Bergblumenpracht auf der Damülser Gipfelrunde 5*


Publiziert von alpstein , 4. Juni 2017 um 10:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum: 3 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1015 m
Abstieg: 570 m
Strecke:ca. 10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Dornbirn - Bödele - Au - Damüls - PP Talstation Uga-Bahn
Kartennummer: VorarlbergGIS Atlas

Nach der voralpinen Kraxelei an den Kleinen Mythen stand uns der Sinn mehr nach einer Genusswanderung. Ein Unternehmen, welches diesen Anspruch bestens erfüllt, ist die Damülser Gipfelrunde. Dass nicht nur Pistenzauber im "Schneereich", sondern auch höchster Wandergenuss garantiert ist, können wir nach der Tour bestätigen. Auch das schöne Wetter hat bis zum Schluss durchgehalten. Dass man auf der Runde auch den ein oder anderen Liftmasten zu Gesicht bekommt, haben wir gerne in Kauf genommen.

Von der Talstation der Uga-Bahn (1372 m) stiegen wir zunächst über einen Bergweg das steile Waldgelände nach Oberdamüls (1520 m) hinauf. Ab hier bewegten wir uns nur noch im offenen Gelände ohne sichtbehindernde Hindernisse. Ein kurzes Straßenstück führte uns auf den Weg zu den Sieben Hügeln, welche dem Portlahorn (2010 ) südöstlich vorgelagert sind. Der Zustieg zum Gipfel, dem Schnee ausweichend, über ein Grätchen war dann recht steil. Wir machten eine kurze Teepause mit Gipfelschau und schon ging es weiter.

Immer wieder unterbrochen wurde die Tour aber durch Fotopausen. Der Bergfrühling hat nämlich in seiner vollen Pracht Einzug gehalten. Fanden sich in einem Gipfelbuch unterwegs noch Einträge von Schneeschuhtouren am 09. Mai, hat sich die Flora rasch prächtig entfaltet. Von Edelweiß abgesehen, gab es wohl fast alles zu sehen, was die alpine Flora zu bieten hat. Neben den Fotografierten, gab es auch noch Krokusse, Soldanellen, Frühlingsenziane, um nur einige zu nennen und das alles nicht zu knapp. Das botanische Angebot der Damülser Bergwelt braucht den Vergleich mit dem Blumenparadies auf der Alp Sigel im Alpstein nicht zu scheuen.

Vom Portlahorn stiegen wir zum Sünser Joch (1900 m) ab, um dann wieder über den Hübschen Bühel (2032 m) Richtung Ragazer Blanken (2051 m) aufzusteigen. Eine kurze Verpflegungspause folgte. Nach einem weiteren Zwischenabstieg erreichten wir den Hochblanken (2068 m). Immer wieder waren dabei auch Schneefelder zu queren, die jedoch kein Hindernis und keine Gefahr darstellten. Die einzige Unbekannte war der Nordabstieg vom Hochblanken. Das gerade Mal eine Woche alte Foto von boerscht  zeigte noch winterliche Verhältnisse. Die Besorgnis löste sich bei der Gipfelankunft jedoch in Wohlgefallen auf, war doch der Bergweg schon vom Schnee befreit. Bei einem Blick über den Südostgrat war es jedoch dieser, der mein Interesse weckte.

Wir machten zunächst einmal eine dritte Pause und genossen noch den Rest der mitgeführten Esswaren. Während Esther dann über die markierte Route abstieg, inspizierte ich den Südostgrat. Das schmale Grätchen machte richtig Spaß (T4). Leider fiel der Grat weiter unten aber über eine Felswand ab. Der Ausweg über eine steile Rasenflanke mit plattgedrücktem Gras (T5-) wäre ohne Stöcke zum Problem geworden. Auch bei Nässe wäre ein Abstieg ohne Steigeisen unmöglich.

Das Kopfschütteln manch Bergwanderer auf dem Normalweg war mir sicher ;-) Schließlich erreichte ich aber doch sicher den Bergweg. Ein kurzer Zwischenaufstieg auf das Hohe Licht (2009 m) folgte und ca. eine halbe Stunde später haben wir die Uga-Bahn erreicht. Auf ein Bad im bis schon wieder obenhin gefüllten Speichersee für die Beschneiung mussten wir wegen der Einzäunung verzichten. Von der Bergstation schwebten wir gemütlich an den Ausgangspunkt zurück. Da noch ein Besuch bei guten Bekannten anstand, gab es ausnahmweise keine Schlusseinkehr.

Fazit: Eine schöne Route, tolle Ausblicke und eine faszinierende Bergflora machten diese Rundwanderung zu einem Genuss. Bis zum Ragazer Blanken trafen wir nur eine handvoll Leute. Wohl die Aufstiegshilfe Uga-Bahn nutzend, kamen uns dann doch noch einige Wandersleute entgegen.

Route: Talstation Uga-Bahn - Bachüberquerung - Oberdamüls - Sunnegg - Sieben Hügel - Portlahorn - Sünser Joch - Hübscher Bühel - Ragazer Blanken - Hochblanken - Hohes Licht - Uga-Alpe Bergstation. Die gesamte Route ist bestens signalisiert und markiert.

Hinweis: Größtenteils bewegt man sich in T2-Gelände. Nur am Grätchen vom schrofigen Portlahorn und dem Aufstieg über die Westkante am Ragazer Blanken T3. Die steile Nordflanke am Hochblanken wird bei Schnee heikel.

Tourengänger: alpstein, Esther58
Communities: Bregenzerwald


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (5)


Kommentar hinzufügen

erico hat gesagt:
Gesendet am 4. Juni 2017 um 12:56
Eine schöne Wandertour in einer Gegend die auch mir bestens bekannt ist. Gruss Erich

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Juni 2017 um 14:38
Du warst ja auch einer der Ideengeber dieser Wanderung! Etwa vor einem Jahr haben wir uns ja unbekannterweise auf der Damülser Mittagspitze getroffen.

Gruß
Hanspeter

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 14:09
schöne Rundtour!
Würde mir auch gefallen; ich kenne die Damülser Region bislang nur vom Skifahren ...

Gruss, Richard

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 16:38
Danke, die Rundtour wäre auch noch ausbaufähig mit Sünser Spitze und/oder Damülser Mittagspitze und Elsenspitze.

Vor Jahrzehnten war ich auch öfters zum Skifahren dort, als das Gebiet noch nicht die heutigen Dimensionen hatte.

Gruß
Hanspeter

Linard03 hat gesagt: RE:
Gesendet am 5. Juni 2017 um 21:48
... ist schon eine Weile her, seit ich letztmals in Damüls war (2009) - aber die Mittagsspitze hatte mich irgendwie immer fasziniert ...


Kommentar hinzufügen»