicht wird. Hier ist der Weg noch schnee- und eisbedeckt, aber gut gehbar. Schließlich ist der Muttersberg auch im Winter ein beliebtes Ausflugsziel, ob mit Kabinenbahn oder zu Fuß.
Über den AV-Steig wandern wir weiter bergwärts und haben bald die Frassenhütte erreicht. Die Sonne neigt sich schon hinunter zu den Rätikongipfeln, während wir in der gemütlichen Stube sitzen und dampfende Knödel speisen, die einen mit Suppe, die anderen mit Kraut, die übrigen mit Braten.
Um 18:00 Uhr wird das Gipfelfeuer angezündet, im Schein der Stirnlampen machen wir uns vierzig Minuten vorher auf den Weg und erreichen frühzeitig den Hohen Frassen. Es ist eine sternenklare Nacht, in den Schigebieten der umliegenden Berge sieht man die Pistenraupen blinken. Ich habe noch nie so viele Wanderer hier auf dem Gipfel gesehen. Pünktlich werden Fackeln in den vorbereiteten Latschenstapel gehalten, aufkommender Wind bringt das Feuer zum Lodern und eine mächtige Feuerzunge erhellt den Gipfel.
Die Flammen schlagen immer noch in die dunkle Nacht, als wir absteigen. Wir vermeiden den teilweise vereisten Aufstiegsweg und steigen ziemlich direkt über trockenes Gras und haltgebenden Schnee wieder ab zur Frassenhütte, wo wir den Sonnwendabend noch etwas ausklingen lassen. Anschließend geht es hinunter zur Bergstation der Muttersbergbahn und mit dieser gemütlich ins Tal.